Kurz nach Mitternacht, schlich Samira aus dem Haus und blickte nochmal kurz auf Lioa die tief und feste schlief.
Mit nicht mehr als ihrem Stab und ihrer Kleidung am Leib ging sie tief in den Wald, im Schein des Mondes der ihr den Weg erleuchtete. Eine lange Zeit ging sie nur durch den Wald und beobachtete die Natur und die Tiere des Waldes, vor allem den Eulen, schwarzen Wölfen und Raben schenkte sie Aufmerksamkeit.
Waren diese Tiere doch ein Teil ihres Bezugs zu Hekate und die Heiligen Tiere ihrer Mutter.
Doch nicht nur diese Tiere waren ein Bezug für sie, so fand sie tief im Wald eine einzelne Rose vor der sie sich hinsetzte und sie begutachtete. Im vollen Schein des Mondes erinnerte sie sich, wie sich Hekate ihr das erste Mal zeigte.

Sie sollte in der nächsten Stadt für ihre Mutter Einkaufen gehen, bis sie auf halben Weg eine leise und kaum hörbare Stimme hörte, die sie in den Wald lockte. Jung und verträumt folgte sie der Stimme bis sie zu einer vereinzelten Rose kam. Kaputt und verwelkt war diese Rose damals, ein jeder Mann hätte sie übersehen oder wäre noch auf ihr herum getrampelt. Doch sie bemerkte die Rose und setzte sich schon damals vor die Rose hin. Die Stimme sprach erneut und genauso leise aber freundlich wie am Anfang zeigte sie Samira wie sie der Rose neues Leben spenden konnte. Damals hatte sie Angst und wollte nicht so sein, sie wollte ein normales Mädchen sein und nicht solch derartigen Kräfte haben.
Nach diesem Vorfall verschloss sie sich vor all dem eine lange Zeit und es dauerte auch genauso lange bis Hekate sich ihr wieder zeigte.
Heute allerdings ist ihr bewusst, dass dies der erste Kontakt mit Hekate war und hätte sie von Anfang an auf sie gehört und wer ihr direkt gefolgt hatten ihr einige Schmerzen erspart bleiben können. Auch wenn die Rose nicht wirklich ein Symbol Hekates ist, bedeuten ihr Rosen sehr viel. Sie sind eine wichtige Erinnerung für sie und ein starker Bezugspunkt zu ihrer Wahren Mutter Hekate.

Samira beugte sich ein wenig zu der Rose runter und berührte die Dornen mit einem Finger, dass sie an der Stelle ganz leicht Blutete und flüsterte in tiefer Nacht...

,,An einer Rose habe ich gerochen,
An einem Dorn habe ich mich gestochen,
Mit Blut habe ich geschrieben - für immer werde ich dich Lieben."