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Ein mit "dringlich!" markierter Bericht ergeht an die Hauptfrau

Nedime, Korporal der
Rastwache
10. Oktober 2011 19:25
*der Schriftzug zeichnet sich durch unregelmäßig dick gezogene Linien aus, was sich wohl durch ein durch Ärger hervorgerufenes, zu festes Niederdrücken des Kohlestifts auf dem Pergament, mit folgerichtigem Bruch der Spitze und ein daraufhin folgendes, eiliges Wiederzuspitzen erklären lässt.*

Ehre dem Starken!

Meine Meldung betrifft das jüngste Verhalten jener Alchemistin, die sich Veilya von Malic nennt. Ihr erinnert euch mit Sicherheit daran, dass es jene Person war, welche Olidano einst die Verfluchte Kette schenkte, wegen der wir nun allerhand zu tun haben. Dass dies nicht der einzige Grund ist, sie mit Misstrauen zu beachten, wisst ihr ebenso gut und ich will euch nicht mit redundanten Nachrichten langweilen. Solltet ihr eines ausführlicheren Hintergrundes bedürfen, bin ich bereit euch diesen nachzuliefern.
In letzter Zeit versuchte die von Malic stets auf die plumpeste Weiße mir Neuigkeiten über die Sache mit Olidano zu entlocken. Selbstverständlich habe ich dies sofort durchschaut und meinerseits in ihr gebohrt. Dabei versuchte sie stets, und dieser Habitus ist auch aus ihrem Schreiben herauszulesen, den Eindruck völliger Sorglosigkeit zu erregen und schob Entrüstung vor, dass jemand, trotz ihres eindeutigen Rufes, auch nur auf die Idee kommen könnte, sie sei hier involviert. Als ich ihre Worte nicht, wie gewünscht schluckte und weiter nachharkte, wurde die Fassade langsam brüchig und sie begann nach und nach unterschwellige Angriffe in ihre Abweisungen einzubauen. Sie redete von ihrem Einfluss und irgendwelchen Schattenspielen, über die ich nichts wisse und mit denen sie mich zu Schrecken suchte. Als dies nichts fruchtete, suchte sie mit Einflüsterungen und Überredungen mir doch glatt ihre Interessen als die des Rastherren weiszumachen. Zuletzt schien sie Verzweiflung soweit zu treiben, mir des Nachts nachzuschleichen, fand ich sie, als ich mich einmal schnell herumdrehte plötzlich neben mir stehen, ohne dass auch nur ein Laut ihre Anwesenheit verraten hätte.
Am gestrigen Tage jedoch, wir befanden uns beide innerhalb der Rastmauern, verlor diese Person endgültig die Fassung und mit ihr die Geduld. Nach einem längerem hin und her, wie es in den letzten Tagen zwischen uns üblich geworden war, machte sie den Fehler eine offene Drohung auszuspucken. Mit einem Lachen sprach sie:

"Vielleicht sollte ich aus einer Warnung mal eine einpraegsamere Nachricht formen, vielleicht lasst ihr es schliesslich sein mich zu belaestigen."

Alleine dafür hätte ich ihr einen Tag am Pranger bescheren sollen, doch ich wollte sehen, wie sehr sie alle Vorsicht fallen lassen würde und so belehrte ich sie:

"Solltet ihr es wagen noch einmal, auch nur annähernd versuchen, eine Drohung, sei sie versteckt oder offen gegen eine Rastwache zu formulieren, habt ihr diesen Boden zum letzten Mal betreten."

Scheinbar flüsterte ihr doch noch etwas im Hinterkopf zu, denn sie riss sich noch einen Augenblick zusammen und setzte zu einer stammelnden Ausflucht an:
"Es war ein freundlicher Hinweis, immerhin wollt Ihr doch..."
welchen ich mit
"Ihr habt meine Worte vernommen"
abwürgte.
In diesem Moment brach ihre Maske. Erbärmlich vor Zorn schwankend wie ein Halbwüchsiger baute sie sich vor mir auf und spie mir:
"Wenn ihr mich noch einmal so ansprecht, werdet ihr es bitterlich bereuen 'Wache'!"

Ein Verhalten wie dieses gegen die unseren zu tolerieren, würde weder von Stärke noch von Klugheit zeugen. Da Worte bei dieser Person sich als verfehlt erwießen haben, ging ich dazu über den Schmerz als Lehrmeister zu rufen. Einen Fausthieb in die Magengrube später, war die Alchemistin in die Knie gesackt und spürte wohl zum ersten Mal in ihrem wohlbehüteten Leben, wie es sich anfühlt, wenn der Atem brennt. Ich war eben am überlegen es hiermit zu belassen oder sie, um ihr Zeit zum Überdenken ihres Tuns zu geben, für eine Nacht in eine Zelle zu sperren, als die Elende finstere Mächte zu beschwören begann. Ich sah noch ihren Fluch auf den Lippen, als Dunkelheit sich über mich ergoss. Als meine Augen langsam wieder zu sehen begannen, war diese Veilya bereits verschwunden.

Ich sehe hiermit keinen Grund mehr, diese Person lebend durch unsere Tore zu lassen. Ich will jedoch nicht einmal den Anschein erwecken, als wäre eine persönliche Angelegenheit und ich würde aus niederen Rachegelüsten Handeln. Wäre dies einer anderen Wache wiederfahren, mein Urteil wäre klar. So überlasse ich euch das finale Verdikt über diese Sache.

*gezeichnet*
Nedime
Korporal der Rastwache
ThemaAutorDatum/Zeit

Ein mit "dringlich!" markierter Bericht ergeht an die Hauptfrau

Nedime, Korporal der
Rastwache
10. Oktober 2011 19:25

Daneben findet sich eine kurze Notiz

Nedime, Korporal der
Rastwache
10. Oktober 2011 19:36



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