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Tirad en Enbeth – Deutung des dunklen Omens

Silithil Nauralass
19. Juni 2023 14:37
Im Herzen der Wälder nördlich der Barad i Rhovan ragte ein gewaltiger, urzeitlicher Baum, dessen Erscheinung sich im Gegensatz zur ihm umgebenden Vegetation verdunkelt hatte. Umfangen von seinen eindrucksvollen Wurzeln befand sich ein im schattenhaften Licht glimmender Stein, der als ein so genanntes Hûn en Eryn bekannt war.

An jenem Ort hatte sich die Idhren in einem Schneidersitz niedergelassen, verharrte mit ihren Händen auf den Erdboden und wisperte einen immer wiederkehrenden Vers, der mythischen Beschwörungsformel glich. Zu diesem Mond war es nicht das erste Mal, dass sie jenes Hûn en Eryn aufgesucht hatte. Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Golodh von einer jungen Adan, deren Name Valentina war, auf diese beunruhigende Entwicklung aufmerksam gemacht. Die Runen, die von der Idhren noch zwei Sonnenläufe zuvor befragt wurden, verdichteten ihre Vermutung. Das Schicksal der jungen Adan war auf ungewöhnliche Weise mit jenem Baum verwoben. Bis jetzt war die Golodh jedoch noch nicht in der Lage gewesen die Omen, die sich ihr in der Befragung der Runen offenbarten, zielsicherer zu deuten. Sie erhoffte sich nun weiter Schlüsse über den Ursprung der sich ausbreitenden Korruption zu erlangen, die das natürliche Gleichgewicht jenes Ortes bedrohte.

Die Golodh vergrub nun ihre Hände in der Erde und schlug die Augen auf, um bis zum Blätterdach des machtvollen Baumes emporzublicken. Der mythisch klingende Vers wanderte noch immer im silberklaren Klang leise über ihre Lippen hinweg, als ihre tiefblauen Augen Ausschau nach verdächtigen Anzeichen oder Veränderungen hielten. Mittlerweile hatte sich einer ihrer Begleiter aus dem Erdboden heraus zu ihr gesellt und umtanzte den Baum. Das Tun der Idhren hatte den Amar-faer aus Neugierde oder vielleicht auch aus einem Beschützerinstinkt herbeigelockt. Als sich die Golodh schließlich etwas sicherer war, das vorerst keine feindselige Reaktion seitens korrumpierten alten Baumes erfolgen würde, zog sie ihre beiden zierlichen Hände zurück, führte diese auf das pulsierende Hûn en Eryn und verstummte schließlich.

Nun, nachdem die Idhren ihre Sinne eingestimmt hatte, wollte sie es vagen eine direkte Verbindung mit dem Baum herzustellen. Ihr Begleiter bemerkte dies auch anscheinend, wodurch er seine Umrundungen abschloss und sich schützend an die Seite der Golodh stellte. Langsam tauchte ihr Geist schließlich ab, als sie weiter versuchte einen Kontakt mit dem Eryn-Faer herzustellen, der wahrscheinlich im Inneren des Hun en Eryn hauste. Der Ausgang und der Erfolg jenes Wagnisses blieben vorerst ungewiss…

Sindarin – Deutsch

Barad i Rhovan – „Festung der Wildnis“ [Abenteurers Rast]
Hûn en Eryn – „Herz des Waldes“
Golodh/Gelydh – Hochelb(e)/Hochelben
Idhren/Idhrin – Weise (allg.) [Bezogen auf eine Person bezeichnet dies einen Weisen niederen Ranges]
Adan/Edain – Hochelb(e)/Hochelben
Amar-faer – Elementargeist/Elementargeister
Eryn-faer – Naturgeist/Naturgeister



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.07.23 16:21.
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Tirad en Enbeth – Deutung des dunklen Omens

Silithil Nauralass11319. Juni 2023 14:37



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