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Unpassendes Verhalten

Grundsätzlich kommt es immer auf die Umstände an, in denen Aktionen getätigt werden. Ein Händler, der auf dem Marktplatz nach allen Regeln der Kunst seine Waren anpreist, ist eine atmosphärische Bereicherung und sehr stimmig (sofern die Waren mit dem Gesetz des Landes in Einklang stehen, ansonsten ist er eher halsbrecherisch..). Ein Händler der dasselbe mitten unter Ungeheuern tut, ist ein bizarrer Anblick und kann von Glück sagen, wenn er mit dem Leben davonkommt.

Auch wenn dies Beispiel bei weitem zu drastisch ist, um die Norm widerzuspiegeln, illustriert es doch das Grundproblem, dass nicht jede Aktion - die für sich selbst bemessen teilweise durchaus noch zum Charakter selbst passen mag - zu jeder Zeit angebracht ist.Auch nur einen "kleinen" Kampf unter Spielerchars werden bzw. sollten die wenigsten Charaktere z.B. in der Form ignorieren, dass sie fröhlich daneben stehen und ein Schwätzchen halten oder Handel treiben, als fließe einige Schritt weiter kein Blut und ertöne Waffengeklirr.

Generell sollte ein Charakter sensibel auf seine Umgebung reagieren und nicht nur stur seinen Absichten nachgehen, insbesondere wenn es nichts wirklich Dringendes ist, das er im Moment vorhat.

Rollenspiel ist Interaktion. Charaktere, die so sehr auf einen "Tagesplan" abgestimmt sind, dass andere Begegnungen OOC eher unter "zeitverschwendendes Ärgernis" fallen, als unter "neue Gelegenheit zum RP", sind eindeutig zu eng gefasst und werden ihrem eigentlichen Existenzgrund auch nicht gerecht. Zudem bieten sie geringes bis kein Interaktionspotential. Das Ganze ist sehr nah mit dem Punkt "Spielspaß/Bedürfnisbefriedigung" verwandt, und wird daher auch dort noch einmal aufgegriffen. Sowohl der Charakter wie auch der Spieler sollte auf jeden Fall nicht nur stur seine Linie verfolgen, sondern offen sein für zufällige Begegnungen, für Ablenkungen, schlichtweg für überraschende Ereignisse. Diese sind es ja, die das Rollenspiel erst interessant machen.

Weiterhin sollte man sich immer des Hintergrunds und der aktuellen Umstände bewusst sein, in denen sich der Charakter befindet. Im Welthintergrund selbst sind viele Dinge beschrieben, die ein normaler Charakter zumindest wissen muss wenn schon nicht direkt danach agieren. Einer der Hauptpunkte in dieser Beziehung ist der Respekt.

Respekt

Auf der Alten Welt gibt es diverse Einrichtungen, die wegen ihrer Macht und/oder Bedeutung von jedem normalen Spielercharakter respektiert oder zumindest mit argwöhnischer Vorsicht beachtet werden müssen. Dies betrifft vor allem die Krieger-Orden (als Institution), aber auch Gilden-Vorstände. Weiterhin ist auch das Konzil eine mindestens ebenso bedeutungsvolle Stelle (nachdem die Hüter des Siegels über den Erhalt der Welt wachen). Und selbstverständlich genießen Priester und Hohepriester aller Art ein hohes Ansehen, bzw. je nach Gottheit auch aus Furcht erwachsenden Respekt. Situationsunpassendes Verhalten wäre daher in Bezug auf diese Institutionen bzw. ihre Vertreter, sie, ohne dass der Charakter entsprechend ausgerichtet ist, unverschämt, respektlos, herablassend, ignorant, etc. zu behandeln, d.h. generell deren Bedeutung nicht zu würdigen.

Ein Beispiel wäre ein Krieger, der ausgerechnet im Krieger-Orden bei einer Veranstalung über den Orden herzieht, oder ein Priester, der einen Hohepriester nicht achten will. Oder ein Magier, der dem Konzil seine lästerlichen Ansichten über Magiegebrauch offen ins Gesicht schleudert, dem Konzil selbst die Berechtigung abspricht, und dergleichen mehr.

Dies alles gilt auch für Fälle, in denen so etwas stattfindet, weil der Spieler unterinformiert ist. Eine derartiges Verhalten - gleich aus welchen Gründen - zählt zu den "halsbrecherischen Aktionen", die logische ingame-Konsequenzen nach sich ziehen werden. Selbige können, insbesondere wenn es sich um hochrangige Vertreter handelt, die unangemessen behandelt werden, auch entsprechend drastisch ausfallen. Ein Charakter, der sehr wohl RP-Gründe für sein Handeln hat, hat zwar eine gewisse Berechtigung für sein Verhalten, allerdings wird auch ihn dies nicht vor den Konsequenzen retten. Überlegt Euch daher bitte sehr gut, ob Ihr so einen Char wirklich spielen wollt. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer drastischen Kürzung der Lebenszeit führen.

Aber auch andere Dinge sind auf einer Welt wie OW (im besten Fall nur) unpassend:

Wichtig ist vor allem, daran zu denken, dass auch die Ziele von Charakteren nicht von den Weltvorgaben abweichen sollten, und ein bestimmtes Set an Ansichten bei einem Charakter, der dieser Umgebung und Kultur angehört, praktisch unumgänglich ist. Dazu gehört v.a. eine (ohne auf die Problematik der verschiedenen Phasen und ihrer zeitlichen/kulturellen Ansiedlung und Unterschiede näher einzugehen) mittelalterliche "Standard"-Weltsicht im Rahmen der Feudalherrschaft:

Von den Göttern oder zumindest einem unzweifelhaften Herrscher gegebene, feste Hierarchien, eine Regierungsform, die nur bei den Verzweifelten, Gesetzlosen oder Philosophen die Idee eines anderen aufkommen lassen würde (welche auch nicht ohne Gefahr ist), eine "natürlicher" Rassismus - in einer Fantasywelt existieren, im Gegensatz zum RL, in der Tat Rassen, die grundsätzlich und "unheilbar" böse sind, und die aus Charaktersicht gefürchtet, geflohen, oder vernichtet werden müssen -, die - zumindest für normale Bürger - unerklärliche Macht der Magie (auch wenn hier die Häufigkeit der Nutzung im Spiel der Mystik entgegenwirkt), eine Lebenseinstellung zwischen Pragmatik und (gerade bei den Fremdrassen und spirituell angehauchten Charakteren) Mystik, ein eher mehr als weniger tiefer Götterglaube, etc.

Was sich daher nicht auf OW finden sollte, sind z.B. Charaktere, die besser Mitglieder von Amnesty International, Greenpeace (auch wenn z.B. Elfen oder Druiden eine zum Teil grob ähnliche Einstellung vertreten könnten), oder der PETA wären (auch hier wieder die Einschränkung bzgl. Elfen und Co.), Weltfriedens-Initiativen der Art "lasst uns doch alle nett zu einander sein, und die Drow sind auch nur missverstanden...", vereinigte Klassenkämpfer für Demokratie, Kommunismus, etc., atheistische Eiferer (auch dies in der Anwesenheit mancher Leute ganz und gar nicht ohne Gefahr), jegliche öffentlichen und die meisten etwas verhohleneren Anti-Adels-Bewegungen (zudem meist eine sehr kurzlebige Angelegenheit), und dergleichen mehr.

Und tut den Spielern von Fremdrassencharakteren einen Gefallen: Geht auch mit dem abgeklärtesten Charakter auf deren Fremdartigkeit ein - Betont in Eurem Spiel deren Eigenheiten. Auch ein Char, der seit Jahr und Tag das Glück hat, mit Elfen zu verkehren, wird immer noch zuweilen von deren lautlosen Auftauchen überrascht sein, vor allem aber auch deren Gedankenverläufe nicht nachvollziehen können; auch im Kampf gegen die Monster in den Dungeons abgehärtete Charaktere wissen um die Heimtücke und Gefährlichkeit der Dunkelelfen, um die primitive Brutalität und Gewalt der Orken und die Hinterlist der Goblins und werden sich entsprechend in Acht nehmen und/oder eben auch Furcht zeigen, zumindest aber Argwohn und Wachsamkeit; und auch der größte Zwergenfreund wird sich immer noch über manche Auswirkungen des so umfassenden, strikten Ehrenkodex' und der bodenständigen und gleichzeitig tiefgläubigen Altertümlichkeit seines/r Gefährten wundern.

Bedenkt immer, dass ein Charakter einer Fremdrasse für den anderen niemals vollständig erfassbar sein wird, gleich nach wie langer Zeit.

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