Bestiarium von Seandomhan: der Mimic (Abhandlung)
| 14. Juni 2021 21:55 |
Mimics sind gestaltwandelnde Raubtiere, die die Form lebloser Objekte, beispielsweise weltlicher Möbel und anderer Haushaltsgegenstände annehmen, um ihre Beute anzulocken. In Höhlen oder Kerkern nehmen diese listigen Kreaturen meistens die Form von Kisten oder Truhen an. Andernorts kann es auch ein stabiles Bett oder ein breiter Türrahmen sein.
Mimics werden auch Nachahmung genannt.
Die meisten Gelehrten sind sich einig, dass Mimics von Magiern künstlich geschaffen wurden, um als Beschützer gegen Schatzsucher zu dienen. Nachweise dazu gibt es allerdings nicht.
Erscheinungsbild
Mimics bestehen unverwandelt aus einer amorphen, instabilen Form. Diese kann als braungrüne Masse mit rauer Textur, vier roten Perlenaugen und einem großen, scharfzahnigen Maul oder Schlund beschrieben werden.
Die Hautstruktur und -farbe kann sich so anpassen, dass sie Holz, Stein, Metall und anderen Grundmaterialien nahezu perfekt ähnelt. Hierbei wird die Pigmentierung und Textur ihrer Haut geändert, indem sie eine braun pigmentierte Flüssigkeit aus inneren Muskelorganen durch Oberflächenkapillargefäße pumpen.
Während das Pigment ihnen das Aussehen von Holz verleiht, geben die Kapillaren selbst das Aussehen von Holzmaserung.
Diese Flüssigkeit kann bei verwundeten Mimics leichter gesehen werden.
Ihre Haut ist auch mit lichtempfindlichen Sensoren bedeckt, die Wärme bis zu einer Reichweite etwa zehn Schritt erfassen können. Diese Sensoren sind bei hellem Licht schnell überfordert und können möglicherweise sogar erblinden.
Ein Mimic kann fast alle Dimensionen erreichen, ist aber normalerweise nicht länger als 10 Fuß. Ein durchschnittlicher Mimic hat ein Volumen von etwa 5 Fuß mal 5 Fuß mal 6 Fuß und wiegt etwa 2000 Stein.
Es wirkt nur mäßig kräftig. Der Mimic ist wahrlich kein Ausbund an Behendigkeit.
Wandlungsfähigkeiten
Mimics können jede Form annehmen, vorausgesetzt, sie behalten das gleiche Volumen bei. Die Kreatur kann ihre Größe nicht wesentlich ändern. Um Abenteurer am effektivsten anzulocken, nehmen sie, wie anfangs erwähnt, am häufigsten die Form von Türen, Truhen und anderen Gegenständen an, die wahrscheinlich berührt werden.
Da ein Mimic eigentlich nur eine geringe Eigenmasse besitzt, kann es selbst einschließlich seiner Mägen überraschend viel Material in jeder Form enthalten.
Jegliche Ausrüstung, die es bei sich trägt, wird allerdings nicht mit verwandelt.
Wenn ein Mimic stirbt, kehrt es in seine wahre Form zurück.
Ökologie
Obwohl Mimics normalerweise Einzeljäger sind, teilen sie ihre riesigen Gebiete oft mit anderen Arten. Eine Mahlzeit mit einem oder zwei Humanoiden kann mehrere Wochen lang ausreichen.
Mimics haben keine besondere Vorliebe für das Geschlecht, da sie sich ungeschlechtlich fortpflanzen. Sie vermehren sich durch Spaltung. Sie werden innerhalb weniger Jahre erwachsen und können bis zu einem Jahrhundert alt werden.
Es gibt diverse Unterarten von Mimics, die grob in zwei Gruppen unterteilt werden können:
- eine größere, aggressivere und weniger intelligente Variante
- eine kleinere, gerissenere Variante, die sogar sprachlich begabt ist.
Es ist bekannt, dass intelligente Mimics manchmal Informationen oder einen sicheren Durchgang durch ihr Territorium im Austausch gegen Lebensmittel anbieten.
Intelligente Mimics sind einzigartig genug, dass die meisten nie einen andere ihrer Art treffen. Sie tragen keinen eigenen Namen, außer ihr Umfeld oder die Wesen, denen es begegnet, benennen es.
Ein solch intelligentes Exemplar kann sich sogar dazu entscheiden, seine Domäne zu verlassen und andere Kreaturen nicht nur zum Essen, sondern auch zum Gespräch und zur Gesellschaft aufzusuchen. Ihren Besitz tragen sie normalerweise in sich, anstatt einen Sack zu schleppen oder zu versuchen, einen Rucksack auf nicht vorhandenen Schultern zu tragen. Mimics nehmen in solchen Fällen eine vage Form an, die mit Kleidungs- und Rüstungsschichten bedeckt ist, um ihre wahre monströse Form zu verbergen.
Verhalten
Mimics haben keine Bedenken oder Gedanken, außer zu überleben und Nahrung zu erwerben.
Obwohl die intelligenten Exemplare von Mimics zu grundlegender Kommunikation fähig sind, haben sie keine Kultur, keinen Moralkodex und kein Interesse an Religion.
Kampf
Mimics jagen, indem sie sich vollkommen still verhalten, bis eine Kreatur mit ihnen in Kontakt kommt. Anschließend greifen sie ihre Opfer an, indem sie einen starken Klebstoff absondern und gleichzeitig ihre starken Pseudopodien einsetzen, um die Bewegungen des Opfers einzuschränken.
Der Klebstoff, der auch als Hauptbewegungsmittel eines Mimics dient, kann durch die Anwendung von Alkohol über einige Sekunden geschwächt werden und wird schon kurze Zeit nach dem Tod des Mimics vollständig neutralisiert.
Eine Waffe, die auf eine mit Klebstoff beschichtete Mimic trifft, bleibt hängen und ist nur schwer wieder zu lösen. Starker Alkohol löst den Klebstoff zwar auf, aber der Mimic kann sich immer noch normal festhalten. Ihr Schlund ist eine natürliche Waffe, mit dem sie schlagen und beißen können.
Der Angriff eines Mimics enthält schwaches elementares Gift. Der Mimic selbst ist gut gegen das Element Gift geschützt und scheint gegen kein Element besonders verwundbar zu sein.
Nutzen
Die Haut eines Mimics könnte als Zutat für die Herstellung von polymorphen Tränken verwendet werden.
Das Klebstoffsekret kann universal eingesetzt werden.
Die inneren Organe könnten zur Herstellung von Parfums oder als Lebensmittel verwendet werden.
Einige Kulturen betrachteten die Mimics gar als leckere Köstlichkeit.
Vlos'Drathir
Qu'el'Faeruk del Qu'ellar Vadaharr
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.21 22:03.
| Thema | Autor | Angesehen | Datum/Zeit |
|---|---|---|---|
| Vlos'Drathir, Qu'el'Faeruk | 232 | 14. Juni 2021 21:55 |
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