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Eine Taube mit der überarbeiteten Abhandlung trifft bei Ithulien Lirindiel ein.

Tiago Thibalt
14. November 2020 10:29
Sie trägt ein Pergament bei sich, das in sepiablauer Tinte schwungvoll beschrieben ist:

Ehrenwerter Hîr-Ithron Ithulien Lirindiel,

wie von Euch gewünscht, lasse ich Euch nun eine überarbeitete Version meiner Abhandlung zukommen. Ich habe nun empirische Versuche sowie eine Conclusio ergänzt und hoffe, dass Ihr bald etwas Zeit für mich erübrigen könnt, sodass wir diese weiter diskutieren können.



Analyse der Applicatio „An Mani“

Introduction

Ein jeder Adept versteht sich darauf, die Applicatio „An Mani“ zu wirken. Sie entstammt dem zweiten Zirkel der Magie. Das Ziel ist hierbei, Schaden bei einem anderen Wesen hervorzurufen. Volkstümlich wird gemeinhin von einem Fluchzauber gesprochen. Vereinfacht gesagt, ist die beabsichtigte Wirkung das Gegenteil eines „In Mani“, der bereits von Hexagor Elek und Serrin Ky’Alur ausführlich besprochen wurde.

Empirische Versuche

Die praktischen Untersuchungen zu dieser Applicatio umfassten Versuche mit Menschen, Tieren, untoten Wesenheiten und Gegenständen. Hierbei zeigte sich, dass die Applicatio sowohl bei Menschen als auch bei Tieren sowie bei untoten Wesenheiten Wirkung zeig, jedoch nicht bei leblosen Gegenständen und auch nicht bei Pflanzen. Nähere Überlegungen hierzu finden sich in der Conclusio dieser Abhandlung. Nach dem erfolgreichen Wirken der Applicatio entsteht ein visueller und auditiver Effekt. Meine Schlussfolgerungen hierzu finden sich ebenso am Ende dieser Schrift.

Analyse

1. Säule: Fokus

Wie bei jeder Applicatio muss der Magiewirkende sich zunächst im Klaren sein, was und wo er genau etwas bewirken will. Hier soll einem anderen Wesen Schaden zugefügt werden; es ist somit besonders wichtig, sich zunächst einen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen. Hernach wird der Geist von allen Störungen befreit und Platz für den Aufbau der Applicatio geschaffen. Der Art des Fokus‘ ist hier intrinsisch, da das Ergebnis nicht der völligen Kontrolle des Magiewirkenden unterliegt.

2. Säule: Verba Arcana

Hier geht es nun darum, die Applicatio zu visualisieren. Der zuvor befreite Geist wird von der Vorstellung derselben durchdrungen und mit dem befüllt, was zuvor geplant wurde. Hierbei wird bereits eine leichte Verbindung zur astralen Ebene hergestellt. Die erste Rune, die Fokus- oder Tatrune, ist von besonderer Wichtigkeit. Dies ist im Falle An Manis die Rune An, welche für Auflösung oder Aufhebung steht. Die zweite Runde Mani steht für Leben und Heilung. Die Applicatio An Mani kommt also mit der absoluten Mindestanzahl von zwei Runen aus. Beide Sylabeln hintereinander gesprochen bedeuten, dass Leben aufgehoben, also dezimiert werden soll.

3. Säule: Paraphernalia

Die Paraphernalia dienen als Energieträger der arkanen Energie. Jede einzelne bringt ein spezifisches Muster der Energie auf unser Planum. Die notwendigen Paraphernalia im Falle von „An Mani“ sind zum einen der Nachtschatten (Darcigo Noxirato), zum anderen Spinnenseide. Nachtschatten findet im Allgemeinen Verwendung bei Applicationen, die Schmerz, Tod, Illusion, Vergiftung oder Schaden bewirken sollen. Im Falle von „An Mani“ gehe ich davon aus, dass die Schadenswirkung im Vordergrund steht, möglicherweise begleitet von Schmerz. Dieses ordne ich der Rune Mani zu, wenn hier auch das Gegenteil von Heilung oder Leben bewirkt werden soll. Spinnenseide wiederum ist nötig in Applicationen, in denen eine Beschwörung, eine Geistbindung oder die Beeinflussung eines Geistes bewirkt werden sollen. Beim „An Mani“ gehe ich davon aus, dass es hier um die Beinflussung eines fremden Geistes geht, dem Schaden zugefügt werden soll. Insofern ist dieser Reagenzie die Sylabel An zuzuordnen.

4. Säule: Geisteskraft

Schlussendlich ist für die erfolgreiche Durchführung der Applicatio der Einsatz der Geisteskraft notwendig. Hernach tritt eine geistige Erschöpfung ein.

Conclusio

Die Tatsache, dass die Applicatio nicht auf Pflanzen, jedoch auf Menschen und Tiere gewirkt werden kann, birgt einen Hinweis auf ihre Funktionsweise. Auch untote oder dämonische Wesen können getroffen werden, sofern sie einen Geist besitzen. Offenbar wird hier demnach nicht nur reine Lebenskraft entzogen: Sonst wären die Pflanzen verwelkt. Vielmehr scheint die Applicatio am Geist anzusetzen und hierüber Kraft zu entziehen, denn sowohl Menschen als auch Tiere verfügen (zumindest rudimentär) über einen solchen.
Wie wir wissen, muss die aus dem arkanen Gewebe bezogene Energie an anderer Stelle wieder freigesetzt werden. Hierzu wird sie in eine andere elementare Form – eines der vier Elemente Wasser, Feuer, Luft oder Erde – oder aber in das fünfte Element, die Magie selbst, beziehungsweise das Geisteselement, überführt (beim „Vas Flam“ beispielsweise sehr schön als Feuer sichtbar). Im Falle des „An Mani“ gehe ich davon aus, dass die Energie in das fünfte Element gewandelt wird; die Applicatio scheint direkt am Geiste des verzauberten Objektes anzusetzen und hierüber Lebenskraft zu entziehen. Anschließend verpufft die Energie in Form von Licht, was deutlich sichtbar ist.

Zusammenfassend ist die Applicatio „An Mani“ eine wirkungsvolle Applicatio, um Lebewesen zu schwächen, die bereits Magiekundigen mit geringer Übung zur Verfügung steht und rasch erlernt werden kann.



Möge das Siegel ewiglich bestehen!

Hochachtungsvoll

Tiago Thibalt



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.11.20 10:32.
ThemaAutorAngesehenDatum/Zeit

Eine Taube mit der überarbeiteten Abhandlung trifft bei Ithulien Lirindiel ein.

Tiago Thibalt31014. November 2020 10:29

Re: Eine Taube mit der überarbeiteten Abhandlung trifft bei Ithulien Lirindiel ein.

Ithulien Lirindiel15206. Dezember 2020 11:09



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