Fröstelnd zog sie ihren zerfetzten und fadenscheinigen Umhang mit hastiger Geste zusammen, ein wenig wehmütig blickte sie ihren Gefährten an, dessen blicklose Augen sie jedoch nicht zu erkennen vermochten. Sie hatten gelitten und dennoch waren sie entkommen. Sie war zutiefst dankbar dem Gefängsnis entronnen zu sein.

Die Schatten flüsterten ihren Namen, ein Geräusch wie von tausenden Spinnenbeinen, selbst hier wieder nahe der Oberfläche. Warm klang die Stimme ihres Liebsten, eine Stimme wie Karamel, so goldig, selbst jetzt noch und mahnte sie, nicht zu verzagen.
Sie stützte ihn, zog ihn mit sich, kleine dürre Frau, großer hagerer Mann.
Beide waren sie abgezehrt, nur durch ein Wunder hatten sie die Zeit überlebt, umhüllt vom lichtvollem Glanz Caihumes und genährt von der Kraft der Natur, von substanzloser Lebenskraft, aber es hatte sie dennoch fast all ihrer Kraft beraubt so lange Zeit war es gewesen, so unerbittlich lange gefangen zu sein, nicht die Hoffnung zu verlieren....

Kalt und frisch wehte der Wind hier, ein Gegensatz zu den immer feuchtwarmen Gefilden im Unterreich und selbst das Mondlicht von Mauron und Trammel schmerzte fast in ihren Augen. Lass mich nicht an die Schmerzen denken, sonst kann ich nicht mehr weiter...

So schleppten sich beide zurück nach Cove durch die kaltherbstlichen Wälder. War es noch da? Wie lange waren sie weg gewesen?



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