Das Wesen Khyrois'Wo Lohaire alles Wissen der Welt besitzt, und der Besitz ihm genug ist, da ist Khyrois der Suchende, der Forschende. Doch nicht um Wissen geht es ihm allein, sondern um seine Verwendung. Und die ist ausnahmslos böse... So wie der Entwirker die Herzen der schwachen Lichtkinder ergriff und Schwärze in sie sandte, so ist es Khyrois der dem neugierigen Adepten, welcher arglos den verbotenen Folianten aufschlägt, die Hand auf die Schulter legt. Die unschuldige Wissbegierde packt und verdreht, bis sie verformt ist zu einem Gemenge aus Gier nach Wissen und Macht schwärzester Art. Es ordnet nach nutzbringend und nutzlos, und zu letzterem alle Gebote der Götter zählt außer dem einen. Dem seinen. Es heißt, der junge Gott habe einst, als er noch zu den lichten
zählte und sein Eifer nur von seiner Freude am Wissen übertroffen
wurde, von Neugier erfasst, und wider allen Rat seiner Gefährten,
ein Tor erschaffen, aus dem Nichts ins Nichts hinein. Jenes Tor habe
er nach langen Mühen aufgestoßen, und was aus ihm gekommen,
sei unsagbar gewesen, habe ihn ergriffen und nie wieder losgelassen...
Dies ist der Grund, wieso Khyrois auch "der Öffner des verbotenen Tores" genannt wird. Er sucht nun, genug Macht zu erringen durch sein Wissen, und das Verbotene, was er erfasst hat oder was ihn erfasst hat, um Lohaire einstmals zu vernichten und dessen Wissen in sich aufzunehmen auf dass er über das alles gebiete, was sein lichter Widersacher besitzt. So manchem Initianten der Magie mag seine hagere, große, immer
von einer dunklen leinernen Robe umhüllte Gestalt im Geiste erschienen
sein, das Haupt im Schatten der Kapuze verborgen, und dennoch der
Blick so unausweichlich dass er ihn fast zu spüre vermeinte. Lästere die Götter, lästere das Leben, doch lerne, lerne ! Und dann wende sie an, deine Macht, und suche nach mehr... Einem Rausch der bei den abtrünnigsten Caihumeverehrern nicht größer sein könnte, gleicht der Drang nach Wissen, und dies ist eines seiner Geheimnisse. Ist die dunkle Flamme erst einmal entzündet, so brennt sie hoch, immer stärker, und immer unstillbar, bis die Gier den Geist verschlingt. Selten ist einer nicht dem Wahne verfallen, der Khyrois seit langem verehrt, zeigt sich dies auch nicht auf den ersten Blick. Seine Sinne - scharf wie die Klinge eines Dunkelelfen - sind abgestumpft für alles außer der Suche, alles außer dem Wissen, welches zu finden allzeitig seinen Geist erfüllt. Wie düsterer Nebel umwabert es die einstmals so starken Seele, hüllt sie erstickend ein und lässt keinen Platz für anderes. Khyrois kennt keine Paladine; nur Priester, diejenigen, die ohnehin bereits ihr Leben der Suche nach Wissen geweiht haben, sind für seine Verlockungen empfänglich und hören den anfangs so trügerisch leisen Ruf. Schwarzmagier finden sich darunter zu Hauf, doch auch anderweitig Gelehrte... wer immer Macht und Wissen, diese fast unwiderstehliche Gemeinschaft zum Ziel hat und bereit ist, um dies zu erreichen dunkelste Wege zu gehen. So sie auch bei der Verfolgung ihrer Ziele Tod und Leid in Kauf nehmen, tun sie dies doch nicht um dessentwillen, und viele der Diener Khyrois' finden nicht einmal Gefallen daran. Es ist Notwendigkeit auf dem Weg zum größeren Ziel, nicht gut, nicht schlecht, sondern von keinerlei Interesse. Armeen könnten ob der Taten eines Khyrois-Geweihten neben ihm unter tödlichsten Schmerzen zu Boden sinken, er würde weiter seinen Weg verfolgen und weder links noch rechts von sich sehen, so sein Ziel nicht dort zu finden ist. Viele der Priester suchen den Pakt mit Dämonen, verspricht dieser doch Wissen und Macht in ungeahnten Ausmaßen. Noch mehr vergessen die Gefahr, die darin liegt, und es heißt, das Chaos sei an manchen Stellen erfüllt vom Wehklagen unzähliger Khyroisgeweihter, welche ebenso laut wie ihr Schicksal beklagen, dass sie nunmehr auf ewig ihrem Drang nicht mehr Folge leisten können - und manche sagen, dies schmerze sie mehr als alles andere. Obwohl es eine lose Gemeinschaft gibt, die sich manchmal als Kirche
des Wissens bezeichnet, führt die Suche - und die Gier, das Erworbene
mit keinem anderen zu teilen - diese Männer und Frauen meist
auf einsamen Wegen. Und selbst wenn sie einmal mit anderen selbige
gehen, so ist dies doch nie von Dauer, und je weiter sie vordringen
auf ihrer finsteren Queste, umso mehr ziehen sie sich zurück
von der Welt. Entfernt von Leben und Licht, verfolgen sie ihre düsteren
Studien, am Rande des Abgrunds in den zu stürzen Wahnsinn bedeutet,
auf einem Weg der kein Ziel kennt außer dem Tod, denn vollkommene
Macht kann ein Sterblicher niemals erreichen, ebensowenig wie vollkommenes
Wissen. Doch das sehen sie nicht. Die Gier treibt sie an wenn das
eigendliche Ziel schon lange vergessen ist. Bis zum Ende. Und immer im Hintergrund, die hagere, schwarze Gestalt in der dunklen
Robe. Wie ein finsterer Wächter... Schreine Khyrois'Es ist nur ein Schrein bekannt:
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