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Aggressive Wahrheit (Ereignis)

Veilya von Malic,
suedlaendische Priesterin
02. Oktober 2011 13:13
Immerhin, Manieren hat er - waren die Gedanken der Suedlaenderin, als sie sich von Geldrion verabschiedete - und gewiss ist er auch nicht dumm, jedoch haftetet an ihm ein nur zu deutlicher Makel
Die Priesterin seuftzte, am Anfang hat sich das Gespraech wirklich gut entwickelt und sie hatte Jono's unterschwelligen Argwohn beschwichtigen koennen, damit dieser nicht sogleich den Ordensanhaenger vertrieb.
Schliesslich konnte sie das Gespraech auf eines ihrer Lieblingsthema steuern: Die goettergegebenen Ideale und deren steinige Weg der vollendeten Verkoerperung.
Und hier offenbarte sich der erste Stolperstein, als Eichhof ihre schlichtes Interesse an einer dialektischen Betrachtung dieses Themas als Angriff auf seine Glaubensstandfestigkeit wahrnahm.
Sie sind selbst so hitzig und streiteslustig, wie ihr Gott, dass sie wohl ebenfalls alles als Angriff auffassen, schoss es ihr durch den Kopf.
Natuerlich waere es interessant mit Geldrion zu spielen, war er doch auch ein ansehnlicher Bursche, jedoch schaetzte sie wohl fundierten Austausch ueber den Glaeuben mehr, als verfluechtigende Passionen im Bett.

"Stellt Euch vor, ihr waeret ein Heiler, im Hause mit der kraenkelnden Familienmutter und ihren beiden Toechtern. Die Familie kommt aus dem Dorf, dass Ihr betreut und nun steht ihr am Bett der Kranken und erkennt, dass es keine Heilung fuer sie gibt - sie ist dem Tod geweiht.

Wuerdet ihr den Toechtern, die hoffen, dass ihr deren Mutter gesund pflegt, offen ins Gesicht sagen, dass sie stirbt?"

Eine sehr alltaegliche Situation, eine menschliche Situation, so dachte Veilya. Denn die Liebe der Toechter zu ihrer Mutter wuerde sich zu einem schmerzhaften Dorn wandeln, so der Heiler ihnen den Tod der Mutter schonungslos, direkt ins Gesicht sagen wuerde.
Veilya war gespannt, ob dem Agharamniten so etwas wie Fingerspitzengefuehl vertraut war.

Der zweite Stolperstein, ebenso wie das Angebot zum Dialog verstand er die Frage an ihn als Offerte an seine Ideale und erwiderte, dass er natuerlich die Wahrheit sagen wuerde.

"Wuerdet Ihr sicher nicht erstmal beschwichtigen, um..."(weiter kam Veilya, nicht, als Geldrion bruesk ablehnte).
Beschwichtigen hiesse zu luegen war die Meinung Geldrions.
"Ihr habt Euch wohl noch nie in solch einer Situation wiederbefunden", waren die Worte der Priesterin.

Er mag vielleicht mit dem Schwert umgehen koennen und fest an seine Ideale glauben, doch wird er irgendwann an deren Umsetzung zerbrechen, oder sein Umfeld.
Seine stuerkoepfige Hitze vermag Glaube und Intelligenz vereinen, aber echte Weisheit nicht.

Veilya hatte den Weg zu ihrem Heim erreicht und blickte nachdenklich zur Rast zurueck.
"Echte, ruhende, Weisheit hab ich bei wenigen kennen lernen duerfen..."
Sie dachte an Vendrak, den Hohepriester des Mordul, der sich nicht von der Flamme des Hasses in seiner Weisheit trueben liess,im Gegensatz zum jungen Streiter des Agharams von seiner Flamme der Aufrichtigkeit und Wahrheit.

Jeder geht seinen Weg, jeder hat eigene Perspektiven.
ThemaAutorDatum/Zeit

Aufrichtigkeit (Erzählung)

Geldrion Eichhof [OdA]02. Oktober 2011 12:18

Aggressive Wahrheit (Ereignis)

Veilya von Malic,
suedlaendische Priesterin
02. Oktober 2011 13:13



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