Lange hatte Bea an diesem Abend im Kontor gesessen und viele, teils sehr interessante Gespräche geführt. Sie genoss die Gesellschaft und später, als sie den Heimweg antrat, genoss sie die Kühle des Abendwindes in ihrem Haar, die Dunkelheit und das Funkeln der Sterne über sich. Auf der kleinen Bank vor ihrem Haus setzte sie sich nieder und erinnerte sich an die Momente des Abends, als sie sich lächelnd an Caihums Bitte erinnerte.
Sie streifte ihre Robe zurück und legte sich die Laute auf den Schoß. Erst leise summend, dann auf der Laute begleitend bahnte sich das Lied den Weg in die Nacht.
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Im Windsgeräusch, in stiller Nacht
geht dort ein Wandersmann,
er seufzt und weint und schleicht so sacht
und ruft die Sterne an:
"Mein Busen pocht, mein Herz ist schwer
in stiller Einsamkeit,
mir unbekannt, wohin, woher,
durchwandl' ich Freud und Leid.
Ihr kleinen goldnen Sterne,
ihr bleibt mir ewig ferne,
ferne, ferne,
und ach, ich vertraut' euch so gerne!"
Da klingt es plötzlich um ihn her,
und heller wird die Nacht.
Schon fühlt er nicht sein Herz so schwer,
er dünkt sich neu erwacht:
"O Mensch, du bist uns fern und nah,
doch einsam bist du nicht,
vertrau' uns nur, dein Auge sah
oft unser stilles Licht.
Wir kleinen goldnen Sterne
sind dir nicht ewig ferne;
gerne, gerne,
gedenken ja deiner die Sterne."
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Als Bea endete, fühlte sie sich frei und leicht und fand alsbald in das Reich ihrer Göttin - in das Reich der Träume.