Eine erbärmliche Ansammlung von schiefen Hütten im zwielichtigen Regen.. als hätten ein paar Bettler aus der Rast ihren Abfall zusammen geworfen um zu sehen, ob sich daraus eine Heimat erbauen ließe. Ein Versuch, der so offensichtlich hoffnungslos wäre, wie das Dorf, das vor ihm lag.

Auch wenn er lange fort gewesen und viele Erinnerungen längst verblasst waren, so altbekannt und zeitlos beständig waren Anteras die wilden Lande des Bundes bei seiner Rückkehr erschienen. Vertraut.. bis auf dieses Tal.

Der Schlamm schien seine Stiefeln festhalten zu wollen, als er sich mühsam den Weg durch die Häuser bahnte, vorbei an kahlen Bäumen, verrottendem Müll und einem Hund, dessen Augen er im Licht der trüben Straßenlaterne nur für einen Moment aufleuchten sah, ehe sich das Tier in einem entfernten Hauswinkel dürftigen Schutz vor dem noch dichter fallenden Regen suchte.

So sehr er dieses Tal der Verzweiflung - ein passenderer Name - verabscheute, war doch klar, dass dieser Ort für jemanden wie ihn zu den sicheren gehörte, zumindest solange er nicht mehr über das aktuelle Geschehen im Bund wusste. Ohne eine Alternative verließ Anteras sich daher auf eine der wenigen wohl nie gebrochenen Regeln dieser Welt: Jedes Dorf hat eine Taverne, auch wenn diese im verdammtesten aller Dörfer nur über eine im Nachtregen kaum sichtbare Steintreppe erreichbar sein sollte.

Das Gluckern und Trommeln ließ allmählich nach, als Anteras Stunden später seinen Tisch im Schankraum aufgab um sich in eine Kammer zurück zu ziehen. Bis der Schlaf ihn auf seiner feuchten Strohmatte erreichte, hingen seine Gedanken dabei noch bei den Geschichten, die er an diesem Abend gehört hatte. Die Ereignisse schienen schon vor einiger Zeit geschehen, doch beschäftigten sich die Leute noch immer damit. Geschichten von einem Steindrachen im Gebirge, einem bösartigen Wesen, das die Dorfbewohner aus den Bergen mit Felsen bewarf. Dem Zorn der Götter gar.. Anteras wusste zumindest von einer Gottheit, dessen Zorn er nur gerne sofort entfesselt hätte.. doch der Augenblick dafür war nicht gekommen. Zurückhaltung und Beobachtung war nun notwendig und das Ergreifen der richtigen Gelegenheit. Gelegenheit um mehr über diese Bedrohung zu erfahren. Und sie wenn möglich für seine Zwecke zu nutzen.





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