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Ein verdorbener Abend

Lomana Mitalias
20. September 2021 12:18
Als Lomana am Morgen erwachte, glaubte sie zunächst, sie hätte bloß einen schlimmen Alptraum gehabt. Doch als sie die Stufen der Leiter hinab kletterte, dämmerte ihr, das nichts davon ein Traum gewesen war...

Der Abend hatte wunderbar begonnen, die Gäste waren nach und nach in ihre Taverne eingetrudelt und ihr Geschenke zur Eröffnung mitgebracht. Es hatte schöne Komplimente gegeben und alle schienen sehr zufrieden. Darunter auch ein Söldner, der sich später als Verderben herausstellen sollte... Auch er hatte ein Geschenk mitgebracht, ein Fass einer besonderen Gattung Dunkelbräus. Schon da hatte Lomana ein komisches Gefühl im Bauch gehabt, doch wollte sie niemanden beunruhigen und so servierte sie ihm Kelch um Kelch von dem Getränk. "Zumindest scheint es nicht vergiftet zu sein", dachte sie bei sich und so ließ das schlechte Bauchgefühl wieder nach und rückte in den Hintergrund. Anat erzählte eine Gruselgeschichte und obwohl Lomana das Ende schon geahnt hatte, schauderte es sie. Der Söldner verschwand hin und wieder um sich zu erleichtern, als einziger in der Runde. Beim dritten Mal stand aber auch Lioa auf und sagte sie käme gleich zurück. Lomana vermutete, dass sie kurz nach ihrem Haus sehen wollte, welches nebenan gebaut war und mittlerweile gänzlich in Spinnenweben eingehüllt schien. Als Lioa und der Söldner schon recht lange fort blieben, merkte sie dies an und wollte nach ihr sehen. Anat bot an sie zu begleiten, wofür Lomana dankbar war, ihr war wahrlich nicht wohl bei der ganzen Sache. So trat sie schnurtracks durch den Blättervorhang an der Terrassenseite, um sich nicht länger aufzuhalten und da fuhr ihr der Schreck in die Glieder. Nun erkannte sie den geheimnisvollen Söldner, es war Argon! Rasch rannte sie zu den beiden, Argon schien Lioa festzuhalten und als Lomana bei den beiden ankam stellte sie mit größtem Entsetzen fest, dass er ihr einen Dolch in den Bauch gerammt hatte. Anat kam auch sofort herbei geeilt und fesselte Argon mit Ranken und kümmerte sich sogleich um Lioa. Lomana schrie Argon an und warf ihm allerlei böse Dinge an den Kopf, sie war fassungslos, die Gäste ihrer Taverne standen unter ihrem Schutz und er wagte es, sie anzurühren! Argon floh von dem Ort und verschwand in den Wald. "Miststück!", schrie Anat ihm noch hinterher, sie hatte versucht, ihn erneut mit Ranken zu fesseln, doch Argon hatte sich schon aus dem Staub gemacht.

Lioa wankte und schwankte, während sie ihr den Verband anlegten und wurde ohnmächtig. Anat rannte so schnell sie konnte zum Heilerhaus in Cove, gab Samuel dem Heiler Bescheid, und holte eine Trage, mit der sie Lioa zum Heilerhaus schafften. sie war durch ihre Rüstung unglaublich schwer und Lomana stellte sich immer wieder die Frage, wie der Dolch es überhaupt durch das Kettenhemd aus Bluterz hatte dringen können. Der Weg kam ihr unendlich lang vor, obwohl es eigentlich nicht weit war. Lomana kannte den Wald gut, sie würde den Weg blind finden, doch einige der Gäste waren schon ziemlich betrunken und sie fürchtete, dass sie stolpern oder Lioa fallen lassen würden.

Als sie endlich im Heilerhaus angekommen waren und Lioa vorsichtig aufs Bett legten, überkam sie eine gewisse Erleichterung. Sie hatten es bis hierhin geschafft und Lioa war noch am Leben. Samuel machte ihre Hoffnung jedoch gleich wieder zunichte, als er sagte, es sei ein Spinnenbiss und nicht von dieser Welt. Lomanas Eingeweide froren bei diesen Worten ein, ja natürlich, die Spinnen, die Lioas Haus belagert und sie verfolgt hatten. Doch nicht von dieser Welt? Bis zu zwei Tage könne er sie am Leben erhalten, aber auch nur mit schweren Schäden, ihre Ohren rauschten. Zwei Tage. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Ihre Gedanken überschlugen sich. Zwei Tage. Anat kam mit Miranda im Schlepptau in das Heilerhaus, sie würden sich nun um Lioa kümmern. Hilflos standen Lomana und die anderen Gäste der Taverne da, Lomana beschloss schließlich, Thorben, welcher immer noch ziemlich betrunken wirkte und scheinbar noch nie eine derartige Wunde gesehen hatte, aus dem Heilerhaus zu führen. Draußen herrschte auch eine gedrückte Stimmung, niemand schien etwas tun zu können, es war eine schreckliche Ohnmacht, die sie fesselte. Nach und nach verabschiedeten sich die Leute, zogen sich zurück von dem Schrecken, der ihnen sicher furchtbare Alpträume bescheren würde. Lomana fühlte sich schuldig, es war ihre Verantwortung, wie es den Gästen ging und hier hatte sie auf ganzer Linie versagt. Argon hatte sicher ein leichtes Spiel mit ihr gehabt, hatte sich mit ihren Speisen gestärkt.

Die Tür des Heilerhauses öffnete sich einen Spalt und Samuel winkte Lomana herbei, Lioa hatte nach ihr gefragt. Sie hatte wohl noch ein Geschenk für sie, und reichte ihr mit letzter Kraft ein Pergament. Lomana sagte ihr, sie müsse sich ausruhen und summte ihr ein Schlaflied vor. Lioa versank wieder in einen Schlaf oder eine Ohnmacht, man konnte es nicht genau sagen, doch sie würde all ihre Kräfte brauchen. Lomana verließ schließlich das Heilerhaus, Anat und Miranda würden sich um Lioa kümmern und bei ihr Wache halten.
ThemaAutorAngesehenDatum/Zeit

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