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Re: In jeder großen Wahrheit, muss auch etwas Lüge enthalten sein…

Anat Eichwald
31. März 2013 19:46
Wieder sind einige Zeichen in die neuen Wertetafeln geritzt, von denen zuerst die alten Völker kündeten. Woraus sind diese Tafeln? Einst dachte man, sie seien aus Stein, eingehüllt in Akazie und Gold. Die Schmiede der alten Welt aber schmieden aus Gold Stahl. Akazie und Gold, Symbole der spirituellen Sonne, verhüllen nicht länger die Tafeln, wie zu Zeiten der Urgötter Eluriel, Aidoroth, Siltearn und Larcaros.
Das Gesetz der Hexen lebt nicht im Schutze einer unberührbaren Abgeschiedenheit, sondern es ist völlig diesseitig, irdisch. Der Baum, der früher die spirituelle Welt darstellte und in dessen Zentrum die Sonne steht, trägt keine Blätter mehr. Die Einheit, aus der allein er entstehen konnte, ist dahin. Seine Pfade – trockenes Astwerk. Seine zehn Lichter blenden nur noch schwach. Es ist gut so.
Oder… fehlt nicht etwas? Die arkanen Geheimnisse, die Mysterien der Vergangenheit – sind sie dahin? Ja, unwiederbringlich….
Mitternacht und Leukon leuchtet in voller Schönheit. Fleißige Hände graben in dem spärlichen Licht nach Kräutern, nach Alraunen, Ginseng und Knoblauch. Mehr der Intuition folgend. Dunkle Augen träumen halb, volle rote Lippen summen verträumt ein Lied.
„Wherever I go
all I see are fools
Playing with the Fire
Wherever I hide
Someone by my side
Plays with the Fire
Noone'll never subjugate Its force
The sweet dance of Flames is rebel to our wills
It can purify the dirt of souls
It will help those who'll know its laws”

Sie denkt an Laurent, den jungen Hüter des Ayaneh. Sein Haar ist golden, seine Stimme weich. Was ist die Wahrheit, fragte sie ihm? Er fragte zurück. Nun, letztlich bleibt die gefährliche Frage „was ist Wahrheit und für wem“. Sie mochte die kleinen Wahrheiten. Den großen Wahrheiten haftete immer die Lüge an, ohne sie war die große Wahrheit nicht vollständig und schuf somit ein Paradox… Gefährlich waren sie, Lügen und Wahrheiten…
Sie konnte nichts Faszinierendes daran finden allen Geheimnissen ihren innersten Kern zu entreißen, gab es nur eine Wahrheit, die ihrer Göttin. Sie war der Anfang und das Ende. Keine Liebe wird sie jemals mehr erfüllen können, kein Kuss konnte so tief und innig sein und nicht das Licht würde ihr jemals die richtigen Antworten geben, auf die Fragen die sie hatte.
Suchten sie doch ein besseres Leben nicht in fremden Sphären, in denen sich die lichten Götter zurückzogen und aus dessen sie ihre lichten Diener lenkten. So geschah es an diesen Tag, dass sie wieder einen Kampf zwischen den lichten Diener Filrin Asoma und der Kriegerin Mordúls, Unica sah. Es war amüsant, wie sich Licht und Schatten der beiden spiegelte, wie ein geschicktes Mosaik waren einzelne Menschen verteilt, darunter Laurent und Liara, Veilya, einige Drow… und auch ein anderer junger Mann, der wie sie auf einen schwarzen Ross saß. Ab und an beobachtete sie ihn aus den Augenwinkeln…. Dann wurde es kurz gefährlich, als eine Drow sich Liara mit glitzernden Augen näherte. Sie versuchte sofort zu intervenieren.
Sie schrag hoch, jemand klopfte an ihrem Tor, dazu Hufgetrappel. Sie hatte nichts gehört oder gemerkt, war wohl zu tief im Gedanken versunken.
Perdia sagte zu ihr: „Anat, wir brauchen deine Hilfe!“ und vorbei war es mit der Ruhe, sie war gleich etwas besorgt, als sie den humpelnden Krieger sah. Nach einigen Untersuchungen stellte sich heraus, dass etwas Faul war im Staate Britain. Sie bat Perdia den üblen, kleinen, toten Skorpion zu holen (welcher von den beiden „Skorpionkriegern“ verwahrt wurde) und als sie ihn in die Hände bekam, bestätigte sich das Gefühl, was sie hatte. Er war der Verursacher des ganzen, wohl ein Nachlass der Göttin Falutra. Sie beschloss schnell zu Handeln und die Göttin um Hilfe zu fragen, dazu nutzte sie den Skorpion als Medium, suchte nach Visionen in ihrer Kristallkugel. Obwohl sie nicht wirklich in der Lage war, damit umzugehen, gelang es ihr mit Hekates Hilfe so etwas wie eine Antwort zu bekommen.
Bilder tauchten in den dunklen Tiefen der Kugel auf, verschlangen sie und sprangen sie an, ein Krieger, an dessen Inneren ein vorwitziger Skorpion riss, dann ein Hypridwesen aus Skorpion und Mensch. Das war die Antwort, sie war fast banal. Ihr schwindelte und sie musste sich erst einmal setzen.
Der Zeh wurde entfernt. Gar grauenvoll war das Fleisch in Blut und Eiter zersetzt. Dann die Wunde ausgebrannt und mit Schwefel behandelt. Der Krieger schlief dank ihres Zaubers.
Perdia war davon völlig mitgenommen und so schickte sie sie nach Hause, nahm den großen, fahlen Mann beim Arm und brachte ihn auf die Lichtung zu einem Pilzkreis. Nach einer schnellen Reinigung zog sie einen Schutzkreis um ihn und sich, beschwor die alten Mächte der Stellvertreter. Im Kreis sitzend, wirkte der Kämpfer sichtlich fremd und mitgenommen, Wasser tropfte von ihm herab, weil sie ihn zu einem vorher kurzerhand eilig mit frischen Wasser aus der Quelle übergossen hatte und es nun unaufhaltsam regnete. Sie stellte weiße Kerzen auf, verteilte die frisch geernteten Kräuter, dazu zwei Knochenrunen, Lor und Ex.
Die Anrufung und das Opfer glückten ihr, sie war von Macht erfüllt und legte die Hände auf die Schultern des großen Mann, wie er da saß, halb kniete und sie stand, waren beide fast gleich groß. Doch sie wirkte wohl mit der Macht der Göttin in sich und um sicher herum ungleich größer, den Rücken gerade tief mit den annähernd schwarzen Augen in seine Seele sehend. Sie suchte das Gift, sie suchte nach dem dämonischen Rest, fand ihn… Er schreckte hervor wir ein verängstigtes Tier, ein Zittern und Beben durchlief den großen Mann. Ihre Hand blutete immer noch, der Schnitt zu tief, und hinterließ eine Spur auf ihn, dies half die Dunkelheit in ihm zu beruhigen, es mit der Seele des Kriegers auszusöhnen. Er wurde ruhig, völlig benebelt, sie schnitt ihn in die Hand, um auch sein Blut der Herrin zu opfern….
ThemaAutorAngesehenDatum/Zeit

In jeder großen Wahrheit, muss auch etwas Lüge enthalten sein…

Constantin Stein26731. März 2013 17:39

Re: In jeder großen Wahrheit, muss auch etwas Lüge enthalten sein…

Anat Eichwald15631. März 2013 19:46



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