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Ein kleines Wunder

Tiara
23. Januar 2022 17:03
Tiara war bekannt für ihre Ungeschicktheit. Immer wieder passierten ihr kleinere Missgeschicke und brachten sie in peinliche Situationen. Sie lebte mit ihren Eltern und den zwei kleineren Brüdern in Trinsic. Zwar waren sie nicht reich, aber auch nicht arm und hatten ein kleines Häuschen mit einem Hühnerstall. Tollpatsch Tiara, nannten sie ein paar gemeine Kinder mit denen sie gemeinsam zum Unterricht ging. Sie vergaß oft Dinge, brachte im Unterricht etwas durcheinander oder stolperte über ihre eigenen Füße. Einmal war sie mit einem Schlamm besudeltem Kleid zum Unterricht gekommen, weil sie hingefallen war und wurde wieder nach Hause geschickt. Ein andermal hatte sie den falschen Text abgeschrieben und wurde geschimpft weil sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht habe. Eigentlich mochten die anderen Kinder sie, da sie immer freundlich und hilfsbereit war, doch sie machten sich trotzdem immer wieder lustig über sie, wenn ihr ein Missgeschick geschah.

Doch sie wollte sich beweisen. Sie hatte eine Lehre bei einem Heiler begonnen und nahm ihre Arbeit dort sehr ernst. Der Mann wusste das sie ein wenig tollpatschig war und ließ sie zunächst nicht mit zerbrechlichen oder sensiblen Geräten arbeiten. Doch mit der Zeit konnte sie sich sein Vertrauen verdienen. Zwar stolperte sie oft, oder verwechselte mal etwas, doch es waren kleine Fehler, die niemandem schadeten. So durfte sie ihm auch bald bei Behandlungen assistieren und auch die Tasche mit den Tränken für ihn tragen, wenn sie in der Stadt unterwegs waren. Stolz darauf das sie sich endlich beweisen konnte, gab sie sich besonders viel Mühe beim Lernen und las alles was der Mann ihr zum Lernen gab gierig. Er lobte sie sogar für ihren Fleiß und ihr Selbstvertrauen wuchs wieder.

Tiara war immer fröhlich. Sie hatte ja auch keinen Grund es nicht zu sein. Sie hatte ihre kleine Familie und alle waren Gesund. Die Familie hatte ein Haus und Tiere, Arbeit und sie kamen finanziell gut zurecht. Tiara selbst hatte ihre Lehre und das Leben war gut. Die Tiere die ihre Familie hielt, waren ihr Lieb und teuer. Die Hühner hatte sie alle selbst mit großgezogen und sie hatte ihren Vater davon überzeugen können sie nicht zu schlachten. Im Gegensatz zu ihr, aß ihre Familie Fleisch und hatte die Tiere eigentlich auch ab einem bestimmten alter auf den Tisch bringen wollen. Aber nun durften sie weiter leben und darüber war sie überglücklich. Gerade wollte sie die Tierchen füttern, als sie sah das eines der Tiere sich nicht rührte, wobei alle anderen zu ihr gelaufen kamen, kaum das sie sich näherte. Schnell verteilte sie das Futter und ging dann besorgt zu dem reglosen Tierchen. Das Huhn gurrte leise als sie es sachte aufhob. Es hatte sich irgendwie am Bauch verletzt und blutete. Schnell rannte sie mit dem Tier zu ihrem Lehrmeister, der nicht weit weg lebte. Der Mann sah Tiara etwas mitleidig an aber sagte ihr, dass er nichts von Hühnern verstand und das es seiner Meinung nach schon zu schwach sei um es zu retten. Traurig hielt sie das Huhn vorsichtig aber fest an sich gedrückt. Auch ihre Eltern wirkten ein wenig ratlos und ihr Vater bot an dem Tier ein schnelles, schmerzloses Ende zu bereiten. Aber das brachte Tiara nur zum weinen und sie rannte hinaus.

In Trinsic waren die lichten Götter überall vertreten und der Glaube stark wie nirgends sonst. Auch Tiara war natürlich im lichten Glauben erzogen worden. Sie hatte sich immer besonders zu Caihume hingezogen gefühlt und sich auch deshalb für ihre Ausbildung entschieden Nun führten sie ihre Füße in eine kleine Kirche in der Nähe. Schniefend betrat sie die kleine aber hübsche Kapelle. Niemand sonst war da und sie kniete sich traurig vor den Altar, streichelte beruhigend das Huhn und betete zur Mutter des Lebens. Eine Weile hockte sie schon dort, als sie das Gefühl hatte jemand würde tröstend seine Hände auf ihre Schultern legen. Doch als sie verweint auf sah, war dort niemand. Traurig sah sie auf das Huhn das sich kaum noch rührte und bittete Caihume das Tier zu retten. Erstaunt beobachtete sie wie das Tier sich plötzlich schüttelte und wieder lebhaft den Kopf hin und her drehte. Vorsichtig sah sie sich den Bauch des Tieres an, die Wunde war nicht mehr zu sehen. Glücklich drückte sie das Tier an sich und bedankte sich immer wieder bei Caihume für ihre Hilfe.

Durch dieses Ereignis geprägt, beschließt sie sich mehr dem Glauben zu widmen.
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Ein kleines Wunder

Tiara10023. Januar 2022 17:03



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