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i lind en naeg (Melodie des Schmerzes)

Wu'feiniel Rodwen
23. März 2013 01:10
Mit jeder Angriffswelle der Orks nahmen die Verletzten der Verteidiger zu; die Wunden wurden tiefer und zahlreicher. Wu'feiniel verbrachte zusehends immer mehr Zeit in den Krankenlagern der Menschen. Mal waren sie bei Bewußtsein und mal hatte sich jenes längst in den tiefen Nebeln des Jenseits verloren und drohte, darin zu schwinden. Mal konnte die beruhigende Anwesenheit einer der näheren Bekannten den Geist des Verletzten zu Frieden geleiten und mal war sich ganz auf sich gestellt, ohne zu wissen, wen sie dort vor sich liegen hatte.
Jedesmal wenn sie sich auf die Melodien der Elemente besann, gab sie dabei einen Teil ihrer Kraft, die damit dann in die geschundenen Leiber einfloß und sie zu stärken suchte. Die Elemente hatten einzig in der gegenständlichen Welt ihre unteilbaren Eigenarten, in der geistigen Welt indes waren sie nurmehr Melodien, wie sie auch im Inneren eines Körpers eine Entsprechung fanden: cae war wie das Fleisch und die Knochen und bildete die Substanz allen Lebens. nen war der Fluß, die Bewegung, die jedem Lebewesen in seinem ihm eigenen Rhythmus innewohnte. gwilith war der Atem, dessen Hauch bis in die tiefste Faser reichte. Und naur war das innere Feuer, das den Körper stetig mit Wärme erfüllte und ihn vorantrieb. All dies war mit dem Geist verbunden, der mithilfe der Melodien Klang zurück zu seiner Stätte finden konnte. Und erst in Harmonie würde das Lebewesen wieder zur inneren Ruhe finden und gesunden können. Die Magie half ihr dabei als fünftes Element die innere Melodie zu leiten, zu verändern und näher zur Harmonie zu führen. Die Körper gewannen an Kraft, Verletzungen verheilten und Schwermut hob sich hinweg.
Ein wichtiger Teil des Prozesses war es jedoch, jenen Teil der ihr eigenen Melodie vor den ihr anvertrauten Geistern der Verwundeten zu verbergen. Denn ihr eigener Geist war noch zerrüttet und von Schmerzen geplagt, es lag kaum mehr Harmonie in ihrer eigenen Seele. Zuviel hatte sich hier auf der Insel ereignet und hatte tiefe Wunden geschlagen: Der Bruch mit der Sindar und ihrem "Gefolge", der Schrecken des Ork-Schamanen und die Begleiterscheinungen wiederholter blutiger Schlachten.
So die Verletzten Angehörige oder Vertraute in ihrer Nähe hatten, konnte sie deren Hilfe dazu nutzen, die Genesung zu begünstigen. So sie aber auf sich gestellt war, wurde die Prozedur nurmehr langwieriger und kostete sie deutlich mehr ihrer eigenen Kraft. Aber vielleicht war das einer der Gründe ihres Hierseins, denn sie wußte zwar, daß sie jenem Ork noch einmal gegenüberstehen würde, aber es würde wohl nicht hier sein. Obschon sie nicht die Gabe der Voraussicht besaß, durchströmte sie bereits seit einigen Tagen diese Ahnung. Die Reise schien erst begonnen...
ThemaAutorAngesehenDatum/Zeit

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