Als sich ihre Mutter zu Ma Jaya umwandte, hätte diese sie beinahe nicht erkannt. Für einen kurzen Augenblick glaubte sie, sie habe sich geirrt, habe irgendeine Fremde angesprochen, denn die Augen ihrer Mutter waren von tiefer Schwärze erfüllt, ihre Haare standen wirr in alle Richtungen ab und ihr Gesicht wirkte bleich und wächsern, wie eine Maske hinter der sich die Unendlichkeit verbarg.

Dann packte Jelinea sie plötzlich, und am festen Griff ihrer Hände erkannte Ma Jaya, dass dies wirklich ihre Mutter war. Wenn sie sie auch bisher noch niemals so verzweifelt, so fest und so schmerzend festgehalten hatte. „Hör zu, Ma Jaya. Die Quelle ist eine Falle. Geh durch dieses Tor, schau nicht zurück, renn um dein Leben und bring dich in Sicherheit, hörst du?“ Ma Jaya starrte ihre Mutter entsetzt an, versuchte hinter den Sinn dieser hastig heraus gefauchten Worte zu kommen. Es war, als zöge sie die irislose Schwärze Jelineas Augen in einen bodenlosen Abgrund hinunter. Namenlose Furcht breitete sich in Ma Jaya aus. Blitze schienen diese Augen zu schleudern, tödliche, schwarze Dolche in Ma Jayas Herz zu stoßen.

Sie war wie erstarrt. Ihre Mutter hielt sie mit beiden Händen an den Schultern gepackt und sah sie an, sah sie einfach nur an. So vieles konnte Ma Jaya in ihren Augen sehen. So vieles, was nicht in Worte zu fassen war. Dann ging alles auf einmal sehr schnell. Ein lautes Geräusch erklang im Wald hinter ihnen, ein Krachen und Bersten. Ihre Mutter riss sich ihren Beutel von der Schulter und drückte ihn Ma Jaya in die Hand. „Such Palila! Such meine Schwestern, die Töchter der Layantea!“ Kaum war ihr das letzte Wort über die Lippen gekommen, stürmte eine Horde Orks zwischen den Bäumen hervor und Jelinea gab ihrer Tochter einen kräftigen Stoß, der sie durch das leuchtende Portal hindurch beförderte.



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