„Wer sind die Gebrüder Auen?“
„Wer ist der Paladin?“
„Mit welchen Waffen kämpfen Sie?“

Schon seit Tagen drehten sich Filirin und Argon um dieselben Fragen im Kreis. Ein kleiner Hoffnungsschimmer flammte in seinem Herzen auf das Tharbor und Walther wohl wieder im Lande sind. Doch warum war Argon daran so interessiert? Hatten die dreien schon das Vergnügen?
Was wollte er mit diesen Informationen….

Filirin wusste es nicht und würde es wohl auch nicht von Argon erfahren.
Seine Versuche Argon in Gespräche zu verwickeln, auf Zeit zu spielen und vielleicht einen Punkt zu erkennen wo anzusetzen wäre für ein Gespräch waren gegen die Wand gefahren. Dieser Kultist war tatsächlich vom tiefsten Wahn ergriffen, eine Hülle die nur noch von Verdorbenheit und Hass erfüllt war. In dieser Position, als ein Gefangener, würde er nicht weit kommen, um ihn von diesem Pfad weg zu führen.
So blieb Filirin nur eines
„Nein…. Sie sind eure Erlösung und euer Urteil… fragt sie doch selbst nach ihren Namen…“

Antworten die Filirin teuer bezahlen würde. An Ideen fehlte es denn Kultisten nicht, von Messern und Zangen, Hämmern und Werkzeugen zum Würgen ließ der Paladin die Folter über sich ergehen und immer wieder dieselbe Frage stellen.
„Wer sind die Gebrüder Auen?“

Schmerz war ein stetiger Begleiter eines Kriegers. Die Schlachten und Kämpfe forderten ihren Tribut ein und der Schmerz war dabei ein alter Freund. Doch diese Folter sollte Filirin fast an den Rand des Wahnsinns treiben und das Fieber tat sein Übriges. Doch seine Gedanken hafteten an Agharam, seinem Feldherren. Filirin wusste er wäre in diesem Moment bei seinem Diener um ihn das überstehen zu lassen.

„Ihr werdet brechen Filirin!“ drohte in Argon und mit der letzten Kraft und entschlossen erwiderte sein Gepeinigter „Wir Agharamriten werden nie brechen!“. Doch dieses Versprechen sollte noch auf die Probe gestellt werden…

Weitere Tage waren vergangen, Fieber, Schmerz und Hunger ließen ihn kaum noch bei Bewusstsein bleiben. Der Kreis würde am Morgen von vorne beginnen und auch wenn Argon schwere Geschütze auffuhr, gar noch Hilfe von einer weiteren Kultistin holte wäre der Ablauf des Verhörs dasselbe wohl geblieben.

Doch nicht heute…

Argon hatte sich wohl entschieden seine Strategie zu wechseln. Als Filirin unsanft aus dem Reich der Träume gerissen wurde erkannte er zu seinem Entsetzen das eine Frau an einem Stuhl gefesselt im Raum stand.

„Sie ist eine Schneiderin aus Cove, Elisabeth Efflin ist ihr Name
Da du leider recht unkooperativ warst musste ich mir was überlegen damit du endlich sagts was ich wissen will
Also wirst dieses mal nicht du gefoltert“

Die Arme Elisabeth kauerte verängstigt auf dem Stuhl und zitterte. In Filirin brodelte es hinaus „Sie hat mit der Sache nichts zu tun!“
Doch Elisabeth war nur ein Mittel zum Zweck. Eines das sich Argon ausgiebig bedienen würde mit dem Mitteln die dem Paladin nur zu bekannt geworden sind.

Filirin wusste das Elisabeth die Folter kaum lange überstehen würde und diese tiefen Narben in Ihrer Seele hinterlassen würden.
Argon zückte die scharfe Klinge, mit der Filirin auch schon ausgiebig Bekanntschaft machte und ließ diese über die Kleidung von Elisabeth gleiten – fest genug, um die Nähte aufzutrennen, doch noch versank er sie nicht in ihrem Fleisch. Bis zum Halse schlug Filirins Herz und die Gedanken rasten als würde es keinen morgen geben.
Wie weit konnte er gehen? Wie weit würde er gehen können die Antworten Argon zu entziehen?
Sie war eine Unschuldige, wehrlose die eigentlich nur ihrem Tagwerk nachgehen wollte und nun endete sie als Druckmittel auf einen Stuhl…
War das Opfer eines einzelnen weniger wert als der Schutz der mehreren?

Er musste sich entscheiden! Noch bevor Argon Druck auf seine Klinge ausüben konnte traten die niedergeschlagenen Worte über seine Lippen.
„Hört auf…. Ich werde kooperieren“
Filirin konnte es selbst kaum glauben, dass er diese Worte an Argon richtete. Sein Stolz und sein Kampfeswille fielen wie ein Stein von der Klippe hinab. Doch Elisabeth war sicher… für das erste und der Paladin hatte eine Entscheidung getroffen.
„Schwört das ihr sie ziehen lasst… sie darf wieder nach Cove unversehrt zurückkehren und ihr werdet sie nicht länger behelligen“
Argon hatte genau das erreicht was er wollte und ließ von Elisabeth ab. Ab da stellte Filirin sich denn Fragen des Mordulanhängers.
Für ein ihn blieb nur ein Prinzip noch übrig, er stand im Dienste Agharams und damit auch im Dienste Ayanyehs also konnte er nur mit der Wahrheit antworten.

Zum Ende des Verhörs blieb ein gebrochener Paladin übrig, weder war von seinem Körper Glanz übrig noch von seiner Seele.
Filirin hoffte, dass der Preis nicht zu hoch gewesen war….

Nachdem das Verhör geendet hatte versprach Argon Elisabeth unversehrt gehen zu lassen, nachdem das Ritual geendet hatte dem sich Filirin noch stellen musste. Eines das seine Seele in der Luft zerreißen würde wie ein Blatt Papier…

Er musste sich darauf vorbereiten, Agharam um Beistand bitten auf dem vorliegenden Weg.



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