Willkommen! Anmelden Registrierung bei TheOldworld

mehrere Pergamentrollen werden in der Bibliothek des Konzils für Raphaela El-Sovirax hinterlegt

Arcomagus Partecko
06. März 2021 21:27
Dem Siegel zum Gruß Collega


Ich habe für Euch ein paar Alte Schriftwerke aus meinen früheren Unterlagen zusammengesucht und wollte diese euch nicht vorenthalten.

Da ihr euch mit der Artefaktologie beschäftigen wollt, hoffe ich, dass ihr aus diesen Unterlagen etwas schlauer werdet.


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Artefaktologie ist eine der Lehren, die ihr Wissen aus allen Bereichen der Magie schöpft oder besser gesagt, ein Fachbereich, den jede magische Lehre hervorgebracht hat. Jedwede Magie, sei es nun die arkane Wissenschaft, die Naturmagie bis hin zur klerikalen Magie, hat eine eigene Form der Artefaktologie hervorgebracht, die wiederum eigenen Regeln und Ritualen folgt, grundsätzlich aber gleiche Ziele verfolgt.
Jedwede Artefaktologie, ungeachtet der magischen Lehre, der sie entspringt, widmet sich dem Wissen, das zur Erschaffung, Analyse, Nutzung oder Zerstörung von Artefakten dient.
Im Folgenden soll eine Übersicht dieses Fachgebietes aufgezeigt werden, deren Schwerpunkt sich mit der Artefaktologie der arkanen Wissenschaften beschäftigt.
Artefaktologische Begriffe und Grundzüge aus anderen Magiezweigen werden weitgehend bewusst vermieden. Hierfür wird auf andere Literatur und Kapazitäten der jeweiligen Magiezweige verwiesen, da es den Rahmen dieses Werkes sprengen würde.


Erklärung des Begriffes Artefakt

Als magische Artefakte bezeichnen wir Objekte jedweder denkbaren Art, die in sich eingebrachte und dann gebundene Magie beinhalten, die einem bestimmten Zweck dient. Magische Artefakte im Sinne der Artefaktologie sind in der Regel künstlichen Ursprungs und damit Objekte, die von intelligenten Wesen mit magischen Mitteln erschaffen wurden. Natürliche, magische Artefakte sind bisher nicht bekannt und vermutlich auch nicht existent.
Die Bezeichnung Artefakt ist als Oberbegriff zu verstehen, der in allen magischen Zweigen Anwendung findet. Es gibt jedoch innerhalb der magischen Lehren eigenständige Begriffe und zum Teil auch Unterbegriffe, die Artefakte genauer klassifizieren und bezüglich ihrer Wirkung oder Bestimmung einordnen.


Die Grundlegenden Aspekte der artefaktologischen Lehre

Die Artefaktologie unterteilt sich ungeachtet der zu Grunde liegenden magischen Lehre in vier Aspekte. Die beiden wichtigsten Aspekte sind die Erschaffung und die Analyse von Artefakten. Die Nutzung und die Zerstörung sind daraus abgeleitete Aspekte. Jeder dieser Aspekte in sich bietet genug Wissenspotential, um für sich allein ein Fachgebiet darzustellen und es gibt durchaus Kundige, die sich ausschließlich einem oder zwei dieser Aspekte widmen.

Während die Erschaffung und Zerstörung von Artefakten in der Regel zeitgemäßem Wissensstand folgt, benötigt gerade die Analyse und Nutzung von Artefakten nicht selten Kenntnisse um altes Wissen, überholte Lehrtheorien und fremdartige Kulturen. Insbesondere dann, wenn vorliegende Artefakte aus weit zurückliegender Vergangenheit stammen. Gerade die Analysten unter den Artefaktologen sind daher oftmals zugleich Kapazitäten für Geschichte und Mythologie, da sie bei ihren Forschungen nicht selten auf Schriften abseits der magischen Lehren zurückgreifen müssen, um Hinweise auf Artefakte aus vergangenen Epochen zu erhalten.

Die Nutzung von Artefakten ist der jüngste Aspekt der Artefaktologie. Wenngleich die Nutzung der Artefakte schon immer Teil der Fragestellung war, so hat sich erst im Verlauf der Analyse von Artefakten dieser Aspekt deutlich als eigenständig zu beachtender Aspekt hervorgetan und eigene Kapazitäten hervorgebracht. Der Aspekt der Nutzung beinhaltet maßgeblich die Interpretation und Erklärung, wie Artefakte einzusetzen sind. Dies wiederum betrifft maßgeblich solche Artefakte, die aus unbekannten Kulturen und weit zurückliegenden Zeitaltern stammen, in ihrer Komplexität einzigartig sind und aufgrund ihrer Wirkungsweise nicht eindeutig zu klassifizieren sind. Ebenso beinhaltet der Aspekt der Nutzung eine Form der moralischen und ethischen Bewertung.

Die Zerstörung von Artefakten beschäftigt sich intensiv mit der Negierung und Aufhebung von Effekten, die in einem Artefakt hervorgerufen werden oder von einem Artefakt ausgehen. Am Ende einer solchen Zerstörung bleibt oftmals das Artefakt als normales Objekt völlig unbeschädigt zurück, jedoch von jeglicher Magie befreit. Der Aspekt des Zerstörens wird auch mitunter als Bannen oder Negierung, seltener auch als Ausbrennen bezeichnet. Wobei letzterer Begriff fälschlich Verwendung findet, da er mit anderer Bedeutung bereits Verwendung in der Artefaktologie findet. Dazu jedoch an späterer Stelle mehr.


Die Klassifizierung der Artefakte in der arkanen Wissenschaft

Die arkanen Wissenschaften nutzen weitere Begriffe zur genaueren Klassifizierung und Einordnung von Artefakten.
Im Einzelnen sind dies

Thaumaturgie
Artefakte der geringen Ordnung
Artefakte der niederen Ordnung
Artefakte der hohen Ordnung
Artefakte der aufgereihten Ordnung


Die Thaumaturgie befasst sich ungeachtet der Wirkung und Form der Magie ausschließlich mit temporären Artefakten und bedient sich dazu sehr oft an den Grundlagen der Runenkunde. Am häufigsten sind diese temporären Artefakte in ihrem Wirkungsgrad mit solchen der geringen und niederen Ordnung zu vergleichen und dienen fast immer der Anwendung durch Personen, die keinerlei magischen Potentiale besitzen oder Magie in welcher Form auch immer zu wirken verstehen, sich aber dieser bedienen möchten.

Die bekanntesten Artefakte der Thaumaturgie umfassen Amulette und Talismane, es gibt jedoch auch zahlreiche andere Anwendungsmöglichkeiten Thaumaturgischer Erzeugnisse, wie beispielsweise Thamarturgenstäbe und Thaumaturgische Siegel. Die Masse der Thamarturgen bedienen gezielt die Bedürfnisse von Kunden und es hat sich aufgrund des Umfanges an Wissen und Anwendung ein regelrechtes Fachgebiet innerhalb der Artefaktologie entwickelt. Die Fähigkeiten dieser Thaumaturgen variieren mitunter sehr stark und sie gelten gemein hin als die Handwerker unter den Artefaktologen, die sich zum Teil sehr auf bestimmte Erzeugnisse spezialisiert haben und nicht selten größere Mengen von einfachen, temporären Artefakten erschaffen.

Detailwissen über die Thaumaturgie, ihre Facetten, Erzeugnisse und Möglichkeiten ist den Werken zu entnehmen, die sich ausschließlich mit diesem untergeordneten Fachgebiet der Artefaktologie beschäftigen.

Artefakten der geringen Ordnung liegt in der Regel eine Aplicatio aus den ersten vier Zirkeln zu Grunde. Meist handelt es sich dabei um aufwendig herzustellende Amulette und Talismane, die anders als jene Erzeugnisse der Thaumaturgie keiner gewollten zeitlichen Begrenzung unterliegen und im Fall einer Anwendung nicht zwingend verbraucht werden. Allerdings beinhalten diese Artefakte eine hohe Wahrscheinlichkeit auszubrennen im Moment ihrer Aktivierung oder Nutzung. Dazu an späterer Stelle mehr.


Artefakten der niederen Ordnung liegen in der Regel mehr als eine Aplicatio der vier Zirkel oder aber eine Aplicatio des fünften oder sechsten Zirkels zu Grunde. Auch hier liegt entgegen der Thaumaturgie keine gewollte zeitliche Begrenzung vor. Die Gefahr des Ausbrennens des Artefakts ist deutlich niedriger als bei Artefakten der geringen Ordnung.

Da bei dieser Form der Artefakte zum Teil mehr als eine Aplicatio zum Tragen kommt, ist der Anspruch an das Wissen und Können des Artefaktologen ungleich höher, da dieser darauf bedacht sein muss, dass eine Wechselwirkung mehrerer eingebrachter Aplicatio ausgeschlossen wird. Vielmehr handelt es sich bei solchen Artefakten um eine Anordnung mehrer Artefakte zu einem Gesamtartefakt, die nur für den unbedarften Betrachter wie ein Artefakt anmuten.

Aufgrund der schwerer zu meisternden fünften und sechsten Zirkel, ist die Erschaffung von Artefakten, denen solche Zirkel zu Grunde liegen erfahrenen Artefaktologen vorbehalten.

Beispiele für Artefakte der niederen Ordnung komplexere Amulette und Talismane, einfache Waffenartefakte und Rüstartefakte.

Artefakte der hohen Ordnung liegen in der Regel mehr als eine Aplicatio der ersten sechs Zirkel zu Grunde oder aber eine Aplicatio des siebten oder achten Zirkels. Auch hier liegt entgegen der Thaumaturgie keine gewollte zeitliche Begrenzung vor. Die Gefahr des Ausbrennens des Artefakts ist nochmals deutlich niedriger als bei Artefakten der niederen Ordnung.

Da auch bei dieser Form der Artefakte zum Teil mehr als eine Aplicatio zum Tragen kommt, ist meisterliches Wissen und Können des Artefaktologen gefragt.
Auch hierbei handelt es sich um Artefakte, die eine Anordnung mehrer Artefakte zu einem Gesamtartefakt darstellen und die nur für den unbedarften Betrachter wie ein Artefakt anmuten.

Aufgrund der meisternden siebten und achten Zirkel, ist die Erschaffung von Artefakten, denen solche Zirkel zu Grunde liegen nur Artefaktologen vorbehalten, die meisterliche Qualitäten ihres Wirkens erlangt haben.

Sehr bekannte Beispiele für Artefakte der hohen Ordnung sind fest angebrachte, zumeist versteckte Siegel des Schutzes, die zudem eine Möglichkeit der Aktivierung und Deaktivierung beinhalten und Räumlichkeiten oder Häuser gut betuchter Kunden sichern. Ebenso fallen zahlreiche Waffen und Rüstwerke in die hohe Ordnung der Artefakte, die komplexere und stärkere, magische Eigenschaften aufweisen.

Artefakte der aufgereihten Ordnung sind Artefakte, die nicht mehr von einer Person allein erschaffen werden können. Die Komplexität dieser Artefakte bedingt eine Zusammenarbeit mehrerer Zauberer, die dabei nicht zwingend alle die Artefaktologie beherrschen müssen. Vielmehr ist mindestens ein Artefaktologe von Nöten, der aufgrund seines meisterlichen Wissens und Könnens eine Abfolge von Arbeitsschritten und gewirkten Aplicatio koordiniert, die wiederum von Wirkern höherer Würden durchgeführt werden. Bei Artefakten der aufgereihten Ordnung ist es die Fähigkeit der genauen Koordination, die über Erfolg, Misserfolg und sogar schwerwiegenden Folgen in Folge eines Scheiterns entscheidet. Daher auch die Bezeichnung "aufgereihte Ordnung", wenngleich die Bezeichnung nicht implizieren soll, dass alle zu vollführenden Schritte nacheinander erfolgen müssen. Es kann durchaus zur Erschaffung notwendig sein, mehrere Schritte zur gleichen zeit und exakt aufeinander abgestimmt zu vollziehen.

Ein Beispiel für ein Artefakt der aufgereihten Ordnung ist der in einschlägigen Werken immer wieder gern dokumentierte Heimstein der Burg Greifenfels. Dieser Heimstein wurde ursprünglich versteckt im Burgfried eingebracht und beinhaltete mehrfache Schutz- und Barrierezauber, welche die Burg vor magischen Angriffen und auskundschaftenden Zaubern schützen sollte. Entdeckt wurde er in Folge der Zerstörung der Burg durch herkömmliche Mittel.

Die Analysen des Artefaktes und jahrzehntelange Recherchen ergaben, dass drei Hochmagier und ein Erzmagier unter der Anleitung des Artefaktologen Helvin Barnedal zweieinhalb Jahre darauf verwendeten, dies Artefakt zu erschaffen.

Streng genommen ist auch die Anfertigung von Schriftrollen in ihrem Ursprung eine Form der Erschaffung temporärer Artefakte, also der Thaumaturgie. Doch hat sich diese Form der Aufzeichnung und Nutzbarmachung einer Aplicatio derart spezialisiert, dass sie sich als eigene Fachrichtung entwickelt und verfeinert hat und daher nicht mehr dem Fachgebiet der Artefaktologie zugeordnet wird, sondern als Rollenkunde oder Inscription bezeichnet und ausgeübt wird. Die Schriftrollen, welche eine Aplicatio beinhalten und bereithalten werden also nicht im Sinne der Artefaktologie klassifiziert und zugeordnet.


Die Schaffung eines Artefaktes

Abhängig von der Klassifizierung eines Artefaktes bietet die Artefaktologie hier ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Diese reichen von der Runenkunde über direkt gewirkte Aplicatio bis hin zu Kombinationen dieser beiden Vorgehensweisen und Verwendung besonderer Reagenzien sowie Erzeugnissen der Alchemie.

Allen Möglichkeiten gemeinsam obliegt die sorgfältige Auswahl der zu verwendenden Materialien, die Planung in Bezug auf den erwünschten Effekt und die dazu notwendigen Arbeitsschritte. Ebenso unterliegt die Artefaktologie in all ihren Aspekten einem zeitlichen Aufwand, der je nach Klassifizierung des Artefakts von wenigen Tagen bis hin zu langjährigen Zeiträumen reichen kann.

Allein die Vorbereitungen verschlingen mitunter viel Zeit und machen die Artefaktologie damit zu einem Fachgebiet, das spontane oder unbewusste Lösungen von Problemstellungen durch Erschaffung eines Artefakts ausschließt. Lediglich die Erzeugnisse der Artefaktologie, die erschaffenen Artefakte selbst können hierzu dienen.


Die Materialien und Werkzeuge der Artefaktologie

In der Artefaktologie werden sehr reine Materialien verwendet. Dies bedingt zum teil schon einen rein materiellen Wert, der eine ausreichende Barschaft erfordert. Dabei ist es keineswegs unüblich, dass Artefaktologen sich der Künste von Handwerkern bedienen, die solche Materialien erzeugen oder aber Objekte vorab bearbeiten, die aufgrund ihrer natürlichen Reinheit Verwendung finden können.

Die Bandbreite der Materialien umfasst Knochen, Hölzer, Mineralien und Metalle, die jeweils in vorliegender Form Eigenschaften aufweisen, die sie für besonders geeignet für bestimmte Artefakte machen.

Ebenso wie die Vielfältigkeit der Materialien unterliegt auch die Auswahl der Werkzeuge dieser Vielfältigkeit. Je nach bedarf und Material werden verschiedenste Werkzeuge genutzt, die oftmals in ihrem Ursprung einem Handwerk zu zuordnen sind. Die Werkzeuge der Artefaktologie werden jedoch meist selbst aus besonderen, möglichst reinen Materialien erstellt, um so mit möglichst hochwertigen Eigenschaften versehen die Materialien für spätere Artefakte zu bearbeiten.

Die Material- und Werkzeugkunde der Artefaktologie selbst umfasst eigene Werke, die sich ausschließlich mit deren Eigenschaften, Beschaffenheit, Verwendbarkeit und Bearbeitung beschäftigen.


Das Ausbrennen eines Artefaktes

Das Ausbrennen eines Artefaktes beschreibt der Artefaktologe als ungewollte Zerstörung des Artefaktes in Folge einer Störung des arkanen Flusses hervorgerufen durch Wechselwirkungen mit dem arkanen Gewebe, anderer reagierender, magischer Energie oder durch gezielte Negierung, also bewusster Zerstörung. Es hat sich jedoch eingebürgert, dass ersterer Umstand, also die ungewollte Zerstörung, mit dem Begriff des Ausbrennens verbunden wird.

Kommt es zu solchem Ausbrennen, so bleibt in der Regel das ursprüngliche Objekt, welches dem Artefakt zu Grund liegt, zurück und besitzt von jeglicher Magie befreit nur noch seinen rein materiellen Wert. Augenscheinlich können damit auch Veränderungen oder Beschädigungen des Objektes einhergehen, doch ist dies sehr abhängig von dem Objekt und der bei Erschaffung des Artefakts genutzten Magie. Sehr selten sind Beschreibungen wonach ein Artefakt in Folge des Ausbrennens aus sich heraus indirekten oder sogar direkten Schaden verursacht hat.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Herstellung von magischen Schutzamuletten

Grundsätzlich kann jeder Gegenstand verzaubert beziehungsweise zu einem magischen Gegenstand gemacht werden. Der Gedanke dahinter, beispielsweise eine Kette zu verzaubern liegt meistens darin, dass man eine Person schützen möchte. Bei anderen Gegenständen, wie bei einer Truhe, möchte man oft nicht, dass diese geöffnet wird, daher versieht man sie mit Fallen oder dergleichen.

Um ein Amulett verzaubern zu können, braucht man natürlich ein entsprechendes Amulett. Zudem muss man sich Gedanken machen, welchen Zauber man in das Amulett "hineinstecken" möchte. So man mehrere Zauber in ein Amulett stecken möchte, muss man das Amulett entsprechend vorbereiten, damit es die richtige Energiedichte auf der doch recht kleinen Materie erhält.

Der Gegenstand, in dem Fall das Amulett, sollte gut erforscht werden, um die genaue Struktur des Gewebes, welche im Amulett vorhanden ist, festzustellen.
Die Analyse des Gegenstandes erleichtert auch den Focus, der als erste Säule für den Zauber notwendig ist.

Die Formel setzt sich aus den drei Worten der Macht Rel, Ort und Ylem zusammen. Diese verschiedenen Runen bedeuten ändern, Magie und Materie oder Erde. In der Formel ist jedoch nur erstere Bedeutung für Ylem relevant.
Die Formel lautet also Rel Ort Ylem, was somit ändere die Materie durch Magie (oder wörtlich: ändere durch Magie die Materie) bedeutet.

Man benötigt für diese Formel die Paraphernalien schwarze Perle (Black Pearl), Alraune (Mandrake Root), Spinnenseide (Spider's Silk) und Dragon's Blood (Drachenblut).
Durch die Alraune ist es möglich, die Energie des Gewebes auf das Amulett zu focusieren und zu mobilisieren, was den Energiefluss in den Gegenstand verstärkt.
Die schwarze Perle bewirkt Energiebannung. Sie ist im Grunde das Reagenz, das die Kraftlinien geometrisch anordnet und den Gegenstand bereit macht, die Energie eines Zaubers aufzunehmen.
Als Symbol für die Struktur im Gewebe wird die Spinnenseide verwendet. Die Seide erleichtert die Beeinflussung der Struktur im Gegenstand.
Die wichtigste Wirkung ist jedoch die des Drachenblutes. Das Drachenblut ist nämlich dafür zuständig, es überhaupt möglich zu machen, dass das Amulett die Fähigkeit erhält, Astralenergie zu speichern.

Die Astralkraft wird in den Gegenstand geleitet, damit sie die Kraftlinien ordnet.

Damit hat man sozusagen den "Rohbau" also den vorbereiteten Gegenstand geschaffen. Wenn man ein Artefakt erstellt, ist das, als würde man eine Formel in den Gegenstand hineinschreiben. Beispielsweise kann man sich das Gewebe im Gegenstand wie einen Sandstrand vorstellen, in den man etwas (die Formel) schreiben möchte. Nachdem ein Sandstrand aber üblicherweise aus sehr vielen kleineren Hügeln besteht, muss man diese erst glätten, um die Schrift danach besser erkennen und lesen zu können. Bei einem Amulett "glättet" man die Kraftlinien.
Dazu muss man während man die Formel Rel Ort Sanct spricht, den Aktivierungsmechanismus betätigen, um diesen mit einzubauen. Tut man dies nicht, so wird der Zauber nur seine gewöhnliche Wirkungsdauer haben, wodurch der Sinn des magischen Amulettes nicht gegeben ist. Solch ein Aktivierungsmechanismus wäre zum Beispiel das hineindrücken eines Edelsteines ins Amulett.
Bei einem magischen Ring könnte man als Aktivierungsmechanismus das Drehen des Ringes verwenden.

Spätestens jetzt sollte man sich überlegen, wie das Amulett wirken soll. Soll es permanent wirken, oder immer wieder von neuem aufgeladen werden? Vor was soll es schützen beziehungsweise welchen Zauber soll er beinhalten?
Als Beispiel verwende ich nun den Schutz vor Magie, also In Jux Sanct (erschaffe Schutz vor Gefahr/Falle/Schaden), da es wohl weit verbreitet ist. Man konzentriert sich auf das Amulett und spricht die Formel In Jux Sanct so auf das Amulett, als würde man diesen Zauber auf eine andere Person wirken. Der Focus ist somit auf das Amulett gerichtet. Die anderen drei Säulen werden allerdings wie üblich verwendet (Worte der Macht, Reagenzien und Astralkraft). Das Amulett speichert diesen Zauber so lange, bis der Träger des Amuletts durch Magie angegriffen wird. Der Träger wird schließlich so geschützt, als wäre der Schutzzauber eben erst auf ihn gewirkt worden. Für gewöhnlich muss das Amulett aufgeladen werden, sobald die Wirkung des Zaubers nachlässt. Das bedeutet, der Träger muss das Amulett zu einem Adepten, Magus oder Arcomagus bringen, damit dieser wieder einen Zauber im Amulett abspeichert.

Dass diese Form so gängig ist, hat auch einen guten und leicht zu erklärenden Grund: Der permanente Schutzzauber ist nur durch die Rune Tym möglich, von der die Wirkung noch nicht gut erforscht und gefährlich in seiner Anwendung ist. Nur sehr wenigen Erzmagiern ist es möglich, ein permanent wirkendes Schutzamulett zu erstellen.
Meine persönliche Vermutung ist, dass eine Formel, die die Rune Tym enthält noch auf das Amulett gesprochen werden muss, bevor der Zauber, der permanent wirken soll, im Amulett gespeichert wird.

Andere Schutzzauber, die man in solchen Schutzamuletten speichert, wären zum Beispiel Uus Sanct (erhöhe die Lebenskraft). Sanct Flam (Flammender Schutz), Rel Sanct (Ändere den Schutz) und eventuell auch An Nox (löse/hebe das Gift auf) oder In (Vas) Mani (verursache (große) Heilung).
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Untersuchung des Artefaktes Nr. 10

Einleitung

Die Untersuchung erfolgte nach der Artefaktlehre, zusätzlich wurden in gewissen Bereichen Ergänzungen notiert die so noch nicht in der Artefaktlehre vorhanden waren da nicht bekannt.

Artefaktstufe

Es handelt sich um ein wohl schon recht altes Geschmeide welches kunstgerecht verziert wurde. Es ist in Form zwei in entgegengesetzter Richtung verschlungener Schlangen gehalten welche zwischen den Köpfen einen Saphir einfassen. Das Artefakt ist in der III Stufe einzuordnen.

Artefaktsteinstufe

Dieser Punkt erwies sich als bedeutend schwieriger zu bestimmen, da der Stein zuerst einige Rätsel aufgab. So geht von ihm eine stetige Kälte aus und ich habe mir mehr als einmal bei nachlassen der Konzentration eine kleinere Frostverletzung geholt. Der Stein ist also wohl zu den Elementarsteinen zu zählen und entstammt also der II Artefaktsteinstufe. Die Probleme den Elementarstein genauer zu bestimmen ergaben sich dabei aber in anderem Zusammenhang, siehe Ergänzungen.

Materialstufe

Dies war nun in der Tat ein sehr schwieriger Punkt, da mir das Material fremd war, so konnte ich auch nur durch experimentieren bestimmen in welche der Stufe man es einzuordnen hat. Die Versuche ergaben das, dass Material nur der Energie Bindung dient, diese also nicht erneuert. Es weißt allerdings eine stärkere Isolationswirkung auf als alles andere was ich bis jetzt an Materialien sah. Einzuordnen ist es trotz dieser Besonderheit in der ersten Stufe, da das Material selbst die Energien des Artefakts eindeutig nicht erneuern kann.

Ich denke das Artefakt ist aus einer seltsamen Metallmischform gegossen, konnte aber keine bekannten Verbindungen zuordnen.

Ergänzend zur Analyse

Erstaunlich war, das die Energien im Artefakt nicht abnahmen sondern nach kurzer Benutzung wieder zunahmen, und dies obwohl das Material des Geschmeides dies nicht herbeigeführt haben konnte. Während der Benutzung stellte ich allerdings eine bis dato unbekannte Eigenschaft fest. Das Metall dient in diesem Falle lediglich dazu die Energien alle im Elementarstein zu binden, sie sind also konzentrierter als bei sonstigen Artefakten. Ebenfalls bemerkt habe ich eine enormen wiederstand der bei der Benützung des Artefakts entstand und von diesem ausging, ich musste mich regelrecht Dagegenstemmen um nicht am Ende noch vom Artefakt beeinflusst zu werden. Bei genauerer Untersuchung kam ich zu dem Schluss das in diesem Elementarstein der Kälte, also des Saphirs, eine Wesenheit gebannt wurde. Von welchem die Energien erneuert werden, man könnte sich das so vorstellen wie ein Sklave auf einem Ruderboot, welcher dieses schneller vorantreibt. Dies erklärte auch warum die Nutzung des Geschmeides sich als so anstrengend erwies, da ich jedes Mal den Widerwillen dieses Objekts unterdrücken musste. Ich gehe davon aus das es sich bei der eingesperrten Wesenheit um ein Eis-Elementar handelt.

Beurteilung

Die Magiestärke des Artefaktes liegt auf II Stufe, es ist also für Magiewirkung bis zum vergleichbaren siebten Zirkel befähigt. Da die Energien sich wieder erneuern und durch die Gebannte Wesenheit verstärkt werden ist das Artefakt damit sehr gut für einen erfahrenen Magus geeignet. Da die eingesperrte Kreatur zahlreiche Risiken birgt. So könnte sie befreit werden, oder die Herrschaft über den Träger an sich reissen.
Ich bitte darum auch um Rücknahme des Artefakts durch die MP, da ich mich momentan nicht befähigt sehe ein solches Artefakt über längere Zeiträume unter Kontrolle zu halten.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Artefaktanalyse Ring:

Vorgehensweise:

1. Als aller erstes muss überprüft werden ob der zu untersuchende Gegenstand, in diesem Fall der Ring, überhaupt ein Artefakt ist.
2.Wenn es sich um ein Artefakt handelt muss die 1. Einteilung getroffen werden, d.h. die Einteilung in aktive und passive Artefakte.
3.Danach folgt dann die weiteren Kategorisierungsschritte und die Zuweisung der Artefaktklasse.

Aussehen:

Das Material aus dem der Ring gefertigt ist hat eine gelb/rote Farbe. Zudem ist ein kleiner, perlenförmiger Stein welcher blassblau glänzt eingefasst.

Analyse:

Zu1.) Es stellte sich in der Analyse des Ringes heraus das es sich in der Tat um ein Artefakt handelt da magische Energien spürbar sind. Diese Energien waren schwer zu entdecken, dennoch scheint dem Ring ein höheres magisches Potential innezuwohnen. Ich konnte nicht genau analysieren wie hoch das Potential ist.

Zu2.) Da es sich definitionsbedingt um ein Artefakt handelt ( Def: Ein jeder magische Gegenstand ist ein Artefakt ) habe ich weiter analysiert ob es sich um ein aktives oder passives Artefakt handelt. Nach Versuchen eine magische Wirkung durch z.B. aufstülpen des Ringes hervorzurufen, und der Ausbleibung magischer Effekte, komme ich zu dem Schluss das es sich um ein aktives, also aktivierbares Artefakt handeln muss.
Anmerkung: aktive Artefakte sind schwerer zu erkennen, zu handhaben und zu kontrollieren aber wesentlich interessanter als passive Artefakte.

Zu3.) weitere Kategorisierungen:

1.Größe: Der Ring fällt unter die Größenklasse klein und somit wird ihm die Stufe 1 zugewiesen.

2.Material: Das Material scheint die magische Energie zu binden. Das Material schätze ich als ein Metall ein, d.h. also als ein gewöhnliches Material. Fest steht zumindest das es sich nicht um die mir bekannten, und gelehrten, Materialien Mirthalium, Plenatium und Stronatium handelt da diese eine andere Färbung vorweisen. Mirthalium braun schimmernd, Plenatium blau angelaufen und Stronatium flimmert leicht und glänzt giftgrün.
Die Materialstufe ist somit 0 und daraus folgt das keine weiteren Unterstufen zum Speichervermögen aufzuzeigen sind. Da das Material nach meine Analyse aber energiereich ist zeigt sich hier ein Widerspruch in meiner These auf. Es wäre also durchaus denkbar das man dem Materia eine Stufe von 1 zuordnen muss. Weitere Unterstufen, also "nur bindende", "regenerierend und bindend" und "energieumwandelnde" Materialien konnte ich nicht analysieren.

3.Edelsteine: Beim Edelstein handelt es sich um einen normal bis gut geschliffenen Saphir. Demzufolge wird dem Saphir eine Stufe von 1 zugeordnet. Stufe 1 Edelsteine sind z.B. Energiefokuse und Energiemengenerhöher.

Analyseergebnis:

Es handelt sich um ein aktives Artefakt mit der Artefaktklasse 2-3. Da es mir nicht möglich war, das Artefakt zu aktivieren ist aber eine höhere Artefaktklasse denkbar und wahrscheinlich.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Talismanistik - Der Aufbau und die Erschaffung von Schutzamuletten


Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines über Amulette
2. Gängige Amulette
3. Diagnose und Aufbau der Amuletterschaffung
4. Gängige Symbole
5. Metallurgie - Metalle und deren Bedeutung
6. Mineralogie - Edelsteine und deren Bedeutung
7. Aktivierung, Stärke und Wirksamkeit
8. Fehlwirkungen, Nebenwirkungen, Fehlschläge
9. Quellenangabe

1. Allgemeines über Amulette

Als Amulett gelten grundsätzlich unglücksabwehrende, schützende oder bewahrende Gegenstände, die am Körper getragen werden; vor allem Schmuckstücke, und in erster Linie Anhänger die um den Hals getragen werden, fallen unter die Bezeichnung "Amulett". Einem Focus gleich besitzen diese Schmuckstücke bestimmte Wirkung und Eigenschaften, die den Träger schützen, bewahren oder unterstützen sollen. Aber auch andere kleine Glücksbringer, die in Beuteln oder in Taschen, als Ring an der Hand, oder als Armband getragen werden, sind als Amulett anzusehen. Diese Gegenstände besitzen für den Träger besonderen Wert, der sich an weltlichen Maßen nicht festlegen lässt, meist erinnern sie an ein Begebnis, oder sie sollen Glück bringen, Erinnerungen wahren, oder vor bestimmten Fehlern behüten.
Im Gegensatz zu Talismanen soll ein Amulett jedoch nichts herbeibringen, sondern etwas abwehren, und sind daher als passive Hilfestellungen anzusehen. Ein Amulett wirkt gegen Unglück, während eine ähnliche Ausführung als Talisman das Glück anziehen soll.
Amulette finden sich in jeder möglichen und unmöglichen Ausführung, vom spirituellen Gottessymbol bis hin zum einfachen Kieselstein, der nur durch dessen Fundort, oder Fundzeitpunkt etwas besonderes darstellen, als auch in Form von feinst gearbeiteten Anhängern, die durch deren eingewirkte Symbole oder Juwelen besondere Eigenschaften verleihen sollen.
Einem Amulett wird eine spirituelle Kraft nachgesagt, sodass es nicht selten zu vermuten bleibt, ob ein Amulett seinen Träger früher oder später nicht willentlich verlässt, sobald es nicht mehr gebraucht wird, oder aber genau in dem Moment auftaucht oder übergeben wird, an dem es am meisten gebraucht wird. Dennoch sind auch die handerschaffenen Amulette weithin bekannt, und nicht selten wird auf sie zurückgegriffen, um bestimmten Werten Bedeutung und Aussage zu verleihen.

2. Gängige Amulette

Die alleseits gängigen Amulette teilen sich in drei Gruppen, einerseits die Gegenstände, die wie erwähnt durch Fundort, Begebenheit, oder Fundzeitpunkt einen besonderen Stellenwert einnehmen und grösstenteils eher dazu dienen, den Träger an eine Begebenheit zu erinnern, oder an bestimmte Werte, die er beim Fund damit verband. Andererseits die Schmuckstücke, die mit Juwelen durchwirkt einen eher sozialen oder geschmacklichen Stellenwert darstellen und großteils aus Unwissenheit eher der Zierde dienen. Drittens jedoch existieren die magisch gewirkten Amulette, die die Talente des Trägers unterstützen und verbessern sollen, und dies nur mithilfe eingewirkter magischer Juwele und der Hilfe eines geübten Magiers zu vollbringen vermögen. Hier teilen sich die Amulette in mehrere Formen, die schwächeren Varianten, die durch ihren eher matten, fahlen Abglanz hervorstechen, und daher meist mit der Titulierung "mattes oder stumpfes Amulett" bezeichnet werden, und die stärkeren Varianten, die durch ihren brillianten, strahlenden Abglanz auffallen, und daher auch als "glänzendes oder strahlendes Amulett" bezeichnet wird.
Dennoch teilen sich alle Amulette den Nachteil, dass sie meist auf Eisen, Gold oder Silber gewirkt sind, und kein anderes Metall wirklich in Betracht gezogen wird. Dass dies ein Nachteil ist, soll später im Bereich "Metallurgie" erläutert werden.

Allgemein gelten die Kreis- und die Ovalform als die gängisten, generellsten Formen eines Amuletts, und werden auch vor allem für Glücks- und Geistesamulette empfohlen.
Die Dreiecksform hingegen ist besonders bei Schutzamuletten beliebt.

3. Diagnose und Aufbau der Amuletterschaffung

Um also ein wirksames, zweckgebundenes Amulett zu erschaffen, sodass der Suchende nicht auf Glück oder Handel harren muss, erfordert einiges an Pflichtgefühl, Verstand und Einfühlungsvermögen. Wie später im Bereich Metallurgie und Mineralogie beschrieben besitzen sowohl die Erze verschiedenste Eigenschaften, als auch die Edelsteine selbst sowohl den Charakter, als auch die Gesundheit maßgebend beeinflussen können. Eine schlechte, falsche oder fehlerhafte Zustammenstellung eines Amuletts kann so von schlicht fehlender Wirkung bis hin zu ernstlichen Störungen des Geistes, der Gesundheit und der Gesinnung führen, die bis hin zum Tode oder gar Wahnsinn führen können.
So ist also vor allem einmal eine genaue Diagnose des Charakters des Kunden vonnöten. Hierbei sei zu raten, vom Grundsätzlichsten zum Offensichtlichsten vorzugehen, das heisst, man muss ähnlich der Musik zuerst den Grundklang des Geistes des Kunden erfassen, bevor man die Melodie erforscht. Dies geschieht vermittels der Fassung, und somit über die Auswahl eines geeigneten Edelerzes für die Grundlage des Amuletts. Einen Krieger zu erforschen fällt hier meist leicht, man frage ihn einfach nach der Rüstung die er am häufigsten trägt oder trug, denn mit jenem Metall kann man ganz grundsätzlich schon einmal nicht falsch liegen. Dennoch kann es manchmal von Nöten sein, ein anderes Erz zu wählen um die angestrebte Wirkung zu sichern; dies jedoch soll einzig und allein von kundigsten Händen erfolgen, und keinesfalls in wilder Probiererei enden.
Bei nicht-kriegerischen Kunden fällt eine Auswahl des Fassungsmaterials bereits schwerer, doch ist die Auswahl der Erze nicht allzugross. Prinzipiell gilt, dass ein Kunde den man länger und genauer kennt, leichter einzuschätzen ist als ein Wildfremder, und ebenso gelte es als Verantwortung des Mystikers, Fremdlingen nicht einfach ein Amulett zu fertigen, ohne dessen Beweggründe und Gesinnung zu kennen. Sei es aufgrund der Gefahren für den Träger, oder aber aufgrund der möglichen Schädigung der Umgebung infolge der Amulettübergabe, prinzipiell soll es vorgezogen werden, dem Kunden zuerst auf natürliche, non-hermetische Weise zu helfen zu versuchen, bevor man auch nur an die Fertigung eines Amuletts denkt.
Sobald das Fassungsmaterial ausgewählt wurde, muss die Form und damit die Symbolik bedacht werden. Gläubige Kunden werden von vorneherein Symbole bevorzugen, die ihrem Gott zugeschrieben werden, während für Glücksamulette, Geistesamulette und Schutzamulette bestimmte Formen als am gängigsten geführt werden. Je nach Ziel und Wirkung, welche das Amulett besitzen soll, wird die entsprechende Form ausgewählt. Eine Zeichnung des Amuletts soll dem Träger vorgehalten werden, und so er nicht unvermittelt positiv und angetan reagiert, sollte die Form umgehend geändert werden, sodass eine passendere gefunden werden kann.
Als dritter und letzter Schritt im Aufbau eines Amuletts müssen die geeigneten Symbole oder Edelsteine gefunden werden. Die Symbole die auf dem Amulett selbst eingraviert werden sollen, bestehen meist aus bestimmten Iconographien, die Göttern zugeschrieben werden. Auch gewisse Formen wie das Pentagramm, die Doppelringe, das Ankh und weitere allgemeinbekannte Zeichen gelten als geeignet, so der Zweck des Amuletts mit der Bedeutung des Zeichens konform geht. Diese Amulette, geschmückt von allgemeinbekannten Formen, werden auch als "universelle Schutz- oder Glücksamulette" geführt, und werden auch ohne magische Bewirkung angeboten.
Edelsteingewirkte Amulette hingegen gibt es in dutzenden Formen, denn die Kristalle werden nicht nur den Göttern oder Elementen selbst zugeteilt, sondern sollen auch auf den Charakter des Menschen spezifische Wirkung ausüben, um einen angestrebten Geisteszustand zu erreichen. So muss der Fertiger eines Amuletts bedenken ob Symbol oder Stein in das Amulett gewirkt werden soll, sondern auch ob es die Symbolik oder der Edelstein ist, der die angestrebte Wirkung unter dem Einfluss von Magie zu erreichen vermag.
So all diese Punkte und Bestimmungen erfüllt und nach bestem Wissen und Gewissen abgearbeitet wurden, sollte der Bauplan für das endgültige Amulett in allen Details und Maßen vorliegen. Das Amulett selbst muss von einem Feinschmied gefertig werden, der seine Kunst ausserordentlich gut beherrscht, und vermag dem Schmuckstück die Wichtigkeit in der Fertigung zukommen zu lassen, die es verdient. Umso genauer, sorgfältiger und gleichmässiger das Schmuckstück gefertigt ist, umso wirksamer und genauer kann auch der Magier oder Mystiker das Amulett schlussendlich mit seiner magisch verstärkten Wirkung versehen.

4. Gängige Symbole

Allgemein geläufige Symbole


Das Pentagramm Die fünf Spitzen des Pentagramms symbolisieren die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft sowie als fünftes den Äther (Geist). Allerdings gibt es über diese Zuordnung auch andere Deutungen.
In der Ritualistik gilt das Pentagramm als eines der mächtigsten Symbole, entweder mit einer Spitze nach oben (Weißmagie) oder mit zwei Spitzen nach oben (Schwarzmagie). Mit der Spitze nach oben ähnelt das Pentagramm einer menschlichen Figur, mit zwei Spitzen nach oben kann man einen gehörnten Kopf darin erkennen.
Das Pentagramm als abgeschlossene Linie bietet Schutz vor Dämonen und dämonischem Einfluss, der auch gerne als "das Böse" allgemein bezeichnet wird. Auch soll es vor Nachtmahren, hexerischer Beeinflussung und dem bösen Blick schützen.

Die liegende Acht - Die Unendlichkeitsschleife Die liegende Acht stellt die Unendlichkeit an sich dar, und stellt damit vor allem den generellen Kreislauf des Lebens, die Wiedergeburt und die Unsterblichkeit der Seele dar. Alles wiederholt sich, nichts findet ein endgültiges Ende im Nichts. Auch steht es für die stetige Weiterreise der Seele zwischen dem Reich des Todes und des Lebens.

Das Chaoskreuz Es seien es ein unbestimmter Gott und bessere Ordnung, die den Zwiespalt der in einem Gebilde unverbunden umherwabernden und einander widerstrebenden kalten und warmen, weichen und harten, trockenen und feuchten Massen aufheben. Geschieden werden bei diesem Akt Meer, Erde und Himmel, wobei die dichtere Luft noch vom feineren Äther getrennt werde.
Das Chaoskreuz ist vor allem unter Anhängern der Ein-Gott oder Kein-Gott-Theorie äusserst beliebt, da es die Welt als Ort der Zusammenpralle und damit der Zufälle, aus denen alles entstand und entsteht, darstellt. Keine Götter, sondern eine einzige höhere Macht, die durch ihre Interaktion mit der Welt alle Dinge erschuf, und schlussendlich nichts unberechenbar macht, aber alles unvorhersehbar, sodass das Chaos herrscht, um von Menschenhand sortiert zu werden.

Göttersymbole

Meranus - Das Ankh
Das Ankh ist Zeichen des Lebens, und das Symbol für Meranus. Es steht in Zusammenhang mit dem Überleben des leiblichen Todes und Weiterleben im Jenseits, sowie für Heilung, Wohlsein, Gesundheit und Barmherzigkeit.

Imaeath - Die Waage
Die Waage Symbolisiert die Gerechtigkeit und die Ausgeglichenheit zwischen Strafe und Vergebung. Gleichwohl ist sie ein Zeichen für Wahrheit, die Suche danach, und die Liebe dazu, und symbolisiert den rechten Geist mit der rechten Gesinnung.

Samara - Der Falke
Mit scharfem Blick und hartem Griff für das rechte Ergebnis. Streitbar und frei von weltlichen Auflagen sucht der Falke seine Beute. Der Falke, welcher Samara symbolisieren soll, steht für Tapferkeit, Ehre, und die Kampfbereitschaft.

Ariatha - Der Baum
Wachstum, Leben, Fruchtbarkeit, Naturverbundenheit und eine wohle Geburt symbolisiert der Baum der Ariatha, und soll auch seine Träger vor Krankheiten, Unbill, Schwächlichkeit und Siechtum schützen, und eine wohle, gute Geburt ermöglichen.

Hiketaios - Die Schreibfeder
Zu erforschen und zu beobachten, zu lernen und zu wissen, Wissen zu mehren und Wissen zu erhalten stellt die Schreibfeder dar. Sie soll Einsicht, Verständnis, geistige Klarheit und Aufmerksamkeit fördern, sodass Wissen gesammelt und gemerkt werden kann.

Kardis - Das Auge
Mit wachsamem, klarem Blick sollst du durch das Leben schreiten, und mehr sehen, als nur die Hülle oder Oberfläche zu offenbaren vermag. Hinter die Maske zu blicken und die wahren Gründe und Vorgänge zu erkunden, die wahren Gefühle zu entdecken, und somit mehr Einsicht in die Menschen soll dieses Symbol verleihen.

Noravin - Der Amboss
Der Amboss stellt das Symbol für Strebsamkeit, Fleiß und die Suche nach Perfektion der Kunst dar. Der Handwerklichen Kunst zugetan soll dieses Symbol zu nimmermüdem Streben nach Perfektion und Kunstfertigkeit darstellen, aber ebenso den Starrsinn und das Selbstbewusstsein stärken.

Yespha - Die Rabenschwingen
Still und ruhig, beherrscht und urteilslos sollen die Schwingen der Rabenherrin ihre Träger stimmen. Den flammenden Geist beruhigen, den Trübsinnigen in stille Ruhe hüllen, dem Sterbenden den letzten Weg weisen und Schwingen verleihen, sodass er mit der Herrin zu fliegen vermag.

Neq'roth - Der Totenschädel
Ewiges Leben, ewiges Unleben, und die Hingabe zu Chaos, Hass, Zerstörung und der Macht über den Untod stellt der Totenschädel Neq'roth's dar, und gleichzeitig das Streben nach uneingeschränkter Macht und Beherrschung alles Existierenden.

Thoronac - Die Spinne
List und Verschlagenheit, ein scharfer Verstand und die Herrschaft aus der Dunkelheit stellt die Spinne dar. Mit ihrem stillen, reglosen Lauern, und ihrem blitzschnellen Vorzucken, so die Beute im Netz gefangen ist, symbolisiert sie Geschick in der Diplomatie, der Intrige, und der Taktik.

Rash'Kar - Die gekreuzten Klingen
Kampfeslustig, blutlüstern und stets der Zelebrierung von Krieg und Sieg zu Füßen, stehen die gekreuzten Klingen Rash'Kars für Kampfeslust, Blutrausch und Gnadenlosigkeit im Kampfe. Ebenso sollen sie die Fähigkeiten des Kriegers steigern und ihm den Weg zur Perfektion deuten.


5. Metallurgie - Metalle und deren Bedeutung

Silber - Ehre
Bluterz - Leben (das Leben Unschuldiger und Wehrloser zu schützen)
Kupfer - Dauerhaftigkeit, Haltbarkeit
Eisen - Kurzlebigkeit, Vergänglichkeit, Sterblichkeit
Verite - Starrsinn
Agapite - Geschick
Gold - Stolz
Schwarzfels - Kampfkunst
Valorite - Magie, Hexerei, Ungewissheit und Unerklärliches
Mythril - Antimagie, Misstrauen gegenüber dem Fremdartigen und Unerklärlichen

6. Mineralogie - Edelsteine und deren Bedeutung


Amethyst
Weinähnlich
Vernunft, Ausgeglichenheit, gegen Trunkenheit, Dämpfung des Geschlechtstriebes, Stärkung der Freundschaft

Obsidian
Schwarz, schwarzblau, dunkelbraun
Heilung, auch Geistheilung, Verstandesschärfe

Aquamarin
Meergrün bis tiefblau
Gegen dämonische Einflüsse, gegen Melancholie, gegen Leberbeschwerden, fördert das Liebesleben, vertreibt Krankheiten und Gifte, heitert das Gemüt auf

Bergkristall
Durchsichtig
Verminderung des Durstes, Geisteranrufung, Schutz vor Frost und Erfrierung, Klarsicht, Wetterfühligkeit, Empathie, Götterkontakt

Bernstein
Hellgelb bis dunkelrot
Schutz für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder, Linderung von Blasenbeschwerden

Blutstein
Rotbraun bis tiefschwarz
Linderung von Augenleiden und Blutungen, Schutz vor dem Bösen und Schutz gegen Verletzungen

Citrin
Hellgelb bis zitronengelb
Schutz vor dem Tode im Schlachtfeld, Schutz gegen Verletzungen

Diamant
Durchsichtig
Aufhebung von Giften, Befreiung von Ängsten aller Art, Selbstsicherheit, Schutz vor Nachtmahren

Rubin
Blutrot
Mut, Tapferkeit, Stärkung des Herzens, Erheiterung des Gemüts

Saphir
Hellblau, selten grünlich
Bescheidenheit, Keuschheit, Schutz vor Angst und Zorn, gegen Besessenheit

Smaragd
Giftgrün bis tiefgrün
Schutz gegen dämonische Mächte, Intuition, Frieden und Harmonie, Ausdruckskraft, Dämpfung der Erregbarkeit, Unterstützung bei der Suche nach dem richtigen Weg, Lebensverlängernd, gegen Kummer, Schutz vor Giftbissen, Pflanzenwachstum

Sternsaphir
sternförmig, hellblau bis blau
Gläubigkeit, Glaubensfestigkeit, Zuversicht, Hoffnung, Liebe, Vertrauen


7. Aktivierung, Stärke und Wirksamkeit

So das Amulett gefertigt wurde, muss dieses noch mithilfe magischer Energie aktiviert und somit wirksam gemacht werden. Dies geschieht über Meditation und Focussierung der eingewirkten Bestandteile und der erwünschten Wirkung, die man dem Träger angedeihen lassen will. Eine Visualisierung der Symbole und der Eigenschaften des Amuletts wird mithilfe von Kontakt zum Astralen Gewebe magisch unterwirkt, und sodann in den Amulettkörper entladen. Die Fixierung der Wirkung darin erfordert jedoch entsprechende Macht und Erfahrung, und so vermag es einem Adepten nur unter grössten Anstrengungen zu gelingen, eine geringe Wirkung des Amuletts spürbar zu machen, während ein Magus der Profession entsprechend moderat auf das Amulett einzuwirken vermag. Die Stärke der Wirkung und die Effizienz des Amuletts hängen letzten Endes von der Macht des Schaffenden, von der korrekten Zusammenstellung des Amuletts, und von der Beeinflussbarkeit des Trägers ab. Je nachdem wie gelungen die Zusammenstellung sich erweist, schwankt auch die Wirksamkeit, und so lässt sich ein leicht beeinflussbarer Geist, der offen für unbewusste Einflüsse ist, sich leichter durch ein Amulett verändern, als ein geistesgefestigter, abgestumpfter oder äusserst willensstarker Geist. Umso mehr die Kräfte des Amuletts jedoch gegen den natürlichen Charakter des Trägers kämpfen müssen, umso kurzlebiger ist die Wirkung, und so kann es vorkommen, dass ein sorgsam gearbeitetes, starkes Amulett binnen weniger Wochen seine Kräfte einbüsst, und somit wirkungslos wird, so es dem Träger nicht entsprechend angepasst wurde.

8. Fehlwirkungen, Nebenwirkungen, Fehlschläge

Dennoch, und trotz aller sorgfältiger Vorbereitung und Planung verbleiben viele Amulette abseits magischer Wirkung, schlagen fehl, führen zu unvorhergesehenen Geistesreaktionen des Trägers, oder aber lösen ein regelrechtes Desaster aus, einhergehend mit umgekehrter Wirkung.
Wie bereits zuvorderst erwähnt muss ein Amulett vermittels der Bestandteile sorgsam an den Charakter und die Gesinnung des Trägers angepasst werden, und auch ein magisch gestärktes Amulett vermag es nicht, den Geist eines Menschen völlig umzudrehen oder wider dessen Natur eine positive Wirkung zu entfalten.
Einem Träger, der sein Leben auf seinem Stolz gründet, sei ein güldenes Amulett zu verleihen, und schon Silber könnte einen solchen Manne in arge Bedrängnis und Verwirrung stürzen, ringen in ihm doch schliesslich Ehre und Stolz miteinander. Fehlzusammenstellungen können so zu geistiger Verwirrung, Zornesausbrüchen, Konfusion bis hin zu Wahnvorstellungen oder Selbstverletzung führen, einen mutigen Mann zu einem zitternden Feigling formen, oder aber schlicht und einfach nicht wirken. So sei von der Nutzung von Amuletten abgeraten, solange die Sorgen und die Probleme des Kunden mit herkömmlichen Methoden getilgt werden können, und die Amulette selbst erst nach sorgfältigster, ordentlichster Planung und Überlegung zu fertigen.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Einleitung

Vor einigen Monden übertrug der Adel zu Vesper dem Konzil mit einer Bitte die Aufgabe, einen älteren Beobachter, der scheinbar aus dem alten Sonne Mond Tempel stammte auf Anomalien zu untersuchen. Durch Dekan Denvac habe ich die Ehre erhalten, mich dieser Untersuchung anzunehmen, um dadurch meine Studien als Adept zu bereichern.
Da ich keine Erfahrungen in der Anatomie von Beobachtern oder Älteren Beobachtern hatte und die Bibliotheken zu Vesper nur unzureichende Informationen über die Anatomie eines Älteren Beobachters aufwiesen, habe ich mich dazu entschlossen, eine Expedition anzuführen, um einen zweiten, aber gewöhnlichen Körper eines älteren Beobachters zu beschaffen, der als Vergleich dienen konnte.

1. Expedition zur Beschaffung eines zweiten Referenzkörpers

Da die Tempel des Sonne Mond-Kultes zum Zeitpunkt der Expeditionsdurchführung noch nicht wieder zugänglich waren, entschloss ich mich zu einer Expedition in die alte Zwergenbinge. Da dort des öfteren von der Sichtung einiger Beobachter berichtet wurde, schätzteich es als wahrscheinlich ein, dort auch nach gründlicher Suche einen Älteren Beobachter finden zu können.
Mit einem Trupp von gut einem halben Dutzend Recken stieß ich mit Hilfe einiger Magier der Magica Phaenomina in der Ebene der Großenzwerge auf eine kleine Höhle im Gestein, von der eine starke magische Aura zu spühren war. Bei der Untersuchung der Höhle trafen wir auf gleich zwei ältere Beobachter, die wir aufgrund der Truppenstärke niederschlagen konnten.
Nach einer kurzen Begutachtung der Körper habe ich den augenscheinlich unversehrtesten Beobachter ausgewählt und diesen nach draußen befördert. Die Höhle allerdings stürtze kurze Zeit später in sich zusammen, wofür ich die Erschütterungen des Kampfes verantwortlich mache. So ist eine nochmalige Begehung des Ortes nicht mehr möglich.
Der Körper des Älteren Beobachters konnte daraufhin zum Laboratorium Maximum gebracht werden, so dass die vergleichende Obduktion der Körper durchgeführt werden konnte.

2. Vergleichende Obduktion der Älteren Beobachter

Auch nach Tagen des Todes waren bei beiden Beboachtern noch arkane Schwingungen auszumachen, die jedoch beide nahezu identisch waren. Bei einer genaueren Ausmessung der arkanen Schwingungen fielen mir jedoch schwach stärkere Schwingungen am Versuchsobjekt auf. Dies zeigte, dass die Körper der Beobachter auf der arkanen Ebene Unterschiede aufweisen. Aufgrund der längeren Todeszeit des Versuchsobjektes ist sogar anzunehmen, dass die arkane Aura beim gleichen Abstand zum Todeszeitpunkt sehr viel ausgeprägter gewesen sein muss, als die des Referenzkörpers.
Die Begutachtung des äußeren Erscheinungsbildes zeigte, dass die Haut beider Beobachter durch die Folgen des Todes schon sehr ausgetrocknet waren. Auch die auffälligen fünf Augen der Beobachter wiesen keine Besonderheiten auf. Bei dem älteren Beobachter aus dem Sonne Mond Tempel fiel hingegen bei eingehender Betrachtung eine, etwa einen halben Spann große Narbe am Kopf auf, die mit einer feinen Naht genäht worden war. Dies wies auf eine eindeutige Manipulation von Menschenhand hin, so dass ich den Körper entlang der Narbe erneut öffnete. Nach Reinigung der Wunde von Maden- und Fliegenbefall konnte ich einen kastaniengroßen, rötlichen Stein etwa einen Finger hinter der Narbe bergen. Der Stein hatte die Form eines Kopfes, auf dem ein täuschend originalgetreues Abbild eines strengdreinblickenden Gesichtes zu erkennen war. Bei der Berührung des Steines konnte ich eine arkane Aura an ihm ausmachen, die zuvor nicht so ausgeprägt erkennbar gewesen ist. Demnach war direkt anzunehmen, dass es sich um ein Artefakt handeln muss, welches von den Sonne Mond Kultisten in diesen Beobachter gepflanzt wurde.

3. Untersuchung des Artefakts

Kurze Zeit nach der Obduktion habe ich mit Dekan Denvac und Arcomaga nisha'Hadjin eine Untersuchung des Artefaktes beim Laboratorium Maximum durchgeführt. Nachdem ich den Stein berührte, war für mich wieder sogleich die arkane Aura spührbar und ich wurde Zeuge von der Wirkungsweise des Artefaktes, das offensichtlich durch einen Illusionszauber den Träger zu kontrollieren versucht.

3.1 Erscheinungen durch den Illusionszauber

Die Illusionen durch den Stein wirken sich lediglich auf den Träger aus und werden im folgenden Beschrieben. Dekan Denvac und Arcomaga nisha'Hadjin haben folglich die Illusionen nicht wahrnehmen können.
Zunächt beschränkte sich die Wirkung innerhalb des Laboratoriums, durch schwer wahrnehmbares Flüstern lediglich auf auditive Halluzinationen. Als ich dem Flüstern nachging und das Laboratorium verließ, hüllte sich der Himmel in eine blutrote Farbe. Kurz darauf manifestierte sich ein Muster, welches die Form eines riesenhaften Gesichts annahm, welches jedoch nicht dem Gesicht des Steines glich. Der Stein schien daraufhin aus purem Gold zu sein. Das riesenhafte Gesicht forderte mich direkt auf, in Richtung des Herzogtums zu gehen, also genau in die Richtung des Sonne Mond Kultes. Als ich mich dem Willen entgegensetzen wollte, setzte ein beklemmendes Gefühl in meinem Brustkorb ein, welches mir den Atem zu rauben drohte. Kurze Zeit später taten sich Lavaströme neben mir auf, die mich zu verbrennen drohten. Die Körper vom Dekan und der Arcomaga erschienen dann in Form von Orken.
Erst in Zusammenarbeit mit dem Dekan und der Arcomaga war es mir möglich die Illusion zu brechen. Dies konnte nur durch meine eigene Willenskraft und das Vertrauen zu den Schilderungen des Dekans über die umgebene reale Welt gelingen.

3.2 Zusammenfassung der Erscheinungen zur Klassifizierung des Artefaktes

Das Artefakt hat nur Einfluss auf den Träger. Durch das Artefakt können sowohl auditive, wie visuelle Illusionen erzeugt werden, die Auswirkungen auf den gesamten Körper und das Empfinden haben. So wird Hitze- oder Beklommenheitsgefühl als real wahrgenommen. Da die Wirkung verhältnismäßig kurzweilig war, sind in meinem Fall keine bleibenden Schäden aufgetreten. Es ist aber anzunehmen, dass durch die Illusionen der Körper zu Folgeschäden kömmen kann, die bei dem realen Äquivalent der Illusion aufgetreten wären.
Neben den Illusionen wohnt dem Artefakt auch ein Verständigungszauber inne, der die Kommunikation mit dem kontrollierenden Magier ermöglicht. Durch diese Verständigung kann der Kontrollierende Informationen über die Umgebung und die nahen Personen gewinnen. Es scheint jedoch so zu sein, dass er diese Informationen nur über Äußerungen des Trägers bekommen kann.
So ist es dem Magus möglich, den Träger durch die Illusionen zu kontrollieren und mittels der Verständigung die Umgebung des Trägers wahrzunehmen.

3.3 Untersuchung des Artefakts durch ein obsidiandurchwobenes Tuch

Da das Artefakt eindeutig dem Sonne Mond Tempel zuzuordnen ist, habe ich mir von Dekan Denvac ein obsidiandurchwobenes Tuch anfertigen lassen, durch welches ich der Quelle des Kontrollierenden auf den Grund gehen konnte. Mittels des Tuches war es nach der Kontaktaufnahme des Kontrollierenden tatsächlich möglich, eine schwache arkane Kraft in Richtung des alten Portals des Sonne Mond Tempels zu spühren. Dies hätte über den bis dato verborgenen Zugang zum Sonne Mond Tempel Aufschluss geben können. Doch die arkane Kraft ließ nach einiger Zeit so stark nach, dass keine weitere Richtungsdeutung mehr möglich war. Auch blieben die Kontakte des Kontrollierenden aus, durch den die arkane Kraft des Artefakts wieder messbar geworden wäre.

4. Mögliches Interesse des Sonne Mond Kultes an dem Artefakt
Das Artefakt dient eindeutig der Kontrolle des Trägers.
Bei mir hat der Sonne Mond Kult zweierlei Ziele versucht zu verfolgen:
Zum Einen hat er versucht, meinen Aufenthaltsort damit zu erfahren, um im zweiten Schritt Angriffe zu starten, die der Bergung des Artefakts dienen. So schickte der Sonne Mond Kult nach der ersten Untersuchung des Artefakts einen Trupp, den wir niederschlagen konnten.
In einem späteren Angriff durch Harpien wurde ich samt des Artefaktes von einem Schwarm Harpien entführt und in den Tempel des Sonne Mond Kultes verschleppt. Dort wurde mir das Artefakt entwendet und versucht, mich für den Kult zu gewinnen und gefügig zu machen. Da meine Entführung nicht unbemerkt vonstatten ging, konnte ich unter anderem durch Magister Elek wieder befreit werden.

Insgesamt lassen aufgrund der Erkenntnisse folgene Thesen zum Nutzen des Artefakts für den Kult machen:
Es ist anzunehmen, dass ein geübter Magus gleichzeitig mehrere Lebewesen, die ein solches Artefakt tragen kontrollieren kann. Dies eröffnet zahlreiche Anwendungen in der Kriegsführung, die einen entscheidenen taktischen Vorteil bringen, deren moralischen Wert ich an dieser Stelle nicht beurteile:
- Durch die Illusionen kann der Träger dahingehend kontrolliert werden, dass er keinen Grund zu Furcht im Kampf sieht. So können Krieger effektiver kämpfen.
- Durch die Illusionen kann der Kontrollierende das Kampfziel für jeden einzelnen vorgeben. Dadurch ist die Koordination während des Kampfgeschehens ist sehr erleichtert.
- Unabhängige Kampfgruppen können durch die Signale des Kontrollierenden simultan agieren. So sind gleichzeitige Angriffe von unterschiedlichen Seiten möglich, ohne ein für andere offensichtlich merkbares Signal zu geben.
- Durch das Artefakt kann der kontrollierende Magus Kontakt zu Trägern aufnehmen, die auf normalem Wege nicht aufspührbar sind. So können Träger als Späher für den Sonne Mond Kult fungieren.
- Sollte das Artefakt von jemand anderem geborgen werden, kann der Kontrollierende sofort Einfluss auf den neuen Träger nehmen.

5. Auswirkungen auf das arkane Gewebe

Ein einzelnes Artefakt scheint nur wenig Spuren im arkanen Gewebe zu hinterlassen. Sollte es jedoch zu einem gehäuften Aufkommen und Nutzen dieser Artefakte kommen, wie unter 4. beschrieben, wird das Gewebe durch die auftretenden arkanen Schwingungen wohl stark belastet werden können. Da der Sonne Mond Kult den Kodex der Magier nicht achtet, ist davon auszugehen, dass er die Wahrung des Siegels der Dämmerung nicht beachtet. Es gilt demnach, diese Entwicklung zu beobachten, um das Siegel der Dämmerung zu schützen.

6. Schlussbemerkungen

Da mir das Artefakt wieder entwendet wurde, war es mir nicht möglich, weitere Untersuchungen durchzuführen. Obwohl die Methode zur Aufspührung der Quelle mit dem Obsidiantuch nur unzureichende Tests zur Verifizierung ermöglichte, konnte der Zugang zum Sonne Mond Tempel aufgrund meiner Entführung gefunden werden.
Die unter 4. ausgeführten Thesen zur Nutzung sind sicherlich nur ein Teil der möglichen Anwendungsmethoden.
Da gleichzeitig zu diesen Untersuchungen noch an anderer Stelle Kultisten gefangen genommen werden konnten, sollten diese und alle folgenden Gefangenen auf das Vorhandensein eines Artefaktes dieser Art untersucht werden.
Im Falle von Gefangenen, die von der Legion und Maga de Betha untersucht wurden, wurden einige Parallelen festgestellt, die den Einsatz eines solchen Artefaktes untermauern. So scheint auf den Gefangenen ein Zauber zu liegen, der von außen bislang nicht gebrochen werden konnte und die Vernehmung der Gefangenen unmöglich macht.
In Zukunft ist daher zu prüfen, ob es sich dabei um den Einfluss eines solchen Artefakts handelt, sowohl aus taktischen Gründen, als auch aus Gründen der Wahrung des Siegels der Dämmerung.



Gladios Partecko
Arcomagus und Vorstand des Hohen Konzils




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.21 20:03.
ThemaAutorAngesehenDatum/Zeit

mehrere Pergamentrollen werden in der Bibliothek des Konzils für Raphaela El-Sovirax hinterlegt

Arcomagus Partecko18406. März 2021 21:27



Aktive Teilnehmer


7 : 0 7 Gäste