Hinzu vermischte sich eine Suppe von Stimmengewirr, Lachen und Pferdewiehern und dazwischen vernahm man die herrische Stimme der Gräfin. Sie saß in einem weichen Stuhl, dick ausgeschlagen mit den wundervollsten Fellen, und deutete mal auf diese Stelle, mal auf jene Stelle.
„Die Wände, Grund Gütiger! Ja haltet sie doch gerade sonst fällt alles um und die schönen Skulpturen leiden darunter!“
„Wo sollen die Topfbäume hin Hochwohlgeboren?“, fragte einer der Diener und hatte Mühe, das schwere Gefäß zu halten.
„Stellt es da hin. Nein, halt, da hin..oder… wartet kurz, ich muss überlegen!“, sprach die Gräfin und erhob sich. Langsam reckte sie das Kinn in die Höhe und ließ den Blick über den „Bauplatz“ schweifen.
Der Diener nickte tapfer und schaute durch das piecksende Geäst vor seinem Gesicht zur Gräfin.
Mittlerweile zitterten seine Knie ob des Gewichtes und die winterliche Kälte tat ihr Übriges.
„Nun, stellt die Topfbäume schön gerade immer zwischen die Hütten und achtet, dass die Töpfe schön ausgerichtet sind“, sprach die Gräfin nach einer gefühlten Ewigkeit zum Diener. Erleichtert nickte er und tat wie ihm geheißen wurde.
Einige Diener schleppten schwere Wassereimer zu einer vormakierten Stelle und schütteten das Wasser aus. Verteilten das Wasser alsdann mit Schaufeln und beteten zu sämtlichen lichten Göttern, das Wasser möge schnell gefrieren.
Eine Wagenkolonne näherte sich dem Trubel und blieb dann stehen. Große Planen wurden bei Seite geschoben und gaben Eisskulpturen in allen erdenglichen Größen und Varianten zu Tage. Einige Diener blieben stehen und bewunderten die Kunstwerke. Andere jedoch legten einen nachdenklichen Blick auf und man diskutierte, was einige Stücke zu bedeuten hatten. Ein Klatschen durchbrach das allgemeine Bewundern und Diskutieren denn die Gräfin rauschte heran.
„Vom herum stehen kann nichts erlangt werden! Trollt euch!“. Die Stimme der Gräfin wirkte wie ein Peitschenhieb und schon eilten die Diener umher, machten sich erneut an die Arbeit.
Ein anderer Diener kam völlig angehetzt zur Gräfin und meinte knapp:“Der Schnee schmilzt unter den Bauarbeiten euer Hochwohlgeboren. Was sollen wir machen?“ Die Gräfin rollte mit ihren Augen, wedelte mit ihren fein bestickten und durch parfümierten Tüchlein und erwiderte schnippisch:
“ Gebt mir Zeit auf das ich auf die Berge wie eine junge Gämse springe und den Schnee von oben runter schaufel.“. Der Diener blickte die Gräfin wunderlich an, nickte und wartete.
„JA SEID IHR VÖLLIG VON SINNEN? ES IST NICHT MEIN PROBLEM DAS ZU LÖSEN! WOZU HABE ICH EUCH!?“, die Stimme der Gräfin überschlug sich und die Zornesröte glich einem sanften Sonnenuntergang. Es verging kein Wimpernschlag und der Diener entschwand im Gewusel der Bauarbeiten.
Langsam nahm die „Vision“ der Gräfin Gestalt an und zufrieden atmete sie durch.