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Samiras Entdeckung

Wanderer
08. Juli 2012 10:59
Wer genau hinsah konnte sehen, dass sich da eine Art Pfad auf dem Boden rund um das kleine Holzhaus am Waldrand gebildet hatte. Und würde der Beobachter dann interessiert dieser Spur folgen, wäre es nicht verwunderlich, würde er unversehens mit einem jungen Mann zusammenstoßen, der, den Blick fest auf das Gebäude gerichtet, dort entlang wanderte. Denn ohne darauf, oder die verstrichene Zeit zu achten, mochte der junge Mann, der sich Caihum Brindal nennt, wohl an die hundert Mal das Haus, samt Garten umrundet haben. Mal konnte man auf seinem Gesicht Freude oder gar leuchtende Augen sehen, bei der nächsten Runde kratzte er sich dann am Kopf oder fasste sich, dieses reibend, ans Kinn. Auch geschah es, dass er unversehens stehen blieb um gleich darauf den Trampelpfad zurück zu gehen, als hätte er etwas vergessen. Doch dies geschah dann nur um sich eine Stelle am Haus ganz besonders genau nochmals zu besehen. Nichts blieb dem fachmännischen Auge des angehenden Tischlers verborgen. Selbst das Dach, das mit holzernen Schindeln gedeckt war, wurde mit Blicken inspiziert.

Aber nicht nur das Haus auch das Umfeld wurde den prüfenden Blicken unterzogen. Wie war der Sonnenlauf? Wo war mehr Licht und wo mehr Schatten zu erwarten? Der Garten sollte ja nicht ungenutzt bleiben und so war es sehr wichtig diesen auf seine Nutzbarkeit hin zu untersuchen. Auch die Lichtverhältnisse im Haus waren von Belang. Denn hielt man sich tagsüber dort auf, sollte es hier möglichst hell und freundlich sein.

Wieder einmal zeichnete sich auf Caihums Gesicht eine grübelnde Stirnfalte ab. Die Größe des nur einen Raum umfassenden Hauses war mit 4 mal 4 Schritt wahrlich klein. Samira und er würden sich sehr beschränken müssen, bei diesem Platzangebot. Doch andererseits -und dabei hellte sich sein Gesicht rasch wieder auf- führte die Enge auch dazu, dass sie sich gezwungenermaßen öfter sehr nahe kamen und dieser Gedanke war offenbar recht reizvoll für ihn.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil des kleinen Hauses war, dass die Miete dafür im Rahmen blieb. Dieser Punkt hatte Caihum durchaus Bauchschmerzen verursacht. Denn auch wenn er sich nichts sehnlichster wünschte, als mit Samira in einem solchen Holzhaus zu leben und ihre Begeisterung darüber, das Haus entdeckt zu haben, seine Herz berührte, so war der Gedanke an die jeden Mond erneute fällige Miete etwas, das ihn unsicher machte. Hätte er nicht soviel Unterstützung durch Meister Rodom und Meisterin Shiring erfahren, wäre ihm die Entscheidung für das Haus wohl schwerer gefallen. So aber sah er der Zukunft voller Vertrauen entgegen.


Als Caihum´s Blick, der eine Zeitlang in die Ferne schweifte ohne wirklich etwas zu sehen, wieder auf das Haus fiel, schüttelte er ungläubig den Kopf. Was war das? Für einen Moment hatte das Häuschen einen rosa Farbton angenommen. Schmunzelnd ob dieser Sinnenverwirrung wendete Caihum seine Schritte nun gen das nahe Cove. Seine Vorfreude wollte geteilt sein. Und dafür kam vor allem eine Person in Frage....Samira.






Ein Dutzend verlogener Komplimente ist leichter zu ertragen als ein einziger aufrichtiger Tadel..
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Samiras Entdeckung

Wanderer21208. Juli 2012 10:59



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