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Zeit für Gedanken

Tjal-Zomk Faust
01. November 2012 18:34
Tjal trieb sein Pferd Frechdachs an, kaum hatten sie das Osttor der Rast passiert. Der kalte, prasselnde Regen schaffte es, ihn auf der kurzen Strecke von der Rast zu seinem Heim fast gänzlich zu durchnässen. Er überließ seinem Pferd den Heimweg, er selbst war in Gedanken ganz wo anders. Ohne es wirklich mitzukriegen, kam er zu Hause an, versorgte Frechdachs und wechselte die klatschnasse Kleidung. Schließlich zog er einen Stuhl vor den Kamin, und streckte die Füße zum wärmenden Feuer aus.

Er wollte sich die Zeit nehmen, seine Gedanken zu ordnen. Sollte er sich erst eine Pfeiffe anzünden? Er rauchte eigentlich nicht, doch ein Kunde hatte ihn die Tage auf die Idee gebracht. Außerdem beruhige Tabak angeblich den Geist, was ihm gerade sehr gelegen kommen würde. Er wollte gerade aufstehen und eine Pfeiffe holen, um den "Genuss" einmal selbst zu probieren, da fiel ihm gerade noch ein, dass er gar keinen Tabak im Hause hatte. Nochmal in den strömenden Regen hinaus wollte er auch nicht, - also gut, dann eben ohne Pfeiffe.

Er hatte zur Zeit reichlich Arbeit, was grundsätzlich nicht schlecht war. Doch sein Kopf war voll, viel voller als zu Zeiten, als er noch ein "normaler" Handwerker war. Inzwischen hatte er etwas aus sich gemacht. Viele kannten seinen Namen, viele empfahlen ihn weiter. Das war gut für die Arbeit. So hatte er es sich lange gewünscht. Und doch... war es ihm zu viel geworden? Er war sich nicht sicher. Eigentlich nicht. Viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf wie Herbstlaub im Wind, aber überlastet fühlte er sich damit nun auch nicht. Was ihn viel mehr störte, oder besser gesagt beschäftigte, waren Dinge wie Ivys Misstrauen in ihn, Korporal Nedimes unendliches Misstrauen in alles und jeden und Frau Nerilas Belangen.

Und natürlich die Gefahr, die der Rast anscheinend drohte, aber irgendwie auch nicht. Tjal war verwirrt in dieser Angelegenheit. Er hatte das Gespräch von Korporal Nedime und Herrn Relor zwar verfolgt, doch nicht so recht verstanden, so verwirrend waren für ihn die Worte gewesen, die gewechselt wurden. Und da Herr Relor selbst gesagt hatte, weiteres würde nur noch in engerem Kreise, explizit ohne Herrn Faust, besprochen werden, hakte Tjal das Thema für sich ab. Er erinnerte sich selbst daran, dass er lediglich im Handwerkssitz war, und ihn Kriegstreiberei nur etwas anging, wenn sein Handwerk gefragt war. Noch war es nicht explizit gefragt, also schloss er das Thema vorerst für sich ab. Die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in der Rast waren nun schon fast zur Gewohnheit geworden, und nie sah man irgendetwas von einem aufkommenden Krieg, also wenn bisher nicht, wieso dann in Zukunft? Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand so dumm sein sollte, diese Festung im Herzen des Landes angreifen zu wollen. Gedanklich machte er einen Haken hinter dieses Thema.

Er wünschte sich einfach, diese ganze "Sondersituation" würde rasch vorrüber gehen, Liara ein wundervolles Wirkfest in der Rast auf die Beine stellen und das er selbst wieder die liegen gebliebenen Sachen im Rastrat angehen konnte. Soviel "Taktgefühl" hatte er dann doch, mit "Nebensächlichkeiten" nicht in dieser Zeit anzukommen. Doch etwas ungeduldig wurde er langsam schon, schob sich manches doch nun wirklich schon seit Ewigkeiten raus... Aber er musste sich in Geduld üben, denn ändern konnte er an der Situation sowieso nichts.
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Tjal-Zomk Faust33101. November 2012 18:34



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