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4.19 Nachts an der Oase.../ Ein Opfer zu Ehren Lloths Teil 3/Alltag in Che'el Thalackz'hind

Zyne`Shri-tyrr
20. Juni 2011 17:44
Totenstill erschien Zyne in dieser Nacht die Wüste. Die Dünen warfen ihre gespenstischen Schatten auf das sich ständig verändernde Bild dieser lebensfeindlichen Landschaft. Ein sanfter, die Wärme des Tages noch in sich tragender Wind umspielte ihren Körper und bauschte für einen flüchtigen Moment ihren Piwafwi auf.
Die Schlangen und Skorpione, welche bei Tageslicht diese Gegend bevölkerten schienen sich zurückgezogen zu haben und auf den neu anbrechenden Tag zu warten.
Zyne trieb ihre Echse voran, welche ihre Krallen kraftvoll in den tiefen Sand grub und sie so rasch zu ihrem Ziel trug. Das Keuchen der Echse ob dieses mörderischen Tempos war das einzige was die Stille der Nacht unterbrach.

Dicht an dem Hals der Echse geschmiegt jagten sie durch die Nacht der Oase entgegen. Zyne kniff ihre Augen zusammen und warf einen prüfenden Blick über die ausladenden Blätter der Palmen, und den Altar in der Mitte. Noch schien es ruhig zu sein und das silbrig schimmernde Wasser wirkte glatt und unberührt. Der leichte Wind tanzte über die glatte Fläche und lies sie sich leicht kräuseln.
Mit einer eleganten Bewegung schwang sie ihr Bein über den Hals der Echse und lies sich dann lautlos zu Boden gleiten. Die Echse keuchte schwer vor Anstrengung und lies sich willig von Zyne zu einer der Dünen bringen. Sie legte der Echse ihre Hand an den Hals und zog die Zügel mit einem kurzen Ruck nach unten. Die Beine der Echse knickten ein und schon bald lag sie flach im Tal der Düne und war im Schatten nicht mehr auszumachen.
Mit einem leise gezischten Befehl wies sie das Tier an sich nicht zu bewegen, dann schlicht sie davon... ihre Gestalt verschwamm mit den Schemen der Nacht.

Lautlos schlich sie über den schmalen Übergang, welcher die Insel in dieser Oase mit dem Rand der Wüste verband. Ihr war dieser Ort bekannt, seit langem hatte sie ihn beobachtet... hatte sie beobachtet...
Dieses Menschenkind, dass sich anmaßte sich mit den Zeichen der Kinder Lloths zu schmücken, sie offen zu zeigen, ein Frevel in Zynes Augen. Was immer sie dazu bewegt haben mochte, in dieser Nacht würde es ihr Schicksal besiegeln. Sie nahm das rote Seidenband aus ihrer verborgenen Tasche und legte es auf den verwitterten Altar.
Ein grausamer Zug umspielte die sinnlichen Lippen der Yathrin. Sie zog sich in die Schatten zurück und wartete...

Sie wusste nicht wie lange sie ausharrte, die Sterne zogen ihre Bahn und der Morgen schien noch in weiter Ferne zu liegen.
Ein Geräusch lies Zyne aufhorchen sie hörte leise Stimmen, nein... es waren zwei. Wortfetzen trugen bis zu ihrem Versteck, die tiefe Stimme eines Mannes und die helle mit einem perlenden Lachen verzierte Stimme einer Frau. Sie wirkten miteinander vertraut und so voller Fröhlichkeit, dass es Zyne angewidert den Magen umdrehte. Hasserfüllt blickte sie auf die kommenden Gestalten.
Die Frau lief vor ihrem Partner davon und forderte ihn lachend auf ihr zu folgen. Tänzerisch überwand sie den Übergang und wirbelte fröhlich die Hände nach ihm ausstreckend am Rand der Insel entlang. Lachend ging er auf ihr Spiel ein und versuchte sie zu erhaschen, folgte ihr und fing sie schließlich am Rand des Wasserlaufes welcher die Insel umgab ein.
Er drehte sie in seinen Armen, presste sie eng an sich und seine Lippen suchten ihren Mund. Hungrig wurde sein Kuss erwiedert und ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, umfassten ihn, um ihm noch näher zu sein.

Vorsichtig näherte Zyne sich dem Paar, karmesinrote Augen betrachteten im Verborgenen hasserfüllt die Szene.

Eng umschlungen sank er mit ihr auf den Altar hinab, ihre halblauten Proteste erstickte er indem er sanft all ihre Bedenken hinfort küsste. Sie zögerte anfangs, dann gab sie mit einem leisen Lachen seinem Drängen nach. Er unterbrach sein Tun, als seine Finger auf den Boden das seidene Band fanden. Irritiert betrachtete er die Muster und lies das Band durch seine Finger gleiten, dann wandte er sich seiner Gefährtin zu und strich mit dem zarten Stoff über ihre Wangenknochen, den Hals hinab bis zu das Tal ihrer Brustansätze. Sie erschauderte leicht bei dieser federleichten Berührung und versuchte das Band mit ihren Fingerspitzen zu erhaschen.
Sein Blick hielt den ihren gebannt, als er ihre Hand einfing und ihr das Seidenband um ihr Handgelenk wand. Ihre Lippen öffneten sich verlangend, als er ihre andere Hand hochführte über ihren Kopf und sie neben der Anderen auf den Altar drückte. Ein kurzes triumphierendes Lächeln kräuselte seine Lippen als er sie zart fesselte und ihre über ihren Kopf nach hinten drückte.
Ein leises nervöses Lachen kam über ihre Lippen, doch sie lies ihn gewähren...

Zyne richtete sich etwas auf und zog ihren schmalen Dolch. Leise bewegte sich der Schatten um ihre Position zu dem Paar neu einzunehmen. Sie duckte sich etwas hinter der Palme und betrachtete die matte Klinge mit einem finsterem Lächeln. Der abfällige Ausdruck in ihren Augen lies das sonst so elegante elfengleiche Antlitz zu einer hässlichen Fratze werden. Sie hob ihren Arm, wog den Dolch in ihrer Hand und schien die Entfernung zu den Beiden abzuschätzen. Beherrscht wartete sie ab, zielte sorgfältig und erst wenn sie sich absolut sicher schien, würde der Dolch sein Ziel finden...

Mit seinem Körper bog er das Mädchen zurück und legte sich auf sie. Seine Lippen wanderten über ihren Hals weiter hinab während seine rechte Hand anfing ihr Gewand zu lockern. Seine Hand strich über den Stoff weiter hinab umfasste den Saum, wanderte darunter und schob langsam den Saum über ihre Oberschenkel...

Zuerst hört man ein leis zischendes Geräusch und dann ein dumpfer Aufschlag als der Dolch sein Ziel fand. Der Körper des Mannes erschlaffte und er sank schwer auf den Körper der Frau unter sich.
Für einen kurzen Moment schien die Nacht selbst den Atem anzuhalten.

Feine dunkle Nebelstreifen zogen um die Insel her auf, zogen sich langsam netzartig um den Altar herum zusammen. Das Licht der Sterne erlosch, als sich der Nebel verdichtete und zusammenzog zu einer Kugel, in deren Innern nur Dunkelheit herrschte.

Die Frau befreite sich von den seidenen Fesseln und starrte voller Grauen auf das Heft des Dolches welcher aus dem Hals ihres Liebhabers ragte, dann begann sie panisch zu schreien. Das Heft des Dolches war mit einer filigranen Rune verziert, welche eine Spinne mit ihren acht Beinen umschloss.
Erfolglos versuchte sie sich von seinem leblosen Körper zu befreien. Ihre Finger krallten sich in seine Schultern und sie wand sich unter ihm, ihre Versuche wurden immer verzweifelter und ihre Kehle schmerzte langsam von den verzweifelten Rufen.

Ein dunkler Schemen wirbelte die netzartigen Nebelfetzen durcheinander doch sie schlossen sich sofort hinter ihr wieder zu einer undurchdringbar wirkenden Mauer.
Anmutig näherte sich die junge Yathrin dem Altar in ihren karmesinroten Augen spiegelte sich nun köstliches Amüsement wieder. Starr richteten sich die Augen der jungen Frau auf die Drow. Sie trug eine kostbare Orkenlederrüstung, verziert mit matten Spinnennetzen. Zwischen ihren Brüsten ruhte eine zierliche Halskette aus Adamantium, die ein kostbares schwarzes Juwel hielt.
Ihre Züge waren zeitlos, schön und jugendlich zu nennen. Das Lächeln, welches nun ihre Lippen zierte wirkte fast wie das einer satten Katze mit einer eleganten Bewegung schob sie etwas die Kapuze des Piwafwis aus dem Gesicht und taxierte das Mädchen mit einem stechenden Blick.
Ihre Stimme war melodisch mit einem leicht zischenden Akzent als sie in einer dem Mädchen unbekannten Sprache komplexe Verse rezitierte.
Die Fingerspitzen ihrer rechten Hand zeigten auf sie und zogen sich dann wie Krallen zusammen und bildeten eine Faust. Die Augen des Mädchens weiteten sich vor Panik, als sie spürte wie Zyne begann ihr das Leben langsam zu entziehen...

„Höre mich an, meine dunkle Göttin.
Ich folgte Deinen Zeichen.
Ich spann mein Netz in Deinem Namen.
Dir zu Ehren wird sie ihr Leben aushauchen.
Der Sog des Lebens sei gewirkt...

Ich nehme deine Kraft,
ich sauge sie aus dir heraus.
Nicht länger wirst du sie in dir tragen.
Vor meinen Augen wirst du kriechen.

Dein Klagen wird mein Gehör nicht erreichen.
Du wirst schwach sein.
Du wirst hilflos sein.
Dein Leben gehört der Göttin.“

Die wehrhaften Bewegungen des Mädchens wurden lethargischer und sie stellte ihre Bemühungen erschöpft ein. In ihren Augen sammelten sich Tränen als sie erschöpft auf ihren toten Liebhaber blickte und stille Schluchzer kamen aus ihrer rauen Kehle.
Anmutig näherte sich Zyne dem Altar und zog ihren Dolch aus dem Hals des Mannes, es gab ein schmatzendes Geräusch und ein Schwall Blut ergoss sich auf dem Oberkörper des Mädchens. Furchtsam wandte sie ihr Haupt ab als Zynes Fingerspitzen über ihre Wangenknochen strichen.

„Du brauchst dich doch nicht zu fürchten, Menschenkind.
Ich habe dir doch noch garnichts getan.
Bald wirst du wieder mit deinem Liebsten vereint sein“, ihre Lippen teilten sich zu einem sanften Lächeln.

Am Morgengrauen erreichte Zyne mit ihrer Gefangenen die Tore der unterirdischen Stadt.
Vor dem Altar wird man die Leiche eine Mannes finden und etwas Asche lässt vielleicht noch erahnen, dass dies einst ein rotes Seidenband gewesen sein könnte.
Doch der Wind frischte an diesem Morgen auf und wehte die Asche in alle Winde davon...
Die Tiere der Wüste würden sich wohl bald über den toten Körper hermachen...
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