Ein früher Morgen lockt mich aus den Federn, zusammengekuschelt liege ich da mit dem Namenlosen- Kater. Wie er sich so anschmiegt mit seinen kleinen Pfoten meinen Arm umklammert und unwillig mauzt, als ich mich erhebe ist er ein Spiegel meines Gemütszustandes. Aber ich habe mir ja heute was vorgenommen und da gilt es noch etwas zu schaffen. Also gibt es für mich Kakao und für ihn verdünnte Ziegenmilch von der Cover Ziegenhirtin Therese, die so reden die bösen Zungen des Ortes, die sich an Schärfe an allem wetzen- so dünn ist, dass sie sich problemlos hinter einem Laternenpfahl umziehen könnte. Aber ich schweife ab, wie immer.
Als nächstes geht es zum Waschen mit Wasser und Salz, dann räuchere ich die Hütte mit Kiefernharz und Mistelkraut aus- ein flacher Stein und ein kohlendes, glühendes Holzscheit aus dem Ofen helfen dabei. Memo an mich selbst, ich muss noch ein wenig Holz sammeln, auch wenn es im Winterwald schwierig wird. Nun fege ich die Hütte gut aus mit meinen selbstgebundenen Reisigbesen- der ist krumm und schief und verliert immer sein Reisigbündel, wenn man ihn auch nur schief anguckt, aber besser als nix.
Nach so viel Bewegung meldet sich mein Bauch, grummel grummel. Gut, dann bekommt der erstmal gut Speck und Ei, der Namenlose nimmt sich derweil draußen eigenen Frühstücksideen an.
Dahin werde ich ihn auch gleich folgen, damit ich mittels eines linsenförmigen, klaren, von Hand zurechtgeschmolzenen Eiskristall versuchen kann mit der Wintersonnenwendsonne Feuer zu entzünden. Mal schauen, ob ich heute erfrieren muss. Wintersonnenwendbräuche haben immer etwas Existenzielles an sich, finde ich. Sein oder nicht mehr sein.