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Nur ein Traum...

Misna
11. April 2013 18:43
Misna befand sich in einem neblig-weißen Raum. Alleine saß sie am Boden und spielte mit einem kleinen Ast.
Plötzlich hörte sie leise etwas. Es wurde immer lauter. Es war das Lachen von spielenden Kleinkindern. Sie kamen näher. Misna lächelte sie freundlich an.

"Aikaaa!", rief Misna ihrer besten Freundin zu. "Aika, wer ist das? Darf ich mitspielen?"
Das freudige Lachen der spielenden Kinder verstummte schlagartig. Irritiert blickte die kleine Misna in die Runde, die Freude wich auch aus ihrem Gesicht.
Schließlich antwortete ihr eines der Kinder: "Wir wollen nicht mit dir spielen! Wir wollen nicht verletzt werden! Wir wollen nicht, dass du alles kaputt machst!"
Entsetzten machte sich auf Misnas Gesicht breit. "Was?", kam es kaum hörbar aus ihr hervor. Schon bald verschwanden die lachenden, spielenden Kinder im Nebel, doch Misna stand noch da, alleine, mit Tränen in den Augen. Der kleine Ast in ihren Händen entglitt ihr und sie sank zu Boden. Den Blick hatte sie gesenkt und eine Weile weinte sie in sich hinein, bis sie schließlich wieder etwas hörte.

"Misna, sei nicht traurig" Die vertraute Stimme ihrer Mutter erkannte sie sofort.
"Misna, es wird alles wieder gut. Misna, hör auf zu weinen" Auch die bärige Stimme ihres Vaters konnte sie gleich zuordnen. Auf einmal standen ihre Eltern vor ihr und redeten ihr gut zu.
"Schau Misna, wir haben hier einen kleinen Hund für dich. Er ist dein Freund und wird immer für dich da sein." Mit verheulten Augen sah Misna den Hund an. "Aika…" Sie umarmte den nach ihrer besten Freundin benannten Hund und fand in ihm einen treuen Partner, der sie nie verlassen würde… Oder etwa doch?

Im nächsten Moment war Misna ein wenig gewachsen. Sie war keine zwei Winter mehr, sondern bereits fünf geworden.
"Aaaiiikaaaa! Wo biiiist duuu?", rief Misna in den neblig-weißen Raum hinein. "Aaaaaiikaaa!" Auf der verzweifelten Suche nach ihrem Hund lief Misna blindlings in ihre Mutter hinein. "Mama, habt ihr Aika gesehen? Ich finde sie nicht mehr!"
"Misna, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass Aika ein Er ist?"
"Aika ist eine Sie! Sie ist meine Freundin!", antwortete Misna aus vollster Überzeugung heraus. "Habt ihr sie gesehen, Mama?"
"Hast du auf deinen Hund nicht aufgepasst? Vielleicht ist er entlaufen?", fragte die Mutter unsicher nach.
"Wieso sollte meine Aika entlaufen?", fragte Misna nahezu beleidigt. Misnas Mutter zuckte nur ahnungslos ihre Schultern.

Kurze Zeit später stand nicht mehr Misnas Mutter vor ihr, sondern die 5-jährige Aika mit Misnas Hund im Arm.
"Aika, du hast mein Hündchen gefunden", meinte Misna freudig.
Aika blickte Misna böse an und antwortete: "Deine Aika gehört jetzt mir!"
Mit diesen letzten Worten lief Aika mit dem Hund in der Hand davon. Entsetzt blickte Misna den beiden hinterher. Es spendete ihr nur wenig Trost, dass der Hund zu ihr blickte, bis sie verschwunden waren. Abermals sank Misna unter Tränen zusammen. Abermals war sie alleine.

"Misna, sei nicht traurig", war von der vertrauten Stimme ihrer Mutter wieder zu hören.
"Misna, es wird alles wieder gut. Misna, hör auf zu weinen", sprach der Vater wieder mit seiner bärigen Stimme.

Im nächsten Moment war Misna wieder gewachsen. 18 Winter war sie nun.

"Misna geh und komm erst wieder, wenn du in den Stand der Arcomaga erhoben wurdest!"
Entsetzt blickte Misna ihren Vater an. "Vater, wie könnt ihr mich nur wegschicken? Mich, eure eigene Tochter?"
"Du lässt mir keine andere Wahl! Du hast eine Bestimmung und weigerst dich, jener zu folgen!", entgegnet der Vater verzweifelt.
"Aber…"
"Geh jetzt."

Wieder kullerten Tränen ihre Wangen hinab, doch dieses Mal sank Misna nicht auf den Boden. Stattdessen drehte sie sich um und ging in den neblig-weißen Raum hinein.

Sie tat nur ein paar Schritte, dann stand sie vor dem Magus.
"Magus Phortinar, werdet ihr mich lehren?"
Nicht lange gingen sie gemeinsam einen nebligen Weg entlang, bis sie auf die kränklich aussehende Nedime trafen.
"Magus, braucht ihr noch eine Leibwache?"
"Zwerge, Elfen, verflucht! Der geblendete Adel schützt bevorzugt es, diese gemeinen und hinterlistigen Kreaturen zu schützen, als mich! Ich muss weg!"
So verschwand Nedime wieder im Nebel, doch der Magus ging noch ein paar Schritte mit ihr, ehe sie vor einem Tisch zu stehen kamen. Misna blickte an die Stelle, an der soeben noch der Magier stand, doch er war verschwunden. Sie setzte sich an den Tisch, ihr gegenüber nahm Arcomagus Gwiri Platz.
"Dann fangen wir an…"

Nur kurze Zeit später stand Misna wieder auf dem nebligen Weg, alleine. Sie blickte sich um. Weit und breit war niemand zu sehen.
"Magus Phortinar, wo seid ihr hin?"

Schließlich ging sie alleine weiter. Von der Ferne hörte sie immer wieder Nedime.
"Verflucht!"
"Lasst euch nicht umbringen."


Sie ging nicht weit, da versperrte ihr plötzlich ein Krieger den Weg. Sie lächelte ihn an, er lächelte zurück. Misna fühlte sich geborgen und so legte sie sich in seine Arme. Schützend lebte er seine Arme um sie, sie schloss ihre Augen. Im nächsten Augenblick spürte sie, dass sie nicht mehr umarmt wurde. Sie öffnete ihre Augen und blickte nach vorne. Da stand er und er war nicht alleine. Aika stand mit Aika im Arm neben ihm. Sie ergriff seine Hand und rief Misna zu: "Dein Rush gehört jetzt mir!", ein höhnisches Lachen von Aika folgte.
"Nnneeeeiiiinn"


Schweißgebadet wachte Misna mitten in der Nacht auf. "Wieso werde ich immer verlassen?", verzweifelt und erschöpft stelle sie sich selbst diese Frage. Sie blickte sich um und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. "Ein Traum, es war nur ein Traum", stellte sie erleichtert fest.



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Misna28811. April 2013 18:43



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