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*Ein gesiegeltes Pergament wird dem Kozil überbracht*

Yun'ume Inasa
Ered'Falun
22. September 2000 01:57
Schweigend sass die Hochelfe an dem tisch, welcher ihr für ihre Studien in Sturmwache freigeräumt worden war, die Gedanken huschten durch den Raum, Fetzen bloss, welche von ihrer Seele kaum mitverfolgt wurden, nur ihr wacher Geist vermochte diesen zu folgen. Die Knappin des Triaten war wieder genesen, aber der Kampf um ihr Leben war ein harter und sehr kräftezehrender gewesen, indes hatte sie auch nicht alles heilen können, was auf unnatürlichem Wege den nun wieder kräftiger gewordenen Körper der jungen Kriegerin befallen hatte.

Am gestrigen Abend hatte sie beobachtet, wie Asarea über den Hof zum Stall getorkelt war, um einen Rausch auszuschlafen - sicher, vielleicht war dies der beste Weg, um mit dem vergangenen Schmerz und den angssträumen ihres Fiebers fertig zu werden, wohlan, die Genesung der Menschen, so viel hatte sie inzwischen bemerkt, ging meist sehr seltsame Wege.
Sie hatte sich Pergament und Tintenfass bringen lassen, um einige ihrer Gedanken zu Papier zu bringen, dieses wissen mit denen zu teilen, die es vielleicht würden brauchen können ... ihre Träume, verschlungene Wege inmitten aufstiebender Birkenblätter, einem eisigen Wind, der ihre Seele frösteln liess, verhiessen nichts gutes für die Zukunft, auch die erste Nachricht über eine niedergeschlagene Seuche im dorfe der Valianer ... all das beschäftigte den Geist der Heilerin seit Tagen und sie hatte lange gebraucht, bis sie sich sicher war, dass sie den Weg eines jeden die arkane Kunst Studierenden gehen würde, wenn es um die Vermittlung von Wissen gehen sollte.

Ihre Schrift mochte ihre energische und zielstrebige Art verraten, wo andere Damen vielleicht unnötige schnörkel hinzugefügt hätten, beschränkte sie sich auf klare, deutlich lesbare Buchstaben mit einer vielleicht ein wenig weicheren Art als sie sonst gelehrt wurden...

"Der Segen Eurer Götter möge mit Euch sein, werte Magistrae und Magister des Konzils zu Vesper.

Bezugnehmend auf ein immer wieder auftauchendes Phänomen krankhafter Natur möchte ich hiermit kundtun, was es mir gelungen ist anhand des corpus delicti, einer Art wuchernden Ansammlung kleinster Globuli auf menschlicher Haut, festzustellen.

Um meinen Worten eine vorgreifende Erklärung anzufügen, es handelt sich bei der Untersuchten Persona um die Knappin des Triaten Kalen Leah An'Drawir, Asarea Donnerbach, welche sich nach einem Kampfe gegen einen untoten Erstandenen, gemeinhin auch Zombie genannt, eine tiefe Schnittwunde an der rechten Körpermitte zugezogen hatte und durch ein dem Wundbrand ähnlichem Fieber dem Tode nahe war. Als sie zur Sturmwache gebracht wurde, befand sich die Patientin im fortgeschrittenen Stadiums eines Deliriums mit sehr deutlichen und ausserordentlich genau artikulierten Träumen, die sich im Nachhinein als eine ansammlung verschiedenster Ereignisse ihres Lebens herausstellten, welche sie in traumatischer Art und Weise in ihrem Fieber nochmals geistig durchlebte.

Die Patientin war körperlich bis auf rudimentäre Lebenszeichen hin geschwächt und erkannte niemanden, nicht einmal ihren Herrn selbst, die Fieberphantasien hatten ihren Geist vollkommen eingenommen und liessen ihn nicht frei, bis die heilende Wirkung meiner Zauber einsetzte.
Von der Schnittwunde ausgehend hatte sich ein eiterndes Geschwür, nässend und übel riechend (der Geruch war dem einer wochenlang nicht geputzten Abortstelle nicht unähnlich), über die linke Brust bis hin zum Gesicht hochgezogen und bedeckte ihre Haut auf diesem breiten Streifen fast vollständig.
Einfache und schwerere Heilzauber erwiesen sich erst in Kombination mit der Versenkung in tieferen Schlaf als wirksam, offenbar geht mit den eitrigen Globuli ein Mechanismus einher, welcher den Körper dazu bringt, eine Heilungsmassnahme zuerst zurückzuweisen.
Nachdem es mir gelungen war, die Globuli vollkommen von der Haut zu entfernen, blieben am Haaransatz der Patientin einige der Eiterkerne zurück und färbten innerhalb weniger augenblicke das Haar linksseitig vom Scheitel komplett weiss, die Patientin hat ansonsten schwarzes Haar. Keiner meiner Zauber hat geholfen, diese Art Verwandlung wieder rückgängig zu machen, auch als der letzte Eiterkern entfernt war, schwand die weisse Farbe nicht.

Als sehr wirksam gegen eine Ausbreitung weiterer Keime des Erregers der Globuli hat sich eine mischung aus Wein, Essig und konzentriertem alkohol erwiesen, welche mitsamt einer frischen und sauberen Binde um die gereinigte Haut gewunden wird. Bei Interesse werde ich die Konzentration des Reinigungsmittels gerne dem Konzil zur Verfügung stellen.

Viele der aufgetretenen Sympthome- hohes Fieber, starke Gliederschmerzen, nach längerer Schmerzzeit beginnende Taubheit in den Gliedern, sind dem Ausbruch des Wundbrands sehr ähnlich, dürfen aber nicht mit diesem verwechselt werden, da hier die Träume das gefährliche sind, die den Körper und den Geist des Patienten hindern, in einen regenerativen Prozess einzutreten, selbst wenn der Heiler seine ganzen Kräfte aufbietet.

Meines Erachtens nach sollte eine Aufklärung über diese neuartige Krankheit vor allem dem Kriegsvolk und allen, die einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt sind, gewährt werden, als Schutzmassnahme würde ich die genannte Reinigungslösung vorschlagen, als Heilmethode hat sich bei der Patientin Donnerbach eine Versenkung in traumlosen Schlaf mit anschliessender Heilung als wirksam erwiesen. Mir fehlen momentan - den Göttern dieser Welt sei Dank - die Möglichkeiten, mehr Erkrankte zu untersuchen, aber ich halte es für sehr wichtig, bei einer solchen Entwicklung frühzeitig zu informieren.

Vor allem vor den krankheitserregenden Berührungen mit Untoten und aus der Erde Gekrochenem sollte in Zukunft mehr Obacht gegeben werden, meine Studien mit Bäumen des nördlichen Waldes haben eine Erkrankung ähnlicher Weise ihrer Wurzeln gezeigt, die jedoch leichter geheilt werden kann. Vielleicht bietet sich hier eine möglichkeit, durch die Wiederstandsfähigkeit der Bäume einen Hinweis zu erlangen, wie man die Krankheit einfacher besiegen könnte oder vorbeugend behandeln kann, doch dazu bräuchte ich die Hilfe eines der Alchemica bewanderten Magiers, welcher bereit ist, auf diesem Sektor völliges Neuland zu betreten.

Eine Abschrift dieses Schreibens erhält der Triat Leah An'Drawir, es würde mich freuen, würde ich eine Antwort erhalten, die eindeutig ist.

Mit freundlichem Grusse,
Yun'ume Inasa Ered'Falun,
Heilerin, momentan auf der Sturmwache"

Sie liess ihr Schriftstück von des Triaten Schreibsekretär abschreiben und hinterlegte ihm das Pergament, während sie mit einem der Boten der Sturmritter das Original gesiegelt und verschnürt auf den Weg schickte.
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*Ein gesiegeltes Pergament wird dem Kozil überbracht*

Yun'ume Inasa
Ered'Falun
22. September 2000 01:57

*lächelnd ging er zu der jungen Eledhel*

Triat Kalen Leah
An'Drawir
22. September 2000 10:49



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