Die Nächte sind lang und einsam.
Ruhig, kein Atemgeräusch neben sich, welches sie so ruhig werden ließ, wenn der Tag zu neige ging.
Keine Hand, die die ihre hielt, wenn sie Trost braucht.
Keine Hand auf ihren Schultern, zur Beruhigung wenn wieder einmal ihr wildes Herz durch kam.
Keiner da, der sie in den Arm nimmt, wenn sie weint.
Die Kälte zieht aus dem Land, aber nicht aus ihrem Herzen.
Es war Angst, die sie zu den Worten brachte.
Angst ihn zu verlieren, dass sie nicht nur um Soley trauen musste, sondern auch um ihn.
Sie sah nur, dass er sich in Gefahr begab, schließlich hatte sie selbst doch schon Begegnungen mit dem dunklen Gesindel gehabt. Sie gingen nicht gerade nett mit Streitern des Lichtes um.
Und ein wahrer Streiter des Lichtes war er, ein Streiter des Lichten Feldherrn.
Er wollte doch immer wieder die Bewahrer vereinen. Nun war es soweit und er ging. Er nannte es neue Aufgaben.
Aber was war mit ihr?
Sie saß hier mit der Angst im Herzen um ihn und der Ungewissheit wie es ihm geht. Sein Haus hatten Handwerker dem Boden gleich gemacht, seine Sachen über Nacht verschwunden.

Ja, sicher hatte sie hier eine Aufgabe, die sie sich stellen musste.
Sie hatte Verantwortung der Gemeinschaft gegenüber, die hatten sie zur Vizelady gewählt.
Die Aufgaben, die hier auf sie warteten würde sie mit ihrem Kopf und Wissen versuchen zu meistern.
Aber was war mit ihrem Herzen?
Ihr Herz war immer bei ihm, auch wenn sie durch die Grenze getrennt waren.

Schon lange hatte sie die Grenze nicht mehr so oft übertreten wie in den letzten Tagen.
Es war ihr Herz, welches sie dort hinführte.
Ihn zu sehen.
Mit ihm zu reden.
Zu sehen wie es ihm geht.
Dafür würde sie alle Gefahren auf sich nehmen, selbst die, die von dem dunkelsten Gesindel ausgeht welches im Bund rumlungert.

Selbst ein Gespräch mit Herrn Katees nahm ihr nicht die Angst um ihn. Er versuchte sie zu beruhigen und zu verstehen, aber die Ungewissheit wie es ihm ging und wie sein Herz sprach konnte er ihr nicht nehmen.