Tjal gings dieser Tage nicht gut. Seine Ohren waren nahezu wie taub, der Hals tat beim Schlucken weh, die Nase lief nicht nur sondern rannte förmlich und der Kopf dröhnte. Irgendwie hatte er es also doch geschafft, krank zu werden. Doch was half es schon, sein täglich Brot musste er doch trotzdem verdienen! Er nahm seine Notizen mit den Aufträgen vor, und noch während er sie studierte, machte er sich schon auf den Weg zum Freien Handwerksbund. Dort angekommen verglich er.

Herr Endon... - achja... die Hauseinrichtung vor einer Ewigkeit, die Bosper zwar erledigt, jedoch nie abgerechnet hatte. Tjal knirschte mit den Zähnen. Vielleicht sollte er das Gold, das dem Handwerksbund dafür noch zustand, langsam von Bosper selbst einfordern?

Frau Unica... - Achja, das übliche... aber nicht abgeholt... Der Feinschmied wog den Kopf hin und her. Ach, sie würde schon wieder vorbeikommen, wenn sie neue bräuchte, weit hatte sie es ja nicht.

Anatheya - Tjal kratzte sich nachdenklich am Kopf. Tja... das musste wohl noch hier bleiben. Frau Anatheya hatte ja auch nichts, wo sie die Bestellung schonmal unterbringen konnte, sonst hätte sie wohl nicht darum gebeten, die Ware hier länger lagern zu dürfen. Also musste dies wohl auch noch warten...

Maskalamtuk - Aaahja, der Ork, der ihn schon recht häufig besuchte und dem immer etwas neues eingefallen war, das er in Auftrag gab. Der gefiel Tjal; der bestellte viel, holte es ab und vor allem - bezahlte es auch ohne sich zu beklagen. - Haaaaaatschi! - Ah... nein, in diesem Zustand würde er sicher nicht den gefährlichen Weg am Sumpf vorbei zu den Orken machen, um ihm die Ware vorbeizubringen. Aber es freute ihn, dass sein Handwerkskollege die Arbeit so rasch erledigen konnte, dass auch dieser Auftrag nicht ewig warten musste. Einen Boten wollte er bei diesem Sauwetter auch nicht zum Sumpf schicken, dann musste es eben noch warten.

Und dann war da noch die goldene Hacke, bestellt von einem Mann, der sie dazumal in den nächsten Tagen direkt abholen wollte, jedoch nie mehr gesehen ward. Zu blöd, dass Tjal sich den Namen nicht gemerkt hatte... falls er ihn überhaupt genannt hatte. Daran erinnern konnte er sich jedenfalls nicht. Ärgerlicherweise konnte er hier nichtmal einen Boten aussenden, zu wem hätte er ihn schon schicken sollen? Dieser Fehler passierte ihm zwar selten, aber er passierte, und jedes Mal aufs neue ärgerte und schimpfte sich Tjal im Nachhinein. Hier blieb ihm außer Warten auch nicht mehr übrig.

Nun, das war es - haaaaaatschi! - ... ... war es auch schon. Er beschloss, die körperlich anstrengenden Arbeiten heute sein zu lassen, dafür jedoch wollte er eine ausführliche Bestandsaufnahme der Lager machen. Das war sowieso mal wieder überfällig...

Und wie das mit dem Wirkfest werden sollte... er wollte im Moment gar nicht dran denken, was sein Kopf schon beim Gedanken daran durch ein starkes Pochen bestätigte. Viele Leute, viel Organisation, viel Lärm... der Feinschmied hielt sich den Kopf und verschwand rasch im Keller des Gebäudes, was im Moment der ruhigste Ort war der ihm einfiel und er vorerst ungestört arbeiten konnte.