Das Wesen MurranaghsMurranagh, der Gehörnte, der Herr des Waldes. Im ewigen Kampf um das Leben, im Kreis von Werden und Vergehen, in der unerbittlichen, doch auf grausame Weise gerechten wilden Natur, liegt seine Macht. Der Wald ist sein Reich, und alle Natur, wo die Kräfte des Lebens noch ungezähmt pulsieren, der Wolf den Hirschen reisst und neues Leben in eine harte, unbarmherzige Welt gesetzt wird. Wenn Caihume der sanfte Wind ist, welcher die Ähren ihre Häupter neigen lässt, so ist Murranagh der Sturmwind, in dessen Brausen sich selbst die mächtigsten Bäume biegen, ob seiner Gewalt. So unberechenbar wie seine Launen - sein lautes Lachen kann von einem Augenblick zum anderen in das Brüllen des angriffslustigen Bären umschlagen - ist auch sein Reich. Gut und Böse, wie es die Sterblichen kennen, kennt er nicht, nur Leben und Tod. Doch der, dessen Ursprung ein widernatürlicher ist, er wird nicht lange in Murranaghs Reich weilen. Wurzeln werden ihn fesseln, Tiere ihn angreifen als seien sie mit der wilden Wut geschlagen, Äste ihn treffen, Dornen ihn stechen. Widernatürliches ist Murranaghs größter Feind, widerstrebt es doch seiner ureigensten Art. Und so wird es mit einer Unerbittlichkeit verfolgt, die der des hetzenden Raubtieres in nichts nachsteht. Der, der sein Leben dem Herrn des Waldes weiht, ist eins mit der Natur wie es sonst nur über die verborgensten der Elfen erzählt wird. Über bewachsensten Boden wird er wandeln als sei es eine freie Straße, Früchte von Baum und Busch ihm Nahrung sein, die jeder andere nicht einmal erblicken könnte, die wildesten Tiere an seiner Seite durch die Wälder ziehen als seine Gefährten aus freiem Willen. Über die Priester Murranaghs, zumeist als Druiden benannt, werden geheimnisvolle Geschichten erzählt. Geschichten von Männern und Frauen, die tief im Herzen der Wälder leben, ihre Beschützer. Wissende aller Geheimnisse, die Baum und Strauch in sich tragen, Freunde der Tiere, erfahren in jeglichen Künsten, die die Natur ihren Kindern schenkt. Und ihr Herr seinen Dienern. So können sie Kräfte entfesseln, durch die Bäume nach Feinden schlagen, Wurzeln sie binden und die rohe Lebenskraft durch die Adern eines verwundeten Freundes fließt. Sie, die sie die Stimme des Waldes vernehmen, seinen Herzschlag fühlen, leben im Einklang mit dem Wechsel der Zeiten. Oft so sehr, dass sie sich der gewöhnlichen Welt der bebauten Städte weit entfremdet haben. Doch kein Zuhause wäre es für sie ohnehin - scheuen sie doch den Stein der den einst fruchtbaren Boden erstickt, die gezähmte, unterworfene Natur, und die Menschen, die schon lange das Band zwischen sich und ihren Ursprüngen zerschnitten haben, aus freiem Willen. Auch Krieger - Paladine mag man sie kaum nennen - stehen in den Diensten des ungebändigten Gottes. Ähnlich wie ein jeder Waldläufer, doch von noch viel tieferem Glauben an die Kräfte der Natur geprägt. Lautlos durchstreifen sie die Wälder, schattengleich sich über Stein und Erde bewegend, und kaum hinterlässt ihr Fuß eine Spur, auf der Suche nach denen, die durch ihre reine Existenz ihrem Gotte freveln. Was aus Widernatürlichem geboren, wird nicht lange sein unreines Leben führen, so ein Paladin Murranaghs dessen gewahr wird. Sei es Untoter, Dämon oder Vampir - er wird bekämpft werden, bis einer der beiden - Feind oder Streiter - darniederliegt. Und zum Dank schenkt der Gehörnte seinen Dienern den Schutz vor dieser unheiligen Art des Unlebens. Gefeit sind sie, können nicht gewandelt werden, wie es - so heißt es - düstere Magier in finsteren Säälen tun, zu Untoten, die auf Befehl das Wort ihres Meisters ausführen. Auch gegen Vampire und deren gefährliche Kräfte sind sie geschützt durch die des Lebens. Doch dies hat seinen Preis - die entfesselte Macht der Natur, derer sich Geweihter und in Notzeiten gar der Paladin zu bedienen vermag, können ihn nur auf freiem Boden erreichen. Wo Stein die Erde bedeckt, sind sie machtlos. Auch dies mag ein Grund sein, dass die Diener des Großen Jägers selten die Wälder verlassen, doch viel mehr ist es wohl, dass sie ein Teil sind, von dem zu scheiden schmerzt wie der Abschied vom besten Freund. Mehr als ein Mann in seiner Lebenszeit bewältigen kann, bürdet der Dienst an Murranagh seinen Priestern und Streitern auf, und sie versehen diesen im Verborgenen, mit einer Treue und Zielstrebigkeit, die so manchen pflichtbewussten Soldaten vor Neid erblassen machen würde, wären ihrer beider Welten nicht so vollkommen getrennt. Verteidigend, schützend, wachend über die Kraft, die so stark
ist, dass sie selbst Stein zersprengen kann, durch den ersten Trieb
einer Pflanze. Scheinbar schwach und doch auf immer ungebändigt.
Schreine MurranaghsEs sind zwei Schreine bekannt:
| ||||||||
© Copyright 2000-2024 TheOW Staff Die Seite ist für Firefox, Opera und Safari und 1024 x 768 Fenstergröße optimiert |