Murranagh´s Ruf
Jahr für Jahr wiederholt sich der Kreislauf des Lebens. Werden und Vergehen, Kommen und Gehen. Die Ahnen begleiten die Lebenden. Die Lebenden fragen die Ahnen. Und über all dem schwebt der Geist des Herrn der Wälder, Murranagh.
Mit der Stirn berührt der Waldläufer die Rinde der Wächterweide und schließt dabei die Augen. Sein Puls geht ruhig, als sich Bilder vor seinen Augen formen.
Knospen werden zu Blättern und Blüten. Das Gras wächst und ist im Nu fast kniehoch. Das Knistern eines großen Feuers begleitet die Bilder.
Dann wird aus dem lichten Tag die Nacht. Den Himmel erleuchtet ein voller Mond mit seinem silbernen Licht, das hie und da auch durch das Geäst der Bäume auf den Waldboden fällt.
Zwischen den Bäumen hindurch läuft ein Mann mit dem Geweih eines Hirschen auf dem Kopf. Nur bekleidet mit einem Lendenschurz. Kraftvoll, leichtfüßig und zielsicher ist sein Lauf.
Es mag eine Hütte oder eine Höhle sein, vor der der Mann zum Stehen kommt. Einen Moment lang hält er inne, und betrachtet den Eingang. Dann geht er darauf zu.Der Waldläufer öffnet die Augen und löst seine Stirn von der Wächterweide. Sein Puls geht nun schnell, als wäre er es gewesen, der im Wald gelaufen ist. Eine unbekannte Erregung bemächtigt sich seiner, als er seinen Blick in die Richtung des Dorfes gehen lässt.
Der Ruf Murranagh´s hat ihn erreicht. Es ist die Zeit des Werdens - Beltane.