Interessiert legte Caihum ein Ohr an den alten Straßenbaum. Der Baum, eine alte Eiche, wies in gut 2 Schritt Höhe ein Loch, groß genug für eine Amsel oder einen Star auf, das seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Ob dort vielleicht einer der Vögel eingezogen ist, die in dieser Zeit seinen Schlaf mit der Wahrscheinlichkeit des täglichen Sonnenaufganges durch ihr ausgiebiges Zwitschern beendeten? Als er noch diesen Gedanken zu entwirren versuchte, zupfte etwas von hinten an seinem Hemd. Caihum drehte sich um und fand den Jungen, den er zur Magierin Emer ni Draiocht gesandt hatte, vor sich stehen. "Ich grüße dich junger Vilbur. Hast du meine Nachricht überbracht? Und was sagte die Maga?" Abwartend und mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen sah er den Jungen an. "Also Frau ni Draiocht meinte, sie hätte heute oder morgen ein wenig Zeit für euch." Caihum schürzte die Lippen und seine Augen blickten fragend. "Hast du der Maga gesagt, zu welcher Stunde ich die Lieferung machen könnte?". Der Junge nickte sogleich eifrig. "Jaja, das hab ich wohl getan, Herr Brindal. "Nun, dann werde ich mich wohl heute zu späterer Stunde aufmachen". Diesen Satz sprach er aber mehr zu sich selbst und von da entschieden leiser, so dass Vilbur nichts verstand und ihn nur angrinste.
Jetzt sah Caihum den Jungen wieder an und von diesem zu der Eiche. Dann schmunzelte und meinte. "Vilbur, klettere mal auf meine Schulter und sieh nach, ob sich in der Höhle dort oben ein Vogelnest befindet." Der Junge nickte und sogleich ging Caihum in die Knie und stützte sich am Baustamm ab. Vilbur stellte einen Fuß auf Caihums Oberschenkel und kletterte von dort auf seine Schultern. "Ich bin soweit!" krähte es von oben und Caihum, der dazu schmunzelte, erhob sich langsam. "Achtung da oben. Fall nicht herunter." Der Junge kicherte nur vergnügt und ließ nach wenigen Sekunden verlauten "Halt, jetzt kann ich schauen...... Hmm, ahhh." Caihum sah ungeduldig den Baumstamm an. "Was soll das heißen, Hmm, ahh?" "Das soll heißen" meinte Vilbur keck "dass hier kein Vogel sondern vermutlich ein Eichhörnchen wohnt. Ich sehe lauter Nüsse und Nussschalen liegen." "Gut, das wollte..." In diesem Moment flitze der Bewohner der Baumhöhle, nämlich besagtes Eichhörnchen, wohl aus der Tiefe der Höhle kommend heraus. Vilbur erschrak darüber so sehr, dass seine Füße von Caihum´s Schultern abrutschten und er mit einem Plumps auf dessen Schultern zu sitzen kam. Als der erste Schreck vorflogen war, begannen beide laut zu lachen. Und wie ein Pferd galloppierte Caihum dann mit Vilbur auf seinen Schultern die Straße entlang, was dieser mit lautem Juchzen begleitete.....

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Ein Dutzend verlogener Komplimente ist leichter zu ertragen als ein einziger aufrichtiger Tadel..