Avenell betrachtete die Figuren auf dem Schachbrett. Soeben hatte sie mit Ritterin Yrtha gesprochen. Es war ein durchaus erfrischendes Gespräch gewesen. Kein überflüssiges Geplänkel, sondern nur das wesentliche. Nicht dass sie etwas dagegen hätte, doch wäre es doch ein wenig unpassend gewesen.

Die Ritterin schien tatsächlich bereit zu sein, sie als Schülerin anzunehmen. Avenell war wirklich erleichtert. Sie hatte Angst gehabt, dass sich schon jemand anderes gemeldet und ihr so zuvor gekommen wäre. Eine gute Mentorin zu haben war unglaublich wichtig, das wusste sie. Und Ritterin Yrtha hatte bei ihr bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie war eine Frau, zu der sie aufschauen konnte, die wusste wovon sie sprach. Avenell war der festen Überzeugung, keine bessere Mentorin finden zu können. Hoffentlich würden sie im Kampf gut kooperieren können, sonst würde sie es sich bestimmt noch einmal anders überlegen.

Sie schob einen Bauern zwei Felder vor. An ihrer Taktik musste sie wirklich noch feilen. Zum Kämpfen gehörte eben mehr dazu, als nur auf den Gegner einzudreschen. In der Bibliothek zu Vesper hatte sie einige Bücher über Kampfkunst finden können. Sie würde nach ihrem Training, welches sie nun gleich doppelt so lange durchführen wollte, noch einmal dorthin zurückkehren und einige Abschriften anfertigen.

Sicherlich erwartete Ritterin Yrtha, dass sie bei ihrem nächsten Treffen ein paar Fragen mitbrachte. Sie war ja auch wissbegierig und gewillt, zu lernen. Nur musste sie erstmal ein wenig mehr erfahren, um konkrete Fragen stellen zu können.