Ungeduldig war sie die halbe Nacht im Versammlungsraum gesessen und hatte mit dem beständigen Trommelwirbel, den ihre Finger nervös auf der Tischplatte erzeugten, so mancher Wache den Schlaf geraubt. Schließlich war Olidano doch noch, außer Atem japsend zwar aber immerhin mit den gewünschten Zeichnungen im Arm aufgetaucht. Im Schein der Kerze begutachtete sie jede Einzelheit und wurde von mal zu mal unsicherer, ob sich jene auch mit ihren eigenen Erinnerungen deckten. Hatte der größere der beiden nicht viel tiefere, engere Schweinsäuglein gehabt? Hatte der andere nicht eine höhere Stirn und ein kleineres Kinn? Und waren die Ohren insgesamt nicht viel zu klein geraten?! Seufzend ließ sie die Pergamente sinken und durchdrang Olidano mit prüfendem Blick. Er kannte diese beiden Spitzohren offenbar schon lange und schwor, dass die Zeichnungen jene so detailgetreu wie nur irgendwie möglich abbilden würden. Auch wenn sie nicht völlig überzeugt war, so mussten jene fürs erste reichen. Die Wachen würden eben im Zweifelsfall einen unschuldigen; ha, als gäbe es soetwas unter Elfen, einsperren oder in Stücke hauen, als diese beiden passieren lassen. Nachdem sie die Zeichnungen für passabel befunden hatte, wurden jene zum eine Teil unter den Wachen verteilt, zum anderen nahe der Rasttore befestigt, auf dass ein jeder zumindest eine grobes Bild der Gesuchten hätte.

Die beiden Drow wären wegen Angriff auf eine Rastwache vom heutigen Tage an aus den Rastlanden und im besonderen aus der Rast selbst verbannt! Weder in die einen noch in die anderen würde ihnen der Zutritt gestattet. Fände man sie und ergäben sie sich, seien sie einzukerkern. Andernfalls solle man sie getrost mit Bolzen gespickt zu Yahane schicken.

Die Beschreibungen und Portraits sollten zu den Dunkelelfen Chazmyr und Kylghan Vadaharr passen; wobei kleinste Ungenauigkeiten durch die, aus menschlicher Perspektive so große Gleichartigkeit der Drow in ihrer Erscheinung, das Erkennen dieser beiden wohl nicht übermäßig leicht machen sollte.