Caihume ist die Göttin des Lebens, des Wachstums von Tieren und Pflanzen. Die Göttin der Fruchtbarkeit in allem. "Sieh", sprach Clarena zu dem gerade 5 Sommer zählenden Caihum und deutete auf das Feuer im offenen Kamin. "Caihume, deine und unsere Göttin, schenkt uns die Wärme die wir so dringend zum Leben brauchen, gerade jetzt im Winter, wo der kalte Wind um unser Haus pfeift. "Und sieh auf deine kleine Schwester." Bei diesen Worten strich sie liebevoll dem kleinen schlafenden Mädchen über die Haare, das ihr Haupt auf den Schoß ihrer Mutter gebettet hatte, als wäre dies schönste Schlafplatz auf Erden. "Caihume" fuhr sie fort, "hat uns dies geschenkt, weil wir an sie glauben und unser Leben nach ihrem Sinn ausrichten. Tue auch du das, und du wirst dir ihren Segen stets erhalten."

Dieser Worte gedachte Caihum, als er nun im Tempel der Göttin saß. Stets war sie in seinem Denken wie eine liebende Mutter gewesen und er fühlte sich wohl bei diesem Gedanken.

Doch Caihume war auch die Göttin der Ehe und der Liebe. Die Frage was dies bedeuten mag, ob es einen Unterschied zu der Liebe gab, die seine Mutter in den Vordergrund gestellt hatte, stellte er sich nie, weil er keinen Grund dazu hatte. Nun aber, da Samira und er verheiratet waren, änderte sich das. Und sein der Göttin geneigtes Herz erfuhr, dass das Bild, das er von Caihume in sich trug nicht so vollkommen war, wie er dachte. Erst jetzt wurde der Kreis ganz, wie der Mond nach einem Lauf am Firmament. Und dieses neue Wissen um Caihumes Wesen und den Segen den sie dazu spendete, ließen ihn erzittern. Nun erst zeigte sich die Göttin vor seinem geistigen Auge, wie sie auch war. Und er erkannte dieses Bild und es vermengte sich mit dem Bild das er schon kannte. Es war ihm als wäre er nun eingeweiht. Eingeweiht in die tieferen Mysterien des Lebens und des Werdens. Dankbar dieses erfahren zu haben, sandte er ein Gebet zu Caihume. Bald, so nahm er sich vor, wollte er mit Samira hierher kommen, um gemeinsam mit ihr für dieses Geschenk der Göttin an sie beide zu danken.

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Ein Dutzend verlogener Komplimente ist leichter zu ertragen als ein einziger aufrichtiger Tadel..