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Schlaf...

Anatheya
16. April 2012 10:12
Wie war das nochmal mit den Dingen, die man erst vermisst, wenn sie nicht mehr da sind? Anatheya saß auf ihrem Sitzkissen - wie üblich zur Abendstunde - um zu meditieren. Nur dieses Mal saß sie etwas schief darauf, mit einem ausgestreckten Bein.
Vor einiger Zeit hatte sie den Schlaf aufgegeben, um ihre Kräfte stattdessen durch Meditation zurückzugewinnen. Eine Zeit lang ging das auch... aber nun nicht mehr. Sie würde sich wieder ein Bett kaufen müssen.
Eines der Dinge, die sie vermisste, weil sie nicht mehr da waren, war die Fähigkeit, ihre Arme zu heben. Sie erreichte die Schnallen ihres Lederharnisches nicht mehr, weil sie sich dabei verrenken musste, und die Arme höher und länger oben halten musste als sie konnte.
Eine weitere Sache war ihr Bein, das seit dem letzten Kampf fast bewegungslos war, weil Anatheya fürchtete, es zu verlieren. Ihre beiden bleichen Beine waren von blauen Flecken übersät, ihre Haut gereizt. Und im letzten Übungskampf war da noch dieser Dolch. Anatheya konnte in ihr Bein schauen: Sie sah eine zähe Fettschicht, die aufgeschnitten war. Darunter waren rote Muskeln, die mit der Zeit immer heller wurden... und die angeschwollen waren, als hätte man ihr ein Ei unter die Haut geschoben. Würde sie jetzt unachtsam darauf herumdrücken, der Riss in ihrem Bein würde sich sicherlich ausbreiten und sie würde in zwei Teile zerfallen.
Eine andere Sache war die Mediation. Sobald sie auf dem Kissen saß, begann ihr Körper zu kribbeln und ein Schauer durchlief sie von den Zehenspitzen bis hoch zu ihren Augenlidern, die hinabgedrückt wurden. Dann fiel sie auf den harten Boden... und schlief. Schlief länger als sie wollte. Doch sie war so... sie war so müde... so müde... zu müde, sich den Harnisch oder die Stiefel auszuziehen, zu müde, um sich auf den Teppich zu legen. Einfach... liegenbleiben...
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Schlaf...

Anatheya22716. April 2012 10:12



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