Willkommen! Anmelden Registrierung bei TheOldworld

I Celefin - Das Silberhaar (kurze Erzählung)

Lathándir Eberon, heru
Naur'Eithel, Grauelf
22. September 2000 13:49
Es war ein ruhiger, sonniger Herbsttag gewesen. Die Blätter der Bäume begannen Ihr Grün in ein Meer von Farben zu verändern, und vereinzelt konnte man schon deren auf dem Boden eryns (Sindarin: Wald) vergehen sehen. Doch es war der Kreislauf der Natur und sterbendes gab neuem Leben wieder Kraft. Nur die vereinzelten Nadelbäume lugten mit ihrem Immergrün aus den Rot und Gelb der Laubbäume hervor. Ein Sprung Rehe stand seelenruhig auf der Lichtung vor Galadh Cuil (Sindarin: Baum des Lebens), während sie genüßlich die Triebe junger Buchen, welche im Schatten der hohen Eichen gewachsen waren, abbissen. Ein alter, aber aüßerst kräftiger Bock äugte immer wieder zu dem vor dem Baum sitzenden Elfen, doch schien es mehr aus Neugier denn aus Furcht vor diesem zu sein, denn er wußte, daß sein Sprung kein Leid von jenem erfahren würde.
Der Tag neigte sich zu Ende und die hohen Eichen und Buchen ließen schon lange Schatten über das Feuer vor Galadh Cuil fallen, wenn auch ausserhalb eryns, auf den weiten Ebenen im Westen und Norden, die Sonne noch alles hell erleuchten mochte.

Plötzlich kam Unruhe in die Tiere. Und mit einem mal sprangen sie in die sichere Deckung der Bäume und verschwanden im Dunkeln eryns. Lathándir wurde durch seine geschärften Elfensinne ebenfallls der potentiellen Gefahr gewahr, bevor jene weder Ihn noch die Rehe erblickt haben mochte. Mit einer für Menschen niemals erreichten Anmutigkeit sprang er von dem Stamm, auf dem er gesessen hatte, und zog blitzschnell seinen luva (Sindarin: Bogen) und einen weiß-blau gefiederten pilen (Sindarin: Pfeil) aus dem Köcher. Noch bevor ein Mensch ihn erblickt hätte, war sein pilen schon auf dessen Herz gerichtet.
Doch der schlanke Grauelf stutze, schon in dem Moment, wo er nur die Schemen der anderen Person, einem Reiter, wahrnahm. Ein unerfindliches Gefühl durchfuhr ihn.
Und es kam ihm so vor, als habe der Reiter, der nun abstieg, ihn schon viel früher gesichtet oder gespürt, als er einem Menschen zuzutrauen vermochte.
Es schien eine Ewigkeit zu sein, bis die vermeintliche Frau näher an den Elfen herantrat, der seine Waffe auf sie gerichtet hatte.
Bernsteinfarbende Augen blickte ihn ohne Feindseligkeit an. "Du brrauchst deine Waffe nicht bei mirr", sprach sie mit einer für eine Menschenfrau kehligen Stimme. Doch irgend etwas war anders an Ihr. Seine Sinnesorgane schienen fast überlastet...und er wußte, daß sie die Wahrheit sprach. Doch noch immer misstrauisch, wie es die Art der Edhil (Sindarin: Elfen, hier Grauelfen) ist, ging er rückwärts zurück zum Feuer und senkte bei jedem schritt den luva weiter gen Boden. Mit einem Nicken deutete er auf die Stämme am Feuer. Keinem Adan (Sindarin: Mensch), den er nicht kannte,hätte er so schnell zu sich herantreten lassen...damals vieleicht, als er noch offen für sie war und an das Gute in diesen glaubte...doch diese war anders. Sie hatte etwas an sich, was sie unterschied von den gewöhnlichen Menschen. Doch noch konnte er es nicht genau erfassen. Er wußte nur, daß Ihr Äußeres Ihr Inneres Lügen strafte. Doch es war ihm nicht beschieden, in Ihr Wesen vorzudringen. Eher anders herum war es. Sie schien tief in Ihn hineinblicken zu können, was ein Adan nie geschafft hätte. Er legte seine waffe und den pilen auf seine Knie. Und sie begannen zu sprechen. Eine Adan kam..und sie ging. Er achtete fast nicht auf jene, es war eine Jungdruidin, welche er schon öfters gesehen hatte hier am Baum. Gefesselt vom Blick der Frau war er. Silbern glänzte ihr Haar im Schein des Feuers.
Ein Geruch, der ihn an ein Raubtier erinnerte, wurde von Ihr an ihn herangetragen und wissend, daß es nicht so sei fragte er trotzdem, ob sie auf der Jagd gewesen sei oder mit den wilden Tieren das Lager teilte.
Sein Inneres wußte jedoch, daß diese Frage völlig überflüssig war.
Die Jungdruidin ging, Lathßandir achtete nicht darauf. Er war nur auf das merkwürdige Wesen fixiert, was ihm gegenüber saß und vergaß alles um sich. Sie redeten...sie redeten lange. Über sie, über die Edain, über die Edhil. Die Jungdruidin kam wieder, doch nur kurz blickten die beiden im Gespräch vertieften Gestalten zu dieser, sich dann wieder ganz dem anderen widmend.
Mit jedem Satz wurde das Verstehen und Wissen über das Wesen in den Augen Lathándirs größer. Er fragte, was sie sei, doch im Grunde wußte er es, wenn er es auch nicht beim Namen hätte sagen konnte. Und dann, kurz bevor er sich erheben, denn plötzlich hatte er gemerkt, wie sehr er die Zeit vergessen hatte, und sich zu seiner hervess (Sindarin: Lebensgefährtin) und den beiden hin (Sindarin: Kinder)gesellen wollte, da die drei wohl schon auf ihn warteten, da fragte er nach Ihren Namen.
"Angua",...so sagte sie mit kehliger Stimme..."Angua Celefin," sprach er laut aus.
Fragend schaute sie ihn an. "Angua Silberhaar", übersetzte er es, auf Ihr Haar deutend. "So soll der Name für Dich unter den Edhil lauten." Er hatte nur einem Wesen bis jetzt einen Namen in seiner Sprache gegeben, einem Wolf, der damals in Menschengestalt ihm entgegengetreten war. Dieser war etwas besonderes und hatte den Namen Draug, was der Ausdruck für einen solchen war, erhalten. Es war eine Ehre einen Namen in der Sprache der Edhil zu erhalten...manchmal aber auch, bei wirklich abartigen oder zu tiefst gehassten Wesen, eine Erniedrigung oder Beleidigung. Diese Frau ähnelte dem Draug. Irgendwie. Und doch war sie gänzlich anders. Sie verstand, sie sah! Nein. Sie war mehr als dieser, so dachte der Grauelf, denn wenig hatte er mit dem Wolf in der Gestalt eines Menschen bis dato gesprochen und nie wieder hatte er ihn gesehen...nur einen Wolf, der näher als die anderen zu den Elfen kam und oft hatte er ein Geheul in eryn vernommen, daß sich von den anderen unterschied. Auf seinen Satz entgegnete sie:"So soll err sein. Und niemals soll deinem Volk böses geschehen durrch mich". Ein Schwur. Und wissend stand Lathándir auf und sie veranschiedeten sich....
Fast Lautlos verschwand er in eryn. Er mußte Nakina noch heute nacht davon berichten....und er sehnte ein Wiedersehen herbei, an dem auch seine hervess teilhaben sollte....
ThemaAutorDatum/Zeit

I Celefin - Das Silberhaar (kurze Erzählung)

Lathándir Eberon, heru
Naur'Eithel, Grauelf
22. September 2000 13:49



Aktive Teilnehmer


7 : 0 7 Gäste