Laut knallten die Ale-Humpen, nur übertönt vom schallenden Gelächter der rauen Frauen und Männer, die in Aidas Taverne in Minoc ihre Sorgen hinfort tranken. Ein gekonnter Fidler spielte munter sein Lied und wurde gern mit klingender Münze vergolten.

Es hatte länger gedauert als gedacht und Anvin wollte schon aufgeben, als dann endlich die haarsträubenden Geschichten, die er zum Besten gab, und das Ale, das er locker spendierte, einige der Seeleute in der Taverne endlich doch dazu brachten einen Tisch mit ihm zu teilen und ausgelassen zu plaudern.

Seine Aufmachung als einfacher Söldner war ja garnicht so fern der Wahrheit und mit ein paar ehrlich hart arbeitenden Leuten verstand er sich dann doch, nachdem das Eis gebrochen war. Sorgsam blieb er bei seinem erfundenen Söldnernamen Edrik Krummblatt, auch wenn er im Verlaufe des Abends und der steigenden Anzahl leerer Krüge das eine oder andere Mal nur knapp einem Versprecher entronnen war.

Zwischen den ganzen Geschichten, Klagen über den schlechten Fang und Seemansgarn streute Anvin vorsichtig Fragen ein, mit denen er Matrosen von Fischer- oder Händlerbooten ausmachen wollte, die gelegentlich in den Gewässern des Bundes ihren Geschäften nachgingen.

So machte er dann seine Runde durch die Taverne, setzte sich mal hier zu einer Kartenrunde oder mal dort ließ er sich zu einem Duell im Armdrücken hinreissen. Immer auf der Suche nach einer weiteren Besatzung, die vielleicht auf einem passenden Schiff anheuerte.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.02.15 18:48.