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Das Ende der Geschichte [Mondapfelquest]

Schwesternschaft des
Mondes
30. Juli 2020 19:28
Fast im Augenblick….

Zufrieden blickte Kylia über die erschöpften und doch über alle Maßen zufrieden erscheinenden Gesichter ihrer Schwestern. Seit einigen Augenblicken saßen sie über Speis und Trank nach einem Tag voller Ereignisse im Ratssaal der Festung des Mondes und feierten den Ausgang ebendieser Ereignisse. Das flackernde Licht der zahlreichen Kerzen tauchte die Gesichter der anwesenden Frauen in ein warmes, zärtliches Licht.


~o~

Am Nachmittag…

Mit geübten Griffen verteilte die Paladiness die Kleidungsstücke auf den Stühlen ihrer Schwestern. Die Dunkle Maid hatte ihr in den letzten Gebeten zu verstehen gegeben, dass die Zeit nahte und so schien es am heutigen Abend zu passieren. Die Berichte der Mondstrahlen zum Mittagsgeläut deuteten darauf, dass der Zeitpunkt günstig schien. Die Eindrücke frisch und auch der Mond sollte in dieser Nacht in angekündigt voller Pracht das Himmelszelt erleuchten.
Sie hatten sich entschieden verdeckt zu operieren und so gab es für eine jede Schwester eine entsprechende Verkleidung aus Wollloden. Natürlich in gedeckte Farben gefärbt, um möglichst unauffällig agieren zu können. Alsbald würden die Schwestern eintreffen, ihre eigentlichen Pflichten für diesen Abend ruhen lassen, um im Ratssaal das abschließende Vorgehen zu beraten und dann endlich zu agieren.

~o~

Tage zuvor…

„….ich denke die Mondstrahlen sollten das Lager nicht aus den Augen lassen. So die Himmelsgestirne im richtigen Zeichen stehen,“ dabei glitt der Blick der Schwertherrin kurz zur Paladiness, „sind wir bereit zuzuschlagen.“ Die Spuren und Zeichen hatten sich in den letzten Tagen verdichtet, dass eine Gruppe von Haderlumpen ein Lager an der Grenze zu Britain bezogen hatten. In Verbindung mit den Erkenntnissen um die Suche nach dem Mondschimmerapfelbaum, schien sich langsam ein Bild zu ergeben. Einzelne Gesellen dieser Band hatten in den letzten Tagen mehrfach versucht Informationen über die Schwestern zu erlangen. In Verkleidungen waren sie aufgetaucht, jedoch hatten die Schwestern die Maskeraden schnell durchschaut und hielten die Männer zum Narren.
Kylia saß mit Marcela und Yrtha im Innenhof der Festung des Mondes. Leise summten die Bienen im Hintergrund und die Unterhaltungen spazierender Frauen in der Nähe klangen im Hintergrund. Die drei Schwester hatten die letzten Berichte Chananys und Dolaras besprochen und alle Erkenntnisse zusammen getragen. Es schien kein Weg daran vorbeizuführen, die Konfrontation mit diesen Gesellen tief im Bund der freien Lande zu suchen. Fernab der eigenen Festung und in potentiell gefährlicher Umgebung.
Immer wieder traten erfahrene Schwestern auf Geheiss der drei Frauen an den Tisch und schilderten ihre Ideen und Eindrücke. Noch lange nach Anbruch des Abends, waren Gespräche der Planung aus dem Innenhof der Festung des Mondes zu hören.


~o~

Am Nachmittag des Tages…

Der Wind wehte lau an der Küste zur See, tief im Bund der freien Lande. Das grüne Blätterdach des angrenzenden Waldes wiegte müde in der Brise. Im Schatten der mächtigen Stämme saßen die Schwestern und Thoisin beisammen. Geduckt, die Kapuzen in den Gesichtern. Vor kurzem waren sie hier angekommen, völlig unbehelligt durch das Land geritten, um die letzten Schritt zu Fuss im Schatten des Waldes zu erledigen. In der Ferne erkennbar war die Grenze zu Britain. Eine alte Festungsanlage, jedoch verriet eine kleine kräuselnde Rauchsäule gen Himmel, was die Schwestern schon seit Tagen wussten. Die Gruppe würde auf das grau des Zwielichts zwischen Sonnenuntergang und Einbruch der Nacht warten, um weiter ihren Plan zu verfolgen.

~o~

Im Augenblick…

Der Zwerg Thoisin hatte die Festung des Mondes vor einiger Zeit verlassen. Als enger Freund der Schwesternschaft, war er mit seiner Axt und seiner Erfahrung beim Unterfangen dabei gewesen. Doch nun waren die Schwestern unter sich und widmeten sich den Blessuren des Tages. Ein beissender Geruch von Ruß und verbrannter Haut hatte sich im Turm ausgebreitet. Die Haufen aus Kleidern, die den Boden bedeckten, erzählten einer jeden neugierigen Nase eine Geschichte von Feuer, Schmerz und Rauch. Lediglich in der obersten Etage, dem Badehaus der Schwesternschaft, ließ ein Bouquet duftender Kräuter die Erzählung der stinkenden Kleider verblassen. Im erwärmten Wassers des Zubers waren die Frauen eingekehrt, um sich den Schweiß, das Blut und den Ruß von den Leibern zu waschen. Morticca schenkte freudig einen Zwergenschnapps in die kleinen Tonkrüge der Schwestern im Wasser, als Kylia weitere Holzscheite auf den Ofen des Zubers legte.


~o~

Nach Sonnenuntergang des Tages…

Kaum zu erkennen im Zwielicht des Tages huschten die Schwestern im Schutz der Bäume unweit der alten Grenzmauer in ihre Positionen. Ein unaufmerksamer Beobachter hätte sich wohl über das Kind gewundert, welches Position hinter einer alten Weide bezog, eine aufmerksame Beobachterin hätte jedoch auf den zweiten Blick den stämmigen Körperbau eines Angroshim erkannt.
Lautlos hatten die Beteiligten ihre Positionen bezogen. Die Eindrücke und Beschreibungen der Mondstrahlen aus den letzten Tagen, waren so detailliert, dass die Umsetzung des Plans keines gesprochenen Wortes bedurfte. Auf das Pfeifen Yrthas setze sich eine Jede und ein Jeder in Bewegung, wie ein gieriges und koordiniertes Rudel strömten sie auf den Eingang zum Wehrtunnel, um sich dort widerstandslos einzufinden. Mit schnellen Schritten, jedoch voller Bedacht gesetzt, brachten die ungenagelten Sohlen die Schwestern nahezu lautlos vor eine verschlossene Tür.

~o~

Nach Einbruch der Nacht…

Der Schweiß hatte weiße Linien und Flecken in die Gesichter der Streiterinnen gezeichnet. Die Wärme der Stahltür, welche das Loch im Boden versiegelte, war bis in die Gesichter der danebenstehenden Frauen zu spüren. Die Flammen wüteten nun schon seit einiger Zeit im entdeckten Kellergewölbe, allerdings waren die Schreie der Sterbenden seit einigen Augenblicken verebbt. Ab und an war noch ein Wimmern oder Röcheln zu hören, jedoch schien nach einiger Zeit das Prasseln der Flammen den Raum zu beherrschen. Kylia bildete sich fast ein, dass die eiserne Tür zu glühen begann, jedoch schrieb sie dies ihrer Erschöpfung zu.
Während das Feuer seine Arbeit verrichtete, hatten sich die Kriegerinnen erholt. Heftige Kämpfe in den engen Tunneln lagen hinter ihnen. Nur mit Mühe und Not, war es ihnen gelungen sich ohne Verluste wieder zurückzuziehen und taktisch neu zu sortieren. Wasser, einige Verbände und heilende Tinkturen linderten die schmerzhaften Erinnerungen, begleitet von den Todesschreien der verbrennenden Feinde.

Ungläubig blinzelte Aridara, als sie den kleinen Durchgang am Ende des Tunnels durchschritt. Die riesige Schwester Thara drohte gar für einen Augenblick im engen Durchgang stecken zu bleiben. Befreit atmeten Nilya und Thoisin auf, als sie den stickigen Geheimgang verlassen konnten und den Nachthimmel über sich erblickten. Das Feuer hatte seine Arbeit getan und die Abenteurerinnen waren unbehellligt auf einen Geheimgang in den Tunneln der Haderlumpen gestoßen. Dieser schien auf kleine Insel zu führen und wirkte wie ein lange vergessener Garten. Riesige Obstbäume streckten ihre knorrigen Äste gen Himmelszelt und allerlei Fruchtsorten wuchsen hier. Überall waren kleine flackernde Punkte zu sehen, welche die Fackeln der erkundenden Schwestern waren.

Laut las Yrtha aus einer gefundenen Schriftrolle, welche in einer Art verfallenen Gartenhütte lag vor:

„Tritt heraus aus den Schatten Deines Selbst
Und blicke zu der kühlen Weissen,
suche und erkenne den Pfad.“

Einige Augenblicke standen die Frauen und der Angroshim nun in der des rauschenden Wasserfalls, welcher vor ihren Füssen in die Tiefe stürzte. Leise murmelte Dolara: „Dies muss die beschriebene „kühle Weisse“ sein und unsere Fackeln haben wir auch gelöscht….. wo, bei Eilistraee, ist der Pfad nun?“.
Eine Wolke gab den vollen Mond frei und dieser schien wie ein Leuchtstrahl gen Alter Welt mit seinem Licht zu greifen, um plötzlich das rauschende Wasser in ein mystisches Licht zu tauchen. Es schien als sende die Herrin Eilistraee den versprochenen Pfad, zumindest wenn man am heutigen Tage die Paladiness Kylia nach diesem Ereigniss befragt. Wie unsichtbare Pflastersteine malte der Mond einen strahlenden Pfad auf das strömende Wasser und ließ die Frauen das kühle Nass mit vor Staunen geweiteten Mündern passieren.
Das Ziel des Mondpfades stellte sich als ein Ort mystischer Harmonie und Frieden aus. Fast schien es, als manifestiere sich die friedliche Natur durch das leise und zarte Klingeln eines Glockenspiels aus den begabten Händen meisterlicher Elfenschmiede. Ein unwirkliches Licht tauchte die zahlreichen Pflanzen in Lichter des gesamten Farbspektrums, um in seiner Vielfalt dem Chaos eine unbeschreibliche Zier zu sein. Im Zentrum des Ortes thronte ein großer Mondschimmerapfelbaum. Seine knorrigen Wurzeln tief in das saftige Erdreich gegraben und seine schimmernden Fruchtstände majestätisch in die Vollmondnacht gereckt. Den Erkundenden schien der Ort sie Sprache zu nehmen und im Tiefsten ihrer Seelen zu ergreifen. Jede für sich und doch gemeinsam widmete sich Worten des Dankes und der Ehrfurcht. Eine jede gab etwas Bedeutendes von sich, um es als Ehrerbietung im Schosse des Baumriesen zu belassen. So gab in diesem Moment ein jedes Lebewesen in diesem Augenblicke etwas von sich: die Schwestern Stücke tiefer Erinnerungen und Geschichte, als auch der Baum etwas von sich gab – einen Setzling.

~o~

Zwei Tage später….

Das Licht des kleinen Setzlings funkelte tausendfach in den glasigen Augen der Schwestern. Die Reise durch die Lande, sowie die zwei Tage – die Wurzeln nur mit Erde in einem Leinensack geschützt – schienen der Pflanze keinen Schaden getan zu haben. Nun, verbunden mit der Erde auf welche die Festung des Mondes ruhte, begann der kleine Baum zu funkeln und Tränen der Rührung in die Augen der Schwestern zu treiben. Die bewegte Geschichte der Schwesternschaft des Mondes war nun um ein altes, wie auch neues Kapitel reicher: es wächst wieder ein Mondschimmerapfelbaum im Schutze der Schwesternschaft!



Die begleitenden Bilder zur Geschichte
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Schwesternschaft des
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