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Ein guter Tag

Wanderer
01. Mai 2012 13:56
Der Schlaf in der vergangenen Nacht war kurz und das Bett mochte ihm nicht länger als 4 oder 5 Stunden der Ort der Träume gewesen sein. Und doch war Caihum schon wieder munter. Ihm war schon im Verlauf des letzten Tages etwas eingefallen, das er unbedingt ausprobieren wollte. Kurz sah er von seinem Bett aus zu dem gegenüber, das Samira schon verlassen hatte und sah dabei betrübt aus. Dann aber fasste er sich und kleidete sich an. Nach einem einfachen Frühstück, das aus mit dicker Butter belegten Broten sowie frischer Milch bestand, nahm er seine Fibel hervor und blätterte darin. Naja, weit waren sie noch nicht gekommen. Aber das hatte seine Gründe und Caihum schmunzelte bei dem Gedanken daran. Dazu kam, dass Samira in diesen Tagen einfach nicht die Zeit dafür hatte. Ihr Studium der Magie verlangte nicht nur stundenlanges Lesen und Üben, sondern auch mühevolles Reisen. Das musste er einfach verstehen. Doch andererseit wollte er unbedingt Weiterkommen bei seinen Bemühungen endlich Lesen und Schreiben zu lernen.
Im Geiste rekapitulierte er welche Buchstaben ihm nun schon bekannt waren. A, B, C, D, und das E. Wieviele gab es gleich wieder? 26 glaubte er sich zu erinnern habe Samira gesagt. Und er hatte gerade mal 5 davon gelernt. Hmm, da musste es doch einen Weg geben, wie er alleine voran kam. Das B und C waren die Anfangsbuchstaben seines Namens. Auch das A, D und E kam in seinem Namen vor. Seinen und den Namen Samiras konnte er schon richtig schreiben, auch wenn ihm eben nicht die Bedeutung aller Buchstaben bewußt war.
Er schlug eine leere Seite der Fibel auf. Mit Feder und Tinte schrieb er dann den Namen Caihum. Dass jeder Buchstabe einen kleinen Bruder hatte, wußte er von Samira und auch wie diese aussahen. Er betrachtete den Namen und begann dann alle Buchstaben die er nicht kannte zu unterstreichen. Ob es wohl möglich war herauszufinden, wie diese Buchstaben hießen und ausgesprochen wurden? Ganz langsam sprach er dann den Namen, jeden einzelnen Buchstaben betonend. Wie eine Katze blitzschnell um eine Ecke biegen kann, fuhr der Gedanke, dass dieses C auch noch verschieden ausgesprochen werden kann, durch seinen den Kopf. Warum einfach, wenn es auch schwer geht. "C a i ..." Beim zuletzt gesprochenen Buchstaben blieb sein Finger unter diesem senkrechten Strich mit dem Punkt darauf stehen. "i" sprach er laut. "Dieser Buchstabe muss wohl i heißen". Dann schrieb, ja malte er fast, den Buchstaben auf die Seite. Weil dieses i aber nicht am Anfang des Wortes stand musste es wohl der kleine Bruder sein. Denn, so erklärte ihm Samira, stehen die großen Brüder meist am Anfang eines Wortes. In jedem Fall aber musste der Buchstabe i heißen. Welche Worte fielen ihm ein in denen so ein i vorkam? Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Richtig "Samira". Da kam das i auch wieder vor. Wie es ihm Samira zeigte, schrieb er neben den Buchstaben das Wort Samira. Dann blätterte er zurück und fand das i wie es von Samira im Buch niedergeschrieben war. Und tatsächlich. Daneben fand sich das Wort Samira. Caihum lehnte sich zurück und sah glücklich dabei aus. Er hatte wieder einen Buchstaben gelernt. Auch wie der große Bruder des i aussah wußte er nun, da Samira immer beide Brüder im Buch niedergeschrieben hatte.
Dann begann Caihum erneut seinen Namen langsam laut zu sagen und mit dem Finger jeden gesprochenen Buchstaben anzuzeigen. Nun blieb sein Finger unter dem Buchstaben h stehen. Diesen Vorgang wiederholte er noch zweimal, ehe er sich sicher war. "Hmm, der Buchstabe muss h heißen". Wieder schrieb er ihn sogleich nieder. Beim Zurückblättern fand er dann auch das h im Alphabet, wie Samira die Summe aller Buchstaben nannte. Zufrieden stellte er fest einen weiteren Buchstaben verstanden zu haben und lesen zu können.
Konzentriert setzte er seine Bemühungen in der nun bewährten Form fort. Und als er seinen Namen auf alle ihm noch fremden Buchstaben durchforstet hatte, waren es sieben Buchstaben, die er neu gelernt hatte. Allerdings rauchte ihm nun schon der Kopf und seine Konzentration ließ immer mehr nach. So viel es ihm zuletzt leicht, die Fibel zu schließen und hinaus in den Wald zu gehen. Ein weiteres Ziel hatte er an diesem Tag. Er wollte eine Stelle im Wald wiederfinden. Einen ganz bestimmten Ort, der ihn schon einmal verzaubert hatte.

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Ein Dutzend verlogener Komplimente ist leichter zu ertragen als ein einziger aufrichtiger Tadel..



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.05.12 17:18.
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Wanderer19001. Mai 2012 13:56



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