Xyrea saß in ihrem Zimmer im Leuchtturm, eine Träne rann über ihre Wange. Wie konnte das nur sein? Das sind die Grundlagen! Wie konnte es sein, dass sie sie nach über zwei vollständigen Zyklen der Unterrichtsthemen noch immer nicht verinnerlicht hatte!?

Die Zornesröte stand ihr im Gesicht, welches durch die Wut zu einer fast dämonischen Grimasse verzerrt war. Eine weitere Träne der Wut tropfte auf den Holzboden.

Fundamentale Fehler!

Wütend griff sie mit beiden Händen unter die Tischkante und schleuderte das schuldfreie Möbelstück in die Luft. Laut krachte der Tisch gegen die dicke Steinwand, fiel klappernd zu Boden und verklemmte sich in dem Loch, das ins untere Stockwerk führte.

Überrascht stellte sie fest, dass er dabei entgegen ihrer Erwartung nicht kaputt gegangen war. "Sicher, so ein dummer Handwerker kriegt so einen dummen Tisch zusammengebaut, aber ich krieg's nicht mal hin, diese dummen Sabbeln - Syrabbeln - babbeln - WAS AUCH IMMER richtig zu deuten! Ich IDIOT! In meinen Notizen steht doch alles! Ich hab's doch danach durchgearbeitet! Wieso steht es dann da jetzt falsch in meiner Arbeit!? Wie konnte das passieren!?" Wütend trat sie gegen eine Kiste.

Obwohl sie zunächst dachte, eine so saubere und analytisch gute Arbeit verfasst zu haben, dass die Götter des Wissens sicher stolz auf sie gewesen wären, musste sie sich eingestehen, dass dem offensichtlich nicht so war, und das musste sie nun erstmal verarbeiten.

Viel zu peinlich, dass Magus Stein das schon gesehen hat... und ein Glück, dass das niemand aus Moonglow gesehen hat...!

Sie stöhnte laut, als läge die ganze Welt auf ihren Schultern, und ließ sich wieder auf die Holzbank sinken. Die Beine ausgestreckt, die Arme trotzig verschränkt, lehnte sie an den kalten Ofen und starrte an die Decke.


Sie würde ihrer Wut im Verlauf des Tages noch weitere Möglichkeiten bieten, sich ausgiebig zu entfalten, ehe sie abends auf dem Boden mitten im Weg zwischen den Leitern einschlafen würde.


Am nächsten Tag würde sie den Tisch aus dem Loch zerren und das Zimmer aufräumen, sie würde vielleicht sogar etwas putzen und weitere Dinge tun, um sich erstmal nicht mit ihrer Arbeit befassen zu müssen, welche in ihr doch nur wieder die blanke Wut auslöste.

Gegen Abend würde sie sich waschen und herrichten und mit diesem verflixten Zauber versuchen, nach Vesper zu kommen.

Für den Stammtisch würde sie wie üblich ihre Maske aufsetzen, nichts anderes war sie gewohnt.



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