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Ein unerwartetes Abenteuer

Jezirah
22. September 2000 17:01
Wuchtig schwang sie den Stab gegen die Trainingspuppe, so stark, dass die Füllung, die aus Stroh bestand, durch die Einstichlöcher, die von den verschiedenen Trainingswaffen stammten, rieselte. Jezirah schwitzte fürchterlich und ihre schweißnassen Hände waren kaum noch in der Lage den Stab zu halten. Verdammt noch mal, sie war Magierin, zumindest magiebegabt, wozu sollte sie mit einem Knüppel kämpfen lernen?

Wütend schlug sie erneut auf die Puppe ein, als Dugal sie zu sich rief. Schweißüberströmt und mit nicht gerade freundlichem Gesicht, betrat sie Dugals Raum. Lächelnd reichte er ihr ein Tuch. Als sie sich abgetrocknet hatte, nickte Dugal kurz und sagte, „ Du hast gute Fortschritte gemacht, mehr kannst Du hier nicht lernen, den Rest wird der Kampf Dich lehren.“
„ Sehr witzig“, knurrte Jezirah, „ So wie Ihr einen antreibt, könntet Ihr auch die Minensklaven bei den Orken überwachen“.
Dugals Lächeln verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Dein zukünftiger Meister hat mir aufgetragen, Dich gut auszubilden und das tue ich.“
“ Ach deswegen war keine Bezahlung nötig ?“, entgegnete sie.
Ein Nicken Dugals bestätigte diese Vermutung.
„ Er bezahlte mich und trug mir auf Dich auszubilden, damit Du ihn auch an die gefährlichen Orte begleiten kannst und er nicht damit beschäftigt ist, auf Dich aufzupassen.“ Zornig über Dugals Worte stampfte sie mit dem Fuß auf und rief, „ Ich kann gut auf mich selbst aufpassen“
„Gut dann beweise es“, meinte Dugal lachend, „Auf dem Friedhof treiben sich immer wieder Untote herum, niemand weiß warum das so ist. Dort kannst Du erste Erfahrungen im Kampf sammeln und die Untoten zurück in ihre Gräber treiben.“
„Na gut, geh ich eben auf den Friedhof“, entgegnete sie, nahm den Stab und eilte zur Tür hinaus.
Lachend schüttelte Dugal den Kopf „ Na an Der, wird der Herr noch viel Freude haben“, murmelte er.

Die Luft war angenehm kühl auf der Haut und nicht so stickig wie in der Trainingshalle, mit forschem Schritt, ging sie in Richtung Friedhof. Vor dem Tor angekommen, sprach sie einige Schutzzauber und betrat dann die Stätte, an der die Toten eigentlich ruhen sollten.

Ein Blick genügte um zu sehen, dass dies keineswegs so war. Es taumelte bereits der erste Zombie, in zerfetzten Kleidern und einen starken Verwesungsgeruch verbreitend, auf sie zu. Sie nahm sich nicht die Zeit diesen wandelnden, halbverwesten Leichnam genauer zu betrachten, sondern schleuderte ihm sogleich einen Feuerball entgegen, den dieser mit einem lauten Aufstöhnen quittierte, schnell folgte ein zweiter Feuerball, dann nahm sie ihren Stab zur Hand und holte zum Schlag aus. Das Training hatte sich doch gelohnt, denn als der Stab auf den Zombie traf, sank dieser mit einem letzten Seufzer zu Boden. Eine Untersuchung des Leichnams zeigte, dass dieser Gold mit sich führte, zu welchem Zweck auch immer. Jezirah griff trotz des Ekels in seine Taschen und steckte das Gold schnell ein, denn ein neuer Gegner wankte bereits heran. Ein Skelett war es. Auch dieses wurde mit einigen Feuerbällen bedacht und fiel letztlich unter einem Hieb mit dem Stab auseinander und auch dieses besaß Gold.

Stolz schaute sich Jezirah um und wünschte Dugal könnte sie jetzt sehen. Ein Krieger betrat den Friedhof, er schien noch ungeübt und nicht besonders wohlhabend zu sein, denn er war nur mit einem Katana bewaffnet, auch eine Rüstung war nicht zu erkennen da eine Robe den Körper verdeckte. Er grüßte kurz und stürzte sich auf die heranwankenden Untoten. Jezirah bekämpfte noch einige Gegner, die ihr zu nahe kamen und beobachtete dabei auch den Krieger, um ihm notfalls helfen zu können. Als dieser von zwei Skeletten angegriffen wurde, bedachte sie ihn mit ihren Schutzzaubern. Nachdem beide Skelette ihre Ruhe gefunden hatten, übergab der Krieger eine Schriftrolle und etwas Gold an sie, als Anteil an der Beute.

In diesem Moment betrat ein weiterer Krieger den Friedhof. Er schien erfahrener zu sein, wie man sogleich an der besseren Ausrüstung und der Art wie er den Blick über das Gelände schweifen ließ erkennen konnte. Wenig später gesellte sich noch einer dazu. Nun ging es den Untoten an den Kragen und einer nach dem anderen fand seine Ruhe unter den Hieben der Krieger.

Jezirah sah sich um auf dem Friedhof, ein plötzliches Gefühl der Unruhe hatte sie erfasst. Ihr Gefühl sollte sie nicht getäuscht haben, denn am Eingang stand plötzlich ein Skelettmagier. Ein Aufschrei der Krieger ließ sie wissen, dass diese ihn ebenfalls bemerkt hatten. Mit großen Schritten stürmten sie auf den Magier zu, um ihm keine Zeit zu einem Zauber zu lassen. Gerade noch gelang es ihr einen Antimagiezauber auf den unerfahrenen Krieger zu legen, als dieser auch schon von einem Feuerball des Skelettmagiers getroffen wurde, es war der erste und letzte des Magiers, er fiel unter den Hieben der Krieger auseinander.
Gerade als sie aufatmen wollten kam klappernd ein Skelettritter auf sie zu. Die Krieger griffen nun diesen an und Jezirah hatte alle Hände voll zu tun mit Schutzzaubern und Heilungszaubern.

Weitere Skelettmagier, Skelettritter und sogar Liche tauchten auf. Inmitten dieser Kreaturen wankte eine graue Gestalt, dass die Wesen zu führen schien. Der Kampf der nun entbrannte war unbeschreiblich. Jezirah konnte nicht mehr selber angreifen und verwendete nun ihre gesamte Energie darauf, die Krieger zu unterstützen. Endlich waren alle Gegner bis auf die graue Gestalt gefallen. Nun konzentrierten sich die Krieger ganz auf sie. Sie schien besonders stark zu sein und brachte ihnen fürchterliche Wunden bei. Gerade als Jezirah am Ende ihrer Kräfte war, fiel das graue Ungetüm. Alle waren angeschlagen vom Kampf und man beschloss den Friedhof zu verlassen.

Einem der Krieger war bei der letzten Attacke des grauen Wesens der Arm ausgerenkt worden. Sein Kampfgefährte meinte er müsse sofort wieder eingerichtet werden. Er schnitt einen Ast ab und bat den Krieger fest darauf zu beißen, dann fasste er den Arm und kugelte das Gelenk mit geschicktem Griff wieder ein. Der Krieger biss vor Schmerz das Holz durch und ein Schrei entfuhr ihm.
Jezirah nahm das alles kaum wahr, denn so wie die Krieger die körperliche Erschöpfung spürten, spürte sie die geistige. Sie drohte fast ohnmächtig zu werden, zu viel Energie hatte sie für die Zauber aufgebraucht, doch ließ sie sich nichts anmerken, denn diese Krieger würden es sicher nicht verstehen.

Nach diesem schrecklichen Erlebnis wollte man sich nun zu Cavan setzen und die Ruhe genießen. Doch blieben die Krieger nur kurz, denn beide waren stark angeschlagen und beschlossen lieber den Heiler aufzusuchen. Jezirah verabschiedete sich von ihnen und sank dann erschöpft auf die Bank, wo sie einige Zeit verbrachte.

Dann ging sie zu Dugal, um ihn für den harten Unterricht zu danken, vorher kaufte sie aber bei Cavan noch einige Flaschen vom besten Ale, dass er hatte.

ThemaAutorDatum/Zeit

zu morgentlicher Stunde am Friedhof von Vesper

Erzählung22. September 2000 13:56

Ein unerwartetes Abenteuer

Jezirah22. September 2000 17:01

Ein großes Danke an den Verantwortlichen, der meine kleine Magierin so ins schwitzen brachte. smiling smiley (kein text)

Jezirah22. September 2000 17:08



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