...in der Bibliothek kehrte Samira, erschöpft und müde in ihr kleines Zimmer zurück. Sie war so ausgelaugt, dass sie sich nicht einmal die Mühe machte, eine Kerze anzuzünden, sondern sich im Dunklen die Kleider vom Leib streifte und zu ihrem Bett hintastete. Zufrieden sank sie auf die Matratze nieder und fuhr dann erschrocken wieder auf, als sie sich den Hinterkopf an etwas hartem, kantigen stiess, wo sie ihr weiches Kissen erwartet hatte. "Au!" rief sie und rieb sich den Schädel. Dann fuhren ihre Finger neugierig zu der Stelle und ertasteten ein kleines Buch.

'Caihum!' dachte sie unwillkürlich und alle Müdigkeit war wie fortgeblasen. Der kribbeligen Erwartung folgend, die sich sogleich in ihr ausbreitete, tastete sie nach ihrem achtlos neben das Bett geworfenen Kleiderhaufen und kramte die grüne Tasche hervor, in der sie ihre Reagenzien aufbewahrte. "In Lor" hauchte sie mit Nachdruck, Spinnenseide und Schwefelasche dabei in ihrer Hand vermengend. Nun konnte sie, trotz der tiefen Dunkelheit, alles wieder gut erkennen. Mit klopfendem Herzen betrachtete sie die Bilder und nickte. Dann drückte sie das Büchlein glücklich an sich, rollte sich auf ihrem Bett zusammen und lächelte vor sich hin.