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Der Kodex

Raynier de Larchant
13. Juni 2023 05:46
Raynier schlug das Buch auf und begann zu lesen. Vieles kannte er schon, doch er versuchte die Worte in einem neuen Licht, unter anderen Voraussetzungen zu verstehen.
Er würde sehen wohin ihn das führen würde.


Ab Equis – Von den Pferden
Kaum etwas auf der Welt ist dem Krieger wertvoller und näher als ein treues und verlässliches Pferd.
Es bringt ihn von Ort zu Ort, trägt sein Hab und Gut oder sprengt mit ihm in die Schlacht.
Doch die Wahl des passenden Tieres ist eine Kunst, die es zu erlernen gilt.
Cave!
Dein Reittier wird von anderen gesehen und verrät dem aufmerksamen Betrachter mehr über dich als dir lieb sein kann: Stand, Beruf, finanzielle Möglichkeiten, Kenntnisse und vieles mehr. Wähle daher dein Reittier mit Bedacht und wisse, wie du mit ihm in die Irre führen kannst!
Dennoch soll es seinen Zweck für dich erfüllen. Daher sei dir hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen, für uns relevanten Arten von Pferden gegeben:

Streitross
• Physis: Streitrösser sind in der Regel von großem, schweren Körperbau um unaufhaltsam in die feindlichen Reihen zu sprengen und allein durch ihr Erscheinen Angst zu erzeugen.
Manch Streitroß mag durchaus ausdauernd sein, dennoch eignen sie sich nicht für lange Galoppaden, sondern sind für kurze, kraftvolle Sprints bekannt.
Sie sind robust und wenig verletzungsanfällig.
• Mentis Conditiones: Das Pferd an sich ist ein Fluchttier. Daher werden die intelligenten Vertreter dieser Spezies eher nicht bereitwillig in einen Wall von Lanzen rennen, gehalten von brüllenden, eisenbewehrten Soldaten.
Daher ist die wichtigste geistige Eigenschaft des Schlachtrosses die Dummheit.
Tumbe Gehorsamkeit ist bei dieser Art Pferd durchaus wünschenswert. Der Reiter gibt vor was es wann und wie tun soll und das Roß gehorcht und führt aus. Trotzdem mag es durchaus notwendig sein dies durch die Verwendung von Scheuklappen noch zu unterstützen.
• Fazit: Das Streitross ist dem Templer wohlbekannt und findet in der ritterlichen Schlacht oft Verwendung. Es ist jedoch hoch spezialisiert und wird dir darum im Alltag wenig nutzen. Ebenso ist es durch seine Art über alle Maßen auffällig und wird die neugierigen Blicke auf sich ziehen wie kaum ein anderes Pferd.

Läufer
• Physis: Schlank, leicht und von drahtigem Bau, zeichnet sich der Läufer durch seine hohe Ausdauer aus. Er kann lange Strecken mit einem hohen bis sehr hohen Durchschnittstempo zurücklegen.
Meist finden mittelhohe Rassen Verwendung, doch finden sich durchschnittliche bis gute Läufer durch geschickte Zucht in nahezu allen Rassen. Dies führt wiederum zu den Schwerpunkten bei der Verwendung: Schnelligkeit, Ausdauer oder eine gute Mischung können je nach Bedarf gefunden werden.
Cave: Durch ihren schlanken, teils fragilen Körperbau neigen Läufer oft zu Verletzungen an Sehnen und Gelenken. Auch Verletzungen durch die hohe Beanspruchung und durch Abnutzung sind wohlbekannt.
• Mentis Conditiones: Die Läufer sind geduldige und gehorsame Pferde, welche für ihren Reiter bis an ihre körperlichen Grenzen gehen. Ihre ausdauernde Schnelligkeit scheint bei vielen Vertretern jedoch den Fluchtinstinkt noch verstärkt zu haben, so mag man manchmal an schreckhafte Tiere kommen, welche dem Reiter etwas mehr Können abfordern.
Mäßig intelligent sind die Läufer auf gute Führung und Weitblick des Reiters angewiesen.
• Fazit: Für Aufgaben die viele, lange Wege beinhalten, kann es durchaus nutzvoll sein einen Läufer sein Eigen zu nennen. Man spart immens Zeit, welche meist von Wichtigkeit ist.
Die besten Vertreter dieser Art sind jedoch sehr teuer und oft auffällig.
Da es Läufer jedoch in vielen Rassen gibt, mag es dir gelingen ein weniger auffälliges Tier zu finden, welches seinen Preis nicht sofort durch sein Aussehen verrät.
In diesem Fall ist ein guter Läufer durchaus eine empfehlenswerte Wahl.

Vielseitiger
• Physis: Der Vielseitige ist weniger durch Art und Rasse, als vielmehr durch seine angezüchteten Eigenschaften definiert. Er mischt Ausdauer, Schnelligkeit und Körperbau auf eine Weise, welche ihn in vielerlei Situationen einsetzbar macht.
Je nach Bedarf kann man sie muskulös oder schlank, nieder oder hoch, und alles dazwischen finden. Meist sind sie Mischungen verschiedener Rassen und vereinen deren Eigenschaften.
Sie sind robust und von starker Kondition, bei guter Pflege wird man selten Probleme mit ihnen haben.
• Mentis Conditiones: Intelligent und meist recht selbstständig, so läßt sich der Vielseitige am besten beschreiben. Während der Reiter auf langen Ritten seinen Gedanken nachgehen kann, findet das Tier seinen Weg auch in unwegsamem Gelände zuverlässig und sicher.
Durchschnittlich schreckhaft muss man sich nicht zu sehr sorgen abgeworfen zu werden sobald ein Fuchs im Gehölz aufspringt.
Seine hohe Intelligenz mag aber auch Probleme verursachen, denn dies Reittier weiß was es will und kann mitunter stur seinen Weg gehen wollen. Eine strenge, durchsetzungsfähige Hand ist daher von Nöten!
• Fazit: Der Vielseitige ist in den allermeisten Fällen eine sehr gute Wahl für den Templer. Mäßig auffällig und meist von moderatem Preis eignet er sich für fast alle Situationen in denen sich sein Reiter findet. Ein ideales Alltagspferd.

Packpferd
• Physis: Wie man annehmen kann, sind Packpferde eine Mischung zwischen Kraft und Ausdauer auf Kosten der Schnelligkeit. Sie tragen ihnen aufgeladene Lasten durch ihren muskulösen Körperbau zuverlässig und ausdauernd auch über lange Strecken.
Meist kommen mittelhohe Rassen zum Einsatz, je nach Aufgabe finden sich aber auch Ponys oder Kaltblüter unter ihnen. Ebenfalls beliebt als Packtiere sind Mischungen wie zum Beispiel das Muli.
Sie sind von zäher körperlicher Verfassung und neigen nicht zu Verletzungen. Sie nutzen durch die hohe Belastung jedoch schnell ab und erreichen daher kaum ein hohes Alter.
• Mentis Conditiones: Das Packpferd ist auf tumben Gehorsam gezüchtet. Meist zu dumm um übermäßig schreckhaft zu sein, tragen sie klaglos ihre Last über weite Strecken.
Sie sind auf gute Führung angewiesen. Führungslos kann es vorkommen dass sie einfach stehen bleiben und auf jemanden warten der ihre Zügel ergreift.
• Fazit: Packpferde eigenen sich kaum zum Reiten. Sie sind unauffällig und billig, was sie in bestimmten Situationen wiederum interessant machen kann: Wer auf einem Packtier reiten muss erweckt kaum den Eindruck eine ernsthafte Gefahr zu sein.

Fazit:
Brüder welche den Weg des verborgenen Kampfes beschreiten, treffen auf eine Vielzahl von Aufgaben. Daher ist es schwierig bis unmöglich eine allgemeingültige Empfehlung auszusprechen.
Grundsätzlich ist natürlich ein guter Vielseitiger keine schlechte Wahl.
Was jedoch jedem Assasinenbruder ans Herz gelegt sein soll:
Versuche nie dein Pferd durch Maskerade und faule Tricks als etwas erscheinen zu lassen, was es nicht ist! Dies wird jeder halbwegs kundige recht schnell durchschauen.
Auf hundert Schritt Entfernung und für einen flüchtigen Blick mag man einen edlen Läufer mit Asche und Dreck schäbig erscheinen lassen. Doch wo ein Mensch seine Bewegungen und sein Auftreten seiner Verkleidung anpassen kann, ist das Tier nicht dazu in der Lage. So wird das auf dreckiges, altes Packtier getarnte Pferd trotzdem schreiten und tänzeln, wie es seiner wahren, edlen Herkunft entspricht. Es kann nicht aus seiner Haut!
Nur die dümmsten Idioten lassen sich so täuschen und du wirst durch solche Dummheiten eher mehr auffallen und Aufmerksamkeit auf dich ziehen!
Brauchst du für deinen Auftrag also beispielsweise ein besseres und teureres Pferd, dann passe deine gewählte Rolle dem Tier an um ein stimmiges Bild zu erzeugen. So magst du vielleicht durch edle aber etwas abgetragene Kleidung den glaubhaften Eindruck eines vom Glück verlassenen Bürgers erwecken, dessen besseres Pferd seinen letzten, wertvollen Besitz darstellt.
Ist dies nicht möglich, dann wähle ein schlechter geeignetes Pferd welches zur notwendigen Rolle passt. Es ist immer besser mehr Mühen auf sich zu nehmen, als deine Identität oder deinen Auftrag preiszugeben!

Raynier schlug die Seiten zu.
Instinktiv hatte er mit Barka ein ruhiges, zuverlässiges Tier gewählt, welches nicht allzu viel gekostet hatte.
Er würde nichts ändern müssen.
Angestrengt rieb er sich den Nasenrücken. Er würde morgen nachsehen wann der nächste Untericht stattfand.
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