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Lloth, die Spinnengöttin
SymbolGeschichtliches
Spinne

"…es war dieser Augenblick, dass, was immer einst an Vertrauen gewesen unter den Vätern der Unseren, den Ältesten der Sternenkinder, zerrann, und ihre Augen öffneten sich, als sie einander erblickten als sei es zum ersten Male.
Und da sahen sie, dass einige der ihren gefallen waren, und dem Lichte abgewandt; wie Elythir, der einst als erster das Undenkbare getan…
Hass war in ihnen und Neid, und so doch mancher der Gefallenen selbst noch unwissend war, trug er jene dunkle Saat in sich, die, einmal gesät, reifen würde, ohne Entrinnen…
Sie waren verloren.

So ergriffen die, die den Tod nicht kannten, und das Töten nicht kennen wollten, in Angst und voll Trauer Bogen und Schwert, und, gedrängt von dem was ihnen offenbart, wandten sie sich gegen die ihren. Die Waffen erhoben sie da, größeres Leid zu verhindern, wissend um den Schrecken der Tat..

Und als die junge Sonne golden hinter den Weiten der großen See versank, trieben sie, mit Tränen in den Augen, ihre Brüder und Schwestern, die in die Nacht gegangen waren, hinweg, sie niemals wiederzusehen...

Und das Blut des Ersten Volkes netzte den Boden das zweite Mal."

[ aus den ältesten Schriften der Hochelfen, I Tie Lumbulenna]

Das Wesen Lloths

"Dreifach vertrieben sie uns! Aus der Fülle, aus unseren Landen, hinab in die Tiefe!
Unrecht, jede einzelne ihrer Taten!

Verräterisch haben sie unser Volk geschlagen, gemordet voller Bosheit, und während sie weit jenseits Har'oloth unter dem verhassten Licht des Feuerballs in ihrem Reichtum schwelgen und degenerieren wie Goln, Rivvin, Harglukkin und all die anderen erbärmlichen Rothe mit ihnen, machen wir uns bereit…
Stählen ein Volk, das das Kämpfen noch nicht verlernt hat; dessen Augen schärfer sind als die, welche das Leben ohne die schützende Dunkelheit schon lange geblendet. Dessen Name sie zittern macht in ihrer Schwäche, und dessen Siege ein jedes ihrer jämmerlichen Kinder vor Angst erstarren lassen, bis sie uns wieder vergessen in ihrem Hochmut und leben als gäbe es uns nicht, als hätten die Darthiir nicht begangen, was geschehen…
Wie sie es getan haben, seit unsere Mütter und Väter am Boden lagen nach ihrer heimtückischen Tat.

Sollen sie sich in Sicherheit wiegen! Unsere Rache wird über sie kommen wie der Velguk über das ahnungslose Opfer - schnell, überraschend, und über alle Maßen tödlich..
Sühnen werden sie all ihre Schlechtigkeit in einer See aus Blut und Tränen bis dass der letzte von ihnen vergangen ist.. schreiend unter den Qualen, die seit Urzeiten er sich als Abkömmling der verräterischen Rasse erworben hat, durch seine Art.
Und die ihn ereilen sollen, auf dass uns endlich Gerechtigkeit widerfahre! Rache, die blutige, langersehnte Rache geübt sei nach all der Zeit! Rache!
Ihre Strafe und Sühne, der so lange der Weg bereitet ward, wenn unser auserwähltes Volk emporsteigt, die Darthiir endlich zu vernichten.

All dies zu Ehren der Einen, die in gnadenloser Stärke den von Sieg zu Sieg führen wird, der sich durch seine Taten ihrer Gunst würdig erweist, und zerschmettert einen jeden der ruhmreichen Ilythiiri, der uns und sie selbst frevelt durch seine Schwäche und Versagen.

Lloth tlu malla!"

[ aus einer Ansprache der Yathtallar Ilassyr Ryn'Ilvaen ]

So rätselhaft und gefährlich die Priesterinnen der Spinnengöttin, so ist auch ihre Herrin. Grausam, erbarmungslos, und mit kalter, boshafter Freude an Qualen und Not, sehen sich selbst ihre treuesten Diener niemals ihrer Gunst vergewissert. Unsicherheit umfängt alle, die in ihrem Schatten leben, wie die Luft, die sie atmen. Die ihr Treuesten hetzt sie aufeinander, spielt sie gegeneinander aus; wer heute beschenkt ward, und große Taten vollbrachte durch Lloth, kann schon morgen von ihr vernichtet werden, selbst ohne ein Fehl, und beides erfreut sie gleichermaßen. Ja es heißt, das Verderben erfreue sie mehr…

Lloth wünscht nicht, sie fordert. Ihr Wohlwollen ist verzehrend, ihr Zorn zerschmetternd, und Versagen in ihren Diensten ein tödlicher Frevel. Härteste Prüfungen erlegt sie den ihren immer wieder auf, sich ihr zu beweisen in der verborgenen Dunkelheit des Unterreiches oder unter dem freien, verhassten Himmel und dem sengenden Feuerball.

Je höher einer der Dunkelelfen in ihrer Gunst steht, umso tiefer kann, ja, wird er einst fallen - viele sagen, dies sei unausweichlich -; und die höchsten unter ihnen - Yathrin, Yathtallar und Ilharess - denen Macht über so viele gegeben ist, werden auch die Folgen für ein Versagen der ihnen Unterstellten erfahren, denn so will es die dunkle Göttin.
Unbedingter Gehorsam ist ihr Gebot, und dennoch wird zuweilen Nutzen selbst über diesem stehen; mag einer, der im Glauben nicht vollkommen gefestigt ist, trotz allem am Leben und in ihren Diensten bleiben, ist er ihr wertvoller dort als im Tode. Doch was sie duldet, und was nicht, vermag keiner der Sterblichen vorauszusagen.

So sind ihre Entscheidungen unerklärlich, um ein Vielfaches unberechenbarer noch als die der anderen Götter, selbst die Falfeehs und Zhestias. Ist doch bei jenen zumindest der Sieg ein sicheres Zeichen für deren Gunst und Versagen wird Strafe nach sich ziehen, so ist selbst dies bei der Spinnengöttin keine gewisse Folge - manch Unglücklicher, dem erst eine scheinbar letzte Chance wider alle Hoffnung gewährt ward, sah sich kurz darauf nur noch tiefer in den Abgrund gestoßen. Solche, die niemals versagt, werden dennoch vernichtet. Und nur allzuoft hören die Unglücklichen das grausame Lachen der Götten in ihrer Pein, die die Boshafte erfreut und entzückt. Gesegnet können sich dann die schätzen, welche nur das Leben verlieren, denn ein grausameres Schicksal hält die Eine für viele bereit.

Als Drider, verzerrte Einung von Elf und Spinne, fristen diese den Rest ihres dann nur allzu langen Lebens in schreiendem Wahn, bis ins Innerste verkrüppelt und für immer gezeichnet, hoffnungslos.

Und ihre Priesterinnen handeln wie sie, töten ohne Gnade und mit Freude daran, unterziehen mit Wonne selbst die Schwächsten grauenhaften Torturen in der Dunkelheit des Unterreiches und kennen nicht Erbarme noch Liebe. Ein Zeichen der Schwäche sei diese, nehme Kraft anstatt sie zu geben, wie ihr Gegenstück, der Hass, es tue. Und so ist es kein Wunder, dass das Opfern eines Liebhabers eine der Taten ist, die Lloth häufig fordert, als Treuebeweis.
Und der gegeben wird.

Denn Männer, so eine der ersten Lehren der Spinnengöttin, sind nichts, besitzen keinerlei Wert außer dem Nutzen für die eigenen Ziele, können vernichtet werden im Dutzend, und leben nur, um zu dienen; wohingegen Frauen als geborene Herrscher und Führer im Auftrag der Göttin Befehle geben und Haus und Volk regieren werden, und jeden Frevel ahnden.

Heimtücke prägt beide, Göttin wie Priesterinnen - kein männlicher Dunkelelf wurde jemals so sehr mit ihrer Gunst beschenkt, in jenen hohen Rang aufzusteigen, denn Männer gelten wenig unter dem auserwählten Volk -, und so mancher fand sich schon in ihrem finsteren Netz gefangen, Tod und Schlimmeres vor Augen, dem Untergang geweiht, eine lächelnde, dunkle Gestalt ihm zur Seite, mit der blanken Klinge ihn liebkosend…

Über die Natur der Spinnenkönigin und ihr Band zu den dunklen Elfen scheiden sich die Geister. Während es in den Schriften der menschlichen Priester, vor allem solchen der lichten Götter, heißt, die grausame Göttin sei einst ein hoher Dämon gewesen, dem jenes Volk, als es bereits gefallen war, übergeben ward, auf dass sie es weiter verderbe und von ihnen zehre, und das Band sich festigte dadurch während Jahrhunderte vergingen, hat nach den Lehren der Dunkelelfen Lloth - Göttin jenseits allen Zweifels - ihr Volk einst erwählt, da sie sah, dass einzig dieses das ihrer Gunst würdige sei - an Stärke, Macht und Zielstrebigkeit alle übertreffend, und nur deshalb trotz des verräterischen Angriffs und der Vertreibung durch die lichten Elfen noch am Leben.

Die wenigen Menschen - viele nennen sie Toren -, welche sich am weitesten wagen, behaupten, Lloth sei nichts als ein Name der Dunkelelfen für die Gesamtheit aller finsteren jüngeren Götter, ein Aberglaube, und alles andere deren kranken Geiste entsprungen. Doch lässt jeder dieser "Weisen" schließlich ab von seinem Glauben, spätestens, wenn ihm, auf einem schwarzen Altar liegend, Yathrin oder Yathtallar mit vergifteter Obsidianklinge die Lehren der Einen predigt - jeder Schnitt ein Wort, jeder Stoß eine Huldigung - und schreckliches Lachen den Tempel erfüllt, was von einer anderen Wahrheit kündet.

Widersinnig erscheint alles, für das die Spinnenkönigin steht, einem jeden Anhänger der lichten Götter. Die Diener Ayanyehs hassen sie für Lüge und Trug, die Agharams ob ihres feigen Kampfes, der Unehre zur Ehre erhebt, und Hinterlist zum rechten Mittel zum Sieg. Caihumes Geweihte scheuen sie, da sie Achtung vor dem Leben nicht kennt und der Liebe als Schwäche höhnt, und auch Murranaghs und Yahánes Anhänger stehen ihr entgegen, nutzt sie doch Untod wie Tod, und alles andere gleichermaßen, und kennt keine Scheu, ihre Gläubigen auch auf die dunkelsten der Wege zu senden, sondern treibt sie gar lachend dazu an.

Lloth fordert Stärke und einen scharfen Geist, und so sind die Schwachen es, die ihr zum Opfer fallen. Nicht Dummheit, nicht Leichtsinn, nicht einmal gedankenlosen Gehorsam lässt sie in ihren Reihen bestehen, sondern ahndet ein jedes Zeichen des Versagens mit grausamer Härte, wie es auch ihre Priesterinnen tun, und ein jeder des auserwählten Volkes. Misstrauen und Wachsamkeit herrscht unter ihnen allen, der verborgene Dolch ist weitaus häufiger als das offene Wort, und einzig Lloth gefällige Taten verhelfen zur Größe, doch auch dies ohne jegliche Sicherheit.
Roher Kampf ist ebenfalls den Dunkelelfen eine Kunst, mit Waffen oder arkaner Macht erfreut er die Eine, und dennoch ist Heimtücke aus der Verborgenheit das bevorzugte Mittel ihrer Wahl. Bringt sie doch größeres Unglück, längere Qualen, und höheres Leid, und ist um ein Vielfaches wirksamer als lange offene Schlachten.

Nahezu alle des auserwählten Volkes, das für alle anderen Rassen außer den bleichen Elfen nur Miss- oder Verachtung kennt, verehren sie. Vom frühesten Alter an unentrinnbar gelehrt, die Weisheiten und Dogmen unauslöschlich eingehämmert jeden Tag ihres Seins, gehärtet durch Züchtigung, und getempert in einer Kultur, die vollkommenen Gehorsam fordert, wo Frauen mit tödlicher Unabdingbarkeit über den Männern stehen, und jede Handlung von tausend Augen betrachtet und nach Versagen gegiert wird, sind sie bis ins Innerste geprägt von den Lehren der Einen:

Dem Loblied auf Stärke und Heimtücke, Erbarmungslosigkeit und Hass.
Der Herrschaft der Frau über den Mann, dessen Entbehrlichkeit und dem unbedingten Gehorsam gegen die Göttin und die ihr Geweihten.
Der Größe und Einzigartigkeit des eigenen, erhabenen Volkes, und der Pflicht, sich diesem und der Göttin durch die eigenen Taten täglich auf's Neue würdig zu erweisen.

Und untrennbar damit verbunden, dem großen Ziel für das sie alle leben -
der Kampf und Sieg über die Erzverräter, die Urfeinde, die, welche sie einst schlugen und vertrieben, die bleichen Elfen unter dem Lichte der Sonne.

Und so bereiten sie sich vor auf diesen gesegnetsten aller Tage. Warten in der Dunkelheit, wandern heimlich und unerkannt durch die Lande, und spinnen Intrigen, wie eine Spinne ihre finsteren Netze webt, in denen Reiche gefangen werden können…

Schreine Lloths

Niemand vermag zu sagen, wo sich so ein Schrein befindet, und die Drow reden nicht. Aber es wird wohl einen Ort der Verehrung für Lloth geben, irgendwo in der Tiefe...

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