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Ein neuer Tag

Raynier de Larchant
28. Juni 2023 11:11
Sanft fielen die ersten Strahlen der Sonne durch das dichte Blätterdach des Waldes und zeichneten wilde Muster auf dem Boden. Erste Tiere zeigten sich und strebten der Lichtung zu, durch die ein kleiner Bach floss, um zu trinken.
Raynier richtete sich auf und gähnte ausgiebig.
Er hatte die letzten Tage in der Akademie der Schattenkrieger verbracht, sich mit der Umgebung vertraut gemacht und versucht sich wieder leidlich in Form zu bringen.
Seine Nächte hingegen verbrachte er im Wald, unter freiem Himmel. Er hätte sich ohne weiteres ein Zimmer oder gar ein kleines Haus leisten können, doch er wollte bewusst von dem viel zu luxuriösen Leben ablassen, dem er in den letzten Jahren verfallen war. Er war bequem und behäbig geworden, was ihm auf seinem jetzigen Weg nur Schwierigkeiten bereiten würde.
Zu seiner großen Überraschung genoss er das einfache Leben, das Sitzen am abendlichen Feuer, welches er (dem Codex folgend) in einer Feuergrube entfacht hatte. Auf diese Weise trug der Feuerschein nicht so weit und sein Lager müsste weitgehend unentdeckt bleiben. Dazu trug auch bei, dass er sein Lager nicht dauerhaft aufschlug, sondern jeden Abend wechselte. Dadurch lernte er die Wälder jenseits der Grenzwacht besser kennen und machte es schwerer ihn zu finden und zu berechnen.
Barka stellte er entweder an der Akademie ein, oder er band ihre Vorderhufe zusammen, auf dass sie sich nicht zu weit entfernen konnte. Sie war ein gutes, ruhiges Tier, welches ihm gute Dienste leistete und ihn zuverlässig überall hin brachte.
Raynier trat weiterhin in Rüstung auf, denn so hatten ihn schon einige Leute gesehen und kennen gelernt. Es wäre wohl plump und unglaubwürdig gewesen sich plötzlich anders zu geben. Einzig den grell orangenen Umhang des OMT hatte er abgelegt und durch einen unauffälligeren ersetzt. Ebenso die Ordensspange die den Umhang schloss.
Er hatte angenommen dass es ihm schwerer fallen würde den Orden dem er sein Leben gewidmet hatte nun zu ignorieren und hintan zu stellen, doch es war im Gegenteil fast eine Erleichterung und ein Gefühl neu gewonnener Freiheit. Eines Tages, so Palanthor wollte, würde er den Habit wieder überstreifen.

Es war erstaunlich wie sehr die Tiere ihn ignorierten oder sich zumindest nicht sehr an seiner Anwesenheit störten.
Er blies sacht in die Glut und entfachte das Feuer erneut, um sich sein Frühstück zuzubereiten. Eine Hand voll Eier und etwas Speck würden eine gute Grundlage bilden. Leider sah das Brot nicht mehr vertrauenswürdig aus, so dass er darauf lieber verzichtete. Vielleicht hatte er heute Gelegenheit frisches zu kaufen.
Während der Speck brutzelte, holte er frisches Wasser vom Bach und sah sich gründlich um. Es war eine schöne Lichtung, friedvoll und ruhig, umgeben von einem dichten Laubwald und ebenso dichtem Unterholz. Eigentlich lud sie zu längerem Bleiben ein, doch er wusste noch nicht wie die Dinge heute im Bund liefen, daher wollte er beweglich bleiben.
Sein Mahl war bestens und er fühlte sich gestärkt und bereit für den neuen Tag.
Heute wollte er bis an die nördliche Grenze reiten und dort oben die Nacht verbringen. Er erinnerte sich nur sehr schemenhaft an diese Gegend, daher versprach es ein interessanter Tag zu werden.
Morgen würde er früh aufstehen und zurückreiten, denn am Abend war ein Unterricht angesetzt, den er nicht versäumen durfte.
Während sich Raynier rüstete, überlegte er was der Unterricht wohl beinhalten würde und wo er mit seinem Wissen stand. An sich war er ein erfahrener und geübter Kämpfer, doch hatte er in den letzten Wochen mehrmals Gelegenheit gehabt andere im Kampf zu beobachten und dabei viel Neues und ihm Unbekanntes gesehen. Daher war er sehr neugierig und brannte darauf zu lernen.
Barka schnaubte voll Vorfreude als den Sattel auflegte und den Riemen noch locker schloss. Schnell war das Bündel geschnürt und hinter den Sattel gebunden. Liebevoll strich er dem Pferd über den Hals und kraulte sie unter der Mähne und zwischen den Ohren.
Er löschte und verscharrte die Feuerstelle und breitete trockenes Laub darüber aus, jede Spur seiner Anwesenheit verbergend so gut er es vermochte.
Dann gurtete er den Sattel nach und schwang sich in denselben.
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