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Die Geschichte eines Namenlosen Teil 2 (Ereignis)

Schatten im Licht
11. September 2010 20:10
Schwer atmend blickte der Fremde die vier an, es war ihnen als würden Hände aus grünen Rauch sich vom Rücken des Mannes erheben und sie mit eisigem Griff festhalten. Gefangen, gebunden an Ort und Stelle durch die seltsame Macht die der Fremde ausströmte blieb ihnen nur fassungslos zu zusehen wie der wandelnde Sieche an sie heran trat. Wild zuckten die Lider des Fremden vor Aufregung und es war als würden sich alle Wesen, die den faulen Leib bewohnten mit angesteckt von der Erregung ihres Wirtes. Wild bäumten sich die Wülste unter den Verbänden auf und brachten die Binden mit langem reissenden Geräusch des Stoffes zum platzen. Wie ein Vulkanausbruch ergoß sich Eiter und Getier über die frisch aufgerissene Wunde während Haut und Verband in Fetzen vom Gesicht hing. Gar spritzte es grüngelblich den Jungen entgegen während der Sieche mit halb verfaulter Zunge sich den Eiter vom Gesicht leckte. Der Gestank der den Adeligen entgegen schlug war kaum zu beschreiben. Und als habe sich der Verstand von der Situation abgewandt, geflohen und versteckt im Innern, tief im hintersten Winkel seines Seins um den grausigen Schrecken vor ihm zu entgehen verdunkelte sich die Sicht der vier. Einzig das Geräusch ihrer zusammen klappenden Körper wurde noch vom kalten Wind in die Nacht getragen, dann herrschte Stille.

Wilde Dämonen waren es, die sie befielen, in diesem Albtraum, der weder Schlafen noch Wachen kannte. Bilder von wilden Festen, orgastisch zuckenden Leibern, faul und hohl, die sich ein einem See aus Eiter und Blut allen nur möglichen Genüssen hingaben. Ihre Schreie aus Lust, Leiden und Schmerz hallten an der Decke der Höllengrotte wider um einem Echo gleich all jene zu erreichen, die sich den lustvollen zuckenden Bündeln faulen Fleisches entzogen hatten. Immer lauter wurde Gestöhn und Geschrei, steigerte sich an Intensität und furchterweckender Macht während sich das Heer der Siechen lustvoll in Taten ergingen die jeden gesunden Verstand allein beim Gedanke daran nur noch zitternd und gebrochen zurück lassen würden. Immer lauter und wilder wurde es, ineinander verschlungen, blutbeschmierte Beine eitrigfaule Organe welche sich wie lebende Schlangen zwischen die Kranken wanden die sich zu einem Knäul zusammen fanden. Immer näher, immer wilder trieben sie es als wollte jeder jeden mit nur allen möglichen Seuchen anstecken. Wild verdreht und ineinander geklammert ballten sie sich zusammen während sich ihr orgastisches Geschrei zu unbeschreiblicher Lautstärke erhob bis dass es einen einzigen unseeligen Ton gab der mit nichts auf der Welt beschreibbar war.

Als wäre ihr Höhepunkt der der Orgie gewesen erschlafften die Leiber kraftlos und einige an der Aussenseite der Kugel aus krankem Leben fielen in Stücken ab. Was vorher noch Schreie der Lust war wandelte sich nun in pures Entsetzen. Es schien gar als müssten die Siechenden bei lebendigem Leibe erleben wie ihr Körper sich den Krankheiten ergab. Wild zuckten sie unter Qualen und ihre Schreie erklommen wilde Höhen um sich dort zu überschlagen während aus dem kranken Wesen unzähligen Maden krochen. Aus allen Körperöffnungen krochen die Würmer und begannen ihr Werk die bereits dahin siechenden verrottenden Leiber mit matschigen Geräusche zu zerreissen. Verrottend in Krankheit und von Fäule erfüllt hauchten sie ihr Leben aus und nur der gestöhnte Schmerz des ein oder andreren Wesens, das zu seinem Unglück noch am Leben war mischte sich unter die schmatzenden Geräusche des Gewürms.

Als alles zerfallen, verrottet und verwest war wanden sich auch die Würmer nach dem Leichenschmaus in wilder Agonie bis auch sie sich dem unvermeidlichen ergaben und auch sie zu Staub zerfielen. Als alles durch Siechtum gereinigt, verwest und zu seinen Einzelteilen zerfallen war erhob sich ein Wind und trug den Staub der Toten mit sich, wirbelte auf zu einer Säule die sich unentwegt drehte. Als der Wind sich gelegt hatte und der Staub seinen nebeligen Schleier fallen ließ trat der Fremde heraus. Gehüllt in Lumpen, dreckigen Verbänden und aus allen Wunden triefend und bewegte sich auf die vier Freunde zu. Er riss den Rachen weit auf und unzählige Zungen, schwarz vor Fäule und Verwesung schlängelten sich heraus. Den Kopf nach hinten geworfen hob der die Mund um seine fauligen Zähne in seine Opfer zu beissen….

Die Kälte weckte ihn. Sie stach wie Nadeln durch seine, vom Regen der Nacht triefnasse Kleidung, und ließ seine Glieder steif werden. Müde erhob er sich und weckte seine Freunde. Der Morgen nahte und keiner der vier sah besser aus als der andre. Wortkarg erhoben sie sich und striffen sich gegenseitig den Dreck von der Kleidung. Stumm zogen sie davon, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend. War das ein Traum gewesen oder Realität? War es der Drogenrausch der sich ihrer bemächtig hatte oder gar schlimmeres? Wilde Bilder hetzten durch seinen Geist nachdem er sich mit einem Nicken von seinen Freunden verabschiedet hatte und durch eine Geheimtüre wieder ins elterliche Schloss zurück kehrte. Unter schniefen und keuchen schleppte er sich in sein Bett und als einer der Diener ihn zum Essen holen wollte ließ er sich ob einer Krankheit entschuldigen und blieb im Bett. Tage lag er in seinen Gemächern während es ihm schlechter und schlechter ging. Die Farbe wich aus seinen Wangen und nichts mochte ihm schmecken wollen. Er der zuvor jede Köstlichkeit, und war sie noch so teuer und selten, zu Speisen verlangt hatte, wollte nicht mal mehr ein einfaches Butterbrot ansehen. Die Strahlen der herein scheinenden Sonne schmerzten immer mehr seinen Augen und mit Erlaubnis seines Vaters wurde er in den Westturm einquartiert.

Zwei Wochen später hörte er von einem Diener, der aus Angst sich an zustecken nur noch die kargen Speisen und Getränke durch eine Klappe in der Türe herein reichte, dass seine Freunde einer seltsamen unheilbaren Krankheit erlegen waren. Gequält von Pein, Fieber und Husten und wuchernden Beulen hatten sie in jenen Betten ihr Leben aus gehaucht, in denen zuvor unzählige der Jungfrauen der umgebenden Dörfer ihre Unschuld verloren hatten. Und auch er selbst fühlte mehr und mehr seine Kräfte schwinden. Seine Haare fiehlen ihm aus und auf seinem Kopf war ein faustgroßes Geschwür entstanden, dass ständig unter Schmerzen und Trotz aller Bemühungen der Heiler, aufplatzte und Unmengen von Eiter nach draussen ergoß. Als sei sein Körper ein alter Leib Brot über den sich langsam der Schimmel zieht überdeckten auch ihn mehr und mehr an jeder erdenklichen Stelle eine Vielzahl von Geschwüren. Seine Haut schimmerte ungesunden Farben als habe er Blutungen unter der Haut welche sich zu einem einzigen großen Bluterguss formten um dann von dunkelblau bis fahlgelb durch die immer dünnere Haut zu scheinen. Jeder Heiler, den der Herr Vater ins Schloß rief um seinen Sohn, seinen Erben zu retten, wusste keinen Rat als mit verschiedenen Kräutern die Schmerzen zu lindern. Unsummen an Gold wandte der Vater auf um seinen einzigen Sohn, seine wichtigste Figur in seinem Intrigenschachspiel zu retten; nicht aus Liebe sondern aus Berechnung. Die Schreie seines Sohnes aus Wahnsinn, Pein und Qual ausgestossen dröhnten Nachts durch das Schloss und hielten ihn wach. Sollte das das Ende seiner Pläne, der Tod seines Sohnes sein?
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