Eine versiegelte Depeche, die nur zur Händen der Maga abgegeben wird, enthält folgende Zeilen:

Dem Siegel zum Gruße werte Collega del Mor,

das klingt sehr alarmierend, ich bin des öfteren im Fluchwald unterwegs zu Forschungszwecken und war bisher immer froh, dass diese Zone garstigen Lebens, die Globule voller blutrünstiger dämonischer Feen und Baumwesen, durch die gütige und lichtvolle Macht der Elfen gebannt ist und in ihren Zaum gehalten.
Das dieser Schutz nun zerstört ist und es gleichzeitig Probleme gibt, durch ein in das Herzogtum gelangtes Monstrum, macht mir durchaus massive Sorgen.
Wir sehen uns morgen zu gewohnter Stunde.

Desweiteren bin ich gerade über die Gesetzgebung der freien Lande entsetzt. Ich meine, ich kenne Arbiter Nedimes Ansinnen und kann auch durchaus die Hintergründe verstehen, wenn auch viele ihres paranoiden Wesens und der Vorstellung, sie verstehe etwas von den arkanen Kräften, entsprungen sein sollten. Ich denke, diese Litanei ist wohl ersteinmal so hinzunehmen, da jegliches dagegen Klagen dazu führen wird, dass man sich als Instanz des Simulacrum nicht ernstgenommen fühlt. Vielleicht wäre es sinnvoll einen Vertreter unserer Zunft in die Reihen des Simulacrum zu setzen, aber das wird wohl niemand wirklich wollen? Fakt ist, dass wir nicht sinnlos Zauberey wirken, wie man uns so famos unterstellt, sondern nur unsere Künste anwenden, wenn sie nicht anders umgänglich sind. Auch das Verbot ätherischer Reisen halte ich für ausgesprochen lächerlich. Sicher finde ich es nicht schlecht, wenn es in der Rast nur an bestimmten Gebieten erlaubt sei, dass kann ich durchaus nachvollziehen aus Gründen der Vernunft, aber außerhalb der Rast lasse ich mir nicht vorschreiben, wo mein Portal hingeht. Letzlich finde ich es aber auch lachhaft diese Regeln durchsetzen zu wollen. Wenn der Bund es so will, verlässt das Konzil diese Einöde gebildeter Hybris und überlässt es seinem Schicksal nicht enden werdender Dummheit und arkaner Unverständnis.
Das ist als ernsthafte Drohung in Erwägung zu ziehen. Leider hat das Konzil sich in jüngster Vergangenheit wenig von seiner utilarisierten Seite zeigen können. Vielleicht wäre es an der Zeit dem Bund einen Merkzettel zu geben, lasst uns das mal bei einem Rotwein besprechen, mir würden da gewisse diskrete Gedanken einfallen.


Was gilt es noch zu sagen?
Der Bau der Vesperer Bibliothek geht offensichtlich voran. Ich hoffe da auf Mithilfe.

Ich leite das Schreiben zur Information an meine Schüler weiter, damit sie im Bilde sind.
Und ich werde den Adel informieren in einem seperaten Schreiben. Einer Bedrohung ihres Landes stehen sie sicher nicht gleichgültig gegenüber.
Natürlich gilt es die Gerüchte erstmal zu prüfen, vielleicht warte ich noch damit, was denkt ihr? Ehe wir unnötig die Pferde scheu machen?

Möge das Siegel ewiglich bestehen

gez.

Constantin Stein


Abschriften des Briefes und des Schriftstücks der Maga erreichen die Schüler von Constantin, ebenso versiegelt und mit der Bitte, nach dem Lesen jene Schriftstücke zu vernichten. Antwort wird erbeten.