In den Tagen vor der Abreise kamen sowohl Lioa – sogar zwei Mal – als auch Mayra in die Heilerstube des Klosters.
Lioa kam zuerst mein einem Schnitt in der Hand, der rasch gereinigt und verbunden war. Nun hatte er auch die Chance und gequetscht und in Ruhe zu heilen.
Im Gespräch danach erfuhr Miranda, woher sie diesen Schnitt hatte. Begeistert war Miranda nicht. Nach wie vor hoffte Miranda, dass sie Lioa nicht falsch eingeschätzt hatte. Immer wieder schien sie zu Mordul hingezogen zu werden.

Myra hingegen tauchte mit einer Erkältung und Fieber auf. Die Illusion, dass sie gleich wieder losziehen und eine Messe halten konnte musste Miranda ihr gleich nehmen. Also… sie konnte schon, die Frage war eher, wie weit sei kommen würde. So setzte Miranda Thymiantee gegen den Husten und Lindenblüten und Weiderindentee gegen da Fieber auf. Die Hoffnung dass das Fieber damit am nächsten Tag verschwunden sein konnte hatte sich bestätigt. Die Nacht und auch am nächsten Tag fieberte Mayra nicht mehr auf. Schonen sollte sie sich dennoch ein wenig bevor sie wieder voll in die Eisen stieg. Miranda gab ihr Thymiantee und Hustensaft mit und lies sie am nächsten Tag von dannen ziehen.

Bald darauf stand aber wieder Lioa auf der Matte. Sie war übel zugerichtet worden. Argon hat ihr wohl halb die Seele aus dem Leib geprügelt. Es gab keine Stelle an ihrem Körper, die nicht mit Schrammen und blauen Flecken überzogen war. Schlimmer war aber die gebrochene Rippe, bei der Miranda im ersten Moment nicht wirklich wusste, was sie tun sollte. Eine Salbe für die Hämatome hatte Miranda schon zur Hand. Sie überreichte Lioa diesmal auch einen großen Tiegel, den diesen würde sie brauchen. Zum Glück kam Anat ums Eck und besah sich Lioa. Sogleich legte sie ihr die Hand auf die Schultern und sprach einige Worte, die Miranda noch nicht bekannt waren. Sie versuchte sich die Worte zu merken und schieb sich gleich danach etwas dazu auf. Die Rippe war im Nu halbwegs verheilt und auch Lioa machte sich wieder auf den Weg nach Hause.

Nun blieb nur noch zu hoffen, dass in der Zeit ihrer Pilgerreise keine Sintflut über Cove herein brach, und sie danach das Dorf wieder so vor fand, wie sie es verlassen hatte.