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Gedanken

Wanderer
04. Mai 2012 11:59
Schon seit Stunden war Caihum auf der Suche nach geeigneten Bäumen, die ihm das Holz für künftige Pfeile aber vor allem auch Bögen liefern sollten. Gerade für die Langbögen war dies schwer. Mussten hier doch lange Holzstücke in bester Qualität gefunden werden.

So war Caihum vom Suchen schon ermüdet und ob der geringen Funde nicht gerade beflügelt, als er sich unter einem Baum niederließ um dort sein karges Mittagsmahl zu sich zu nehmen. Sein Rucksack enthielt ein frisches Brot, das er wie nun schon gewohnt, täglich bei Barnaby holte und einige Reben frischer Trauben.

Während er dann den ebenfalls mitgenommenen Käse in Stücke schnitt fielen ihm die Worte von Ivy wieder ein, die sie gestern zu ihm sagte, als sie über den Nutzen von Tagträumen sprachen, die er so liebte und auch verteidigte. Dass damit Zeit verloren geht, in der er sich auch in der Verteidigung schulen lassen könnte, meinte sie. Als er ihr entgegenhielt, dafür kaum Zeit aufbringen zu können, ergänzte sie, wie er denn wohl dann seine Liebste verteidigen wolle, wenn es denn nötig wäre. Damit hatte sie wohl recht und brachte ihn gleichzeitig ins Grübeln.

Ausgehend von diesem Gespräch war es nur ein kleiner Gedankensprung zu Samira. Ja sie war seine Liebste. Sie war die, die sein Herz nicht erobert hatte, sondern als wäre es so von Caihume gefügt, dort ihren Platz einnahm, den er ihr bereitet hatte, ohne es zu ahnen. Und nun wohnte sie darin und füllte sein Herz mit behaglicher Wärme.

Der Käse war nun geschnitten. Caihum steckte das Messer wieder weg und begann vom Brot zu beißen und sich gleichzeitig ein kleines Stück Käse in den Mund zu schieben. Mmmh, am besten schmeckte ihm der Käse, wenn ihn die warme Sonne beschien, gerade wie es heute der Fall war. Genüsslich kaute er und schloss die Augen, worauf seine Gedanken wieder zurückkehrten zu Samira.

Oft dachte er an Sie. Meist in Erinnerung an die Momente der Gemeinsamkeit, in denen in unausgesprochener Weise die Einheit ihrer Zweisamkeit gefeiert wurde. Den Momenten in denen Caihume lächelnd auf beide sah und ihre schützende Hand über sie hielt.
Doch mit einem leichten Stich verbunden war dieses Gefühl das ihm das Sehnen nach diesen Zeiten verursachte. Denn Samira kam in den letzten Tagen nicht nach Haus nach Cove, sondern blieb in Vesper, wo sie lernte. Zuviel seiner Ansicht nach. Denn als sie vor ein paar Tagen ganz unerwartet zusammen mit Alan vor den Türen des Kontors stand, sah sie abgemagert aus. So als würde sie Mangel leiden. Alan hatte sich deshalb ihrer angenommen und wollte sich um sie kümmern, dort in Vesper. Dort, wohin er nicht gehen konnte, weil er hier zwischen Cove und dem Kontor lebte. Ein gewisses Ohnmachtsgefühl überkam ihn und seltsame Gefühle wogten durch seine Brust und in den Magen hinein.

Er seufzte und vergass fast weiter zu essen. Fast aber nur, denn auch wenn sein Magen plötzlich eine zweite Aufgabe zu übernehmen hatte, vergass dieser nicht seinen Hauptzweck und grummelte vernehmlich um Caihum damit zum Weiteressen zu animieren. Gleichmütig, fast automatisch, fanden ein weiteres Stück Brot und Käse ihren Weg in Caihums Mund.

Kurz blinzelte Caihum zur hoch am Himmel stehenden Sonne. Als diese aber begann ihn in der Nase zu kitzeln, schloss er flux die Augen. Und schneller als Wiarthas Blitze war er wieder bei Samira. Die Kraft seiner Liebe zu ihr vertrieb die seltsamen Gefühle aus Brust und Bauch und schuf damit Platz für diese wohltuende Wärme die Gedanken an sie sonst immer nach sich zogen.
Er würde sie aufsuchen in Vesper, wenn sie noch lange ausblieb. Ja, und sich vergewissern, wie es ihr geht. Und dann würde er mit Ihr ein Gasthaus aufsuchen, wo sie etwas essen könnte. Das würde ihr wieder auf die Beine helfen. Warum sollte er nicht dorthin gehen? Schließlich hatte er Samira dort auch kennengelernt. Zufall, Fügung? Caihume wusst es allein.

Und in der Zwischenzeit würde er ihr Häuschen sauber halten. Ein bisschen Ordnung hatte er ja schon gemacht, als er, kurz nachdem Samira mit Alan am Kontor war, das Haus müde betrat und dabei beinahe über die Lederrüstung gestolpert wäre die am Boden lag. Ob sie auch das neue Kästchen bemerken würde, das er für sie gemacht hatte? Er würde es bald wissen, bald.....

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Ein Dutzend verlogener Komplimente ist leichter zu ertragen als ein einziger aufrichtiger Tadel..



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.12 16:36.
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