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Auf der Suche nach Goblins

Samira Brindal und Lomana
31. März 2013 21:37
„Zur wuselnden Wanze“ stand auf dem Schild vor der wenig einladend wirkenden Herberge. Samira verzog ihr Gesicht und wechselte einen Blick mit Lomana. Die hob leicht die Augenbrauen und zuckte dann mit den Schultern. Samira nickte nur und öffnete etwas unwillig die Tür. Ja, was hatten sie schon für eine Wahl? Den ganzen Tag waren sie unterwegs gewesen. Zuerst hatten sie den weiten Weg von Cove bis in die Rastlande hinter sich gebracht, dann waren sie durch die engen Gassen und düsteren Straßen von Abenteurers Rast gelaufen, bis ihnen die Füße wehtaten. Nun war es schon dunkel und die beiden waren müde. Bisher waren ihre Mühen vollkommen erfolglos geblieben und innerlich verfluchte sich Samira selbst dafür, so ein abstruses Thema für ihre erste Abhandlung gewählt zu haben. Wie, bei den lichten Göttern, sollte sie nur Kontakt zu den Goblins aufnehmen? Und selbst wenn es ihr gelänge, wie sollte es dann weitergehen?

Sie blickte wieder zu Lomana und ein Gefühl von Zuversicht durchströmte sie. Mit der Waldläuferin an ihrer Seite würde es ihr bestimmt gelingen, diese Aufgabe zu meistern. Und Lomana hatte gesagt, sie habe einmal hier in der Rast einen Goblin gesehen. Also war hier der richtige Ort, um mit ihren Nachforschungen zu beginnen. Und darum würden sie nun ein Zimmer in dieser heruntergekommenen Kaschemme mieten und sie würden hierbleiben, bis sie mehr wusste.
Samira trat an die Theke und sprach die Wirtin an.

Während Samira mit der Wirtin der wuselnden Wanze verhandelte, blickte sich Lomana im Raum um und betrachtete alles genaustens. Es gefiel ihr gar nicht, in dieser Stadt mit den vielen, unheimlichen Wachen in einem geschlossenen Raum zu übernachten. Ob die Stadttore nachts wohl abgeschlossen wurden? Die Vorstellung behagte ihr gar nicht, eingesperrt zu sein an diesem Ort mit diesen vielen, unfreundlichen Menschen. Vielleicht lauerte „sie“ ja hinter einer Ecke, nur darauf wartend, auch ihr einen Dolch ins Herz zu rammen oder Samira zu entführen. Und dann war da noch die Frau, die ihre Bärin getötet hatte. Sie erschauerte bei all diesen Gedanken. Doch sie waren ja hier um Goblins zu finden. Das hatte irgendetwas mit Samiras komischem Magieunterricht zu tun. So ganz hatte sie es nicht verstanden. Aber sie wollte ihrer Freundin helfen und konnte sie jetzt nicht im Stich lassen. Und wenn sie so erpicht darauf war, ein Zimmer in der Herberge zu nehmen, sollte sie es eben tun.

Endlich war Samira mit der Wirtin zu einer Einigung gekommen. Sie und Lomana durften sich für wenige Goldstücke ein Lager auf dem Dachboden zurechtmachen. Sie kletterten eine steile Holzleiter hinauf und blickten dann von einem winzigen, engen Speicher, welcher mit Spinnweben und wertlosem Gerümpel gefüllt war, auf die nächtlichen Straßen der Rast. Gemeinsam schufen sie sich etwas Platz zum Liegen und breiteten die rauen Wolldecken, die ihnen die Wirtin freundlicherweise mitgegeben hatte, auf den groben Holzdielen aus. Bequem war das nicht, doch beide hatten sie schon schlechter gelegen.

Am nächsten Tag blieb Samira zunächst auf dem Speicher, beobachtete die Straße und machte sich Notizen, während Lomana die Wälder um die Rast herum erkundete. Die nutzte die Gelegenheit und suchte nach den Pferden, die in dieser Gegend heimisch waren. Erst am Abend trafen sich die beiden wieder. Es zeichnete sich deutlich ab, dass es ein längerer Aufenthalt im Bund der Freien Lande werden würde und die Aufgabe, die Samira sich gestellt hatte, nicht so einfach zu erledigen war.
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Samira Brindal und Lomana20531. März 2013 21:37



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