Der Wind peitschte mit klirrender Kälte in das Gesicht des Magiers. Das dichte Fell seiner Kapuze half nicht, seine blassen Wangen und spröden Lippen vor dem eisigen Hauch zu schützen. Seine mit Handschuhen bewehrten Finger klammerten den Stab fest, während die der Gegenseite dem starken ledernen Riemen gegenhielten. Wieder wurde daran gezogen, er konnte einen weiteren Schritt in den tiefen Schnee setzen. Es war der Abstieg, und er wusste dass jeder Schritt ihn zurück, näher Richtung Heimat trug.
Er schirmte sein Gesicht mit dem Unterarm, um für einige Momente die verklebten Augen zu öffnen. Selbst wenn der Magier noch ausreichend Sehkraft gehabt hätte, wäre sein Begleiter in dem Schneetreiben für ihn nicht sichtbar gewesen. Das Augenöffnen hatte für ihn einen anderen Zweck, denn nach kurzer Zeit bildeten sich einige Tränen, die das unangenehme Kratzen für einige Zeit linderten.
Sein Begleiter zog energisch am Riemen. Obgleich sein Fell dicht und dunkel gewachsen war, war nach so vielen Monden auch ihm die Kälte des Gletschers ein Feind geworden, und Wolfshund ahnte, dass dies nun der finale Abstieg aus diesem Gebiet war.
Der Magier erwiderte den Zug am Riemen. "Lor!" rief er durch den Sturm, und der Riemen wurde lasch als der Wolfshund eng an seinen Meister herantrat. Dieser hatte einen Handschuh ausgezogen, und wie Messer aus Eis rammte sich die Kälte in die Finger.
Die Hand des Blinden suchte nach dem Beutel, wegen dessen Inhalts er diese gesamte Reise auf sich genommen hatte, und fand ihn nach wie vor mit etlichen Bändern am Gürtel befestigt. Der nächste Griff ging nach einer Rune.
Er musste fast gegen den Sturm anschreien, um die Worte seiner Formel selbst zu hören. "Vas Rel Por!" kreischte er, und dumpf schien es durch das Treiben vom Gletscher wieder zu hallen. Tatsächlich, sie waren endlich weit genug herab gekommen, er verspürte seine Kraft fließen und hörte das Portal sich öffnen. "Lor, wir kehren zurück!"